Verwaltungsratssitzung

Weichen für die Zukunft gestellt

Parkhotel fällt an Kurverwaltung zurück

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kv
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Ute Schindler-Neidlein wurde aus dem Verwaltungsrat verabschiedet. © VWR

Bad Mergentheim. Die letzte Verwaltungsratssitzung der Kurverwaltung Bad Mergentheim GmbH im Jahr 2024 markierte einen wichtigen Meilenstein für den Gesundheits- und Tourismusstandort Bad Mergentheim. Neben wegweisenden Entscheidungen für das kommende Jahr standen die Verabschiedung eines langjährigen Verwaltungsratsmitglieds sowie die Fortschritte bei der Sanierung der denkmalge-schützten Wandelhalle im Fokus.

Verwaltungsratsvorsitzender Prof. Dr. Wolfgang Reinhart hob die strategische Bedeutung der aktuellen und geplanten Projekte hervor. „Bad Mergentheim steht vor wegweisenden Jahren. Die Sanierung der Wandelhalle und die kontinuierliche Entwicklung unserer touristischen und gesundheitlichen Angebote sind nicht nur für unsere Stadt, sondern für die gesamte Region von größter Bedeutung“, betonte er. Dabei unterstrich er auch die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und Kreis, die den Kur- und Gesundheitsstandort nachhaltig zukunftsfä-hig machen soll.

Folgen des Rückzugs des Investors Wolfgang Maier diskutiert

Ein zentrales Thema war die Diskussion über die Folgen des Rückzugs des Investors Wolfgang Maier aus dem MediSpa-Projekt. Im Zuge der Auflösung des Erbbaurechtsvertrages, der im Rahmen des Projekts geschlossen wurde, fällt das Best Western Premier Parkhotel ab dem 1. Januar 2025 vollständig an die Kurverwaltung Bad Mergentheim zurück. Die Kurverwaltung übernimmt damit wieder die Rolle der Verpächterin des Hotels. Auch wenn im Rahmen des ursprünglich geplanten MediSpa-Projekts nicht alle Abstimmungen mit dem bestehenden Betreiber des Parkhotels reibungslos verlaufen seien, sind die Geschäftsführung des Best Western Parkhotels und die Kurverwaltung zuversichtlich, dass sich die Zusammenarbeit nun auf eine neue, konstruktive Grundlage stellen lässt. Gemeinsam arbeiten beide partnerschaftlich daran, die Zukunft des Hotels und des Standorts nachhaltig zu gestalten. „Das Best Western Parkhotel spielt als größtes Hotel im Landkreis auch weiterhin eine zentrale Rolle für das Kur- und Tourismusangebot in Bad Mergentheim“, betonte man seitens der Kurverwaltung. Die bisherigen Planungen und Vorarbeiten würden eine solide Grundlage bieten, um neue Konzepte zu entwickeln, die die Attraktivität des Standorts weiter steigern und dessen Potenziale bestmöglich ausschöpfen.

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Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Sachstandsbericht zur Sanierung der denkmalgeschützten Wandelhalle. Bereits mehrere Gewerke – darunter Tischlerarbeiten und Natursteinarbeiten – wurden vergeben, und die Abbrucharbeiten sind bereits in vollem Gange. „Es ist ein wichtiges Zeichen, dass wir endlich mit der Umsetzung dieses bedeutenden Projekts beginnen konnten“, erklärte Kurdirektor Sven Dell. „Die Wandelhalle ist nicht nur ein architektonisches Juwel der Bauhauszeit, sondern auch ein zentraler Bestandteil unseres Angebots. Die Modernisierungen werden dazu beitragen, ihren einzigartigen Charakter zu bewahren und gleichzeitig modernen Ansprüchen gerecht zu werden.“

Infrastrukturzuschuss in Höhe von 920 000 Euro jährlich

Die Maßnahmen umfassen Betonsanierungen, die Modernisierung der Veranstaltungs- und Elektrotechnik, umfangreiche Fensterinstandsetzungen und die Verbesserung der Raumlufttemperierung. Ziel ist es, die Wandelhalle für die kommenden Jahrzehnte fit zu machen, ohne ihren historischen Charme zu verlieren. Reinhart ging in diesem Zusammenhang auch auf den Etatentwurf des Landes für die Jahre 2025 und 2026 ein. So werde das Land auch weiterhin mit einem Infrastrukturzuschuss in Höhe von 920 000 Euro jährlich – zusätzlich zur Gesellschaftereinlage des Landes – der Kurverwaltung Bad Mergentheim GmbH zur Seite stehen. „Außerdem sind im Etatentwurf Verpflichtungsermächtigungen für etwaige Mehrkosten bei der Sanierung der Wandelhalle in Höhe von 2,16 Millionen Euro vorgesehen, so dass das Land auch hier, gemeinsam mit den Gesellschaftern der Stadt Bad Mergentheim und dem Landkreis Main-Tauber seinen Beitrag für die Modernisierung und ganzjährige Nutzbarmachung der Wandelhalle als deutschlandweit einzigartiges Kleinod aus der Bauhauszeit und somit letztlich auch für die zukunftsfähige Ausrichtung unseres Kur- und Tourismusstandorts insgesamt leistet“, bekräftigte Reinhart.

Ein emotionaler Moment der Sitzung war die Verabschiedung von Ute Schindler-Neidlein, die nach zehn Jahren engagierter Arbeit aus dem Verwaltungsrat ausscheidet. Wolfgang Reinhart würdigte ihre Verdienste und betonte die stets angenehme und konstruktive Zusammenarbeit. Während ihrer Amtszeit begleitete Ute Schindler-Neidlein wegweisende Projekte wie das Gradierwerk, die Sanierung des Haus des Gastes und die Wandelhalle.

Als Zeichen des Dankes überreichten Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, Landrat Christoph Schauder, Oberbürgermeister Udo Glatthaar und Kurdirektor Sven Dell ein Wein- und Blumenpräsent. Ihr Nachfolger im Verwaltungsrat ist Jordan Murphy, der als neues Mitglied im Gremium begrüßt wurde.

Abgerundet wurde die Sitzung mit der Vorstellung des Wirtschaftsplans für das kommende Jahr durch Kurdirektor Dell, der einstimmig verabschiedet wurde. Der Plan legt die Grundlage für das weitere Vorankommen der touristischen und gesundheitlichen Infrastruktur Bad Mergentheims. Mit diesem Abschluss blicke die Kurverwaltung Bad Mergentheim optimistisch auf das Jahr 2025 und die zahlreichen anstehenden Herausforderungen und Chancen. kv

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