Großes Ärgernis

Igersheim/Markelsheim: "Es fährt kein Zug nach irgendwo"

Triebwagen zwischen Weikersheim und Bad Mergentheim am frühen Montagmorgen nur in Einfach-Traktion unterwegs – mit unangenehmen Folgen

Von 
Klaus T. Mende
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Eine Regionalbahn passiert als Einfach-Traktion den Haltepunkt Elpersheim. Im montäglichen frühmorgendlichen Schülerverkehr sorgte genau dieser Umstand für sehr großen Ärger sowohl bei Kindern und Jugendlichen, die zur Schule fahren wollten, und deren Eltern. © Klaus T. Mende

Main-Tauber-Kreis. „Auf de schwäbsche Eisebahne, gibt’s gar viele Haltstatione . . .“ – beginnt ein bekanntes Lied. Nun, die gibt’s auch zur Genüge im württembergischen Teil des Kreises. Was nützt es jedoch, wenn sie von den Zügen der Westfrankenbahn (WFB) angesteuert, die potenziellen Fahrgäste aber daran gehindert werden (müssen), einzusteigen? Wie, das ist doch nicht möglich? Und schon gar nicht im – ach so – beschaulichen Taubertal? Denkste‘. Am Montag ist genau das passiert – und hat vor allem in Markelsheim und Igersheim für Verärgerung, Verwunderung und Verspätung geführt.

Fast so wie immer – aber nur fast

Es war fast so wie immer, als gegen 7 Uhr der allmorgendliche Regionalzug von Weikersheim nach Bad Mergentheim unterwegs war, um zahlreiche Schüler in Elpersheim, Markelsheim und Igersheim einzusammeln und sie in die Große Kreisstadt zu ihren jeweiligen Bildungseinrichtungen zu transportieren. Jedoch lag die Betonung an diesem Morgen auf dem Wörtchen „fast“. Denn statt in doppelter Traktion war von dem Dieseltriebwagen nur eine Garnitur tauberabwärts unterwegs – was Unannehmlichkeiten nach sich zog.

Der „Schienenbus“ war bereits hinter Elpersheim derart proppenvoll, dass der Lokführer in Markelsheim und Igersheim die Kinder und Jugendlichen stehen lassen musste. „Sie haben also vor verschlossenen Türen gestanden“, wie ein Vater den FN-Reporter informierte.

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Ein Bus war zu der Zeit gerade nicht unterwegs, weswegen die Alternativen gewesen seien: drei Kilometer zu Fuß zu Schule oder kurzerhand „Elterntaxi“ organisieren. Unterm Strich war das Resultat: zu spät im Unterricht. „Was uns vor allen Dingen ärgerte, war der Umstand, dass wir nicht über den Grund in Kenntnis gesetzt worden waren“, so der erboste Vater, der hervorhebt, dass die Züge auch sonst schon sehr voll seien.

Dienstags wieder wie gewohnt

Grund genug, für unsere Zeitung mal bei der Pressestelle der Bahn in Stuttgart nachzubohren. Die Antwort kam umgehend: „Leider fehlte aufgrund eines Zugausfalls am Wochenende bei dem Umlauf am Montagmorgen ein Fahrzeug, so dass der Schülerzug nur in Einfach-Traktion gefahren ist“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Am Dienstagmorgen sei der Zug – wie gewohnt – wieder mit zwei Fahrzeugen unterwegs gewesen. „Wir bitten die Familien um Entschuldigung.“

„Es fährt ein Zug nach Nirgendwo . . .“, heißt übrigens ein Ohrwurm von Schlager-Ikone Christian Anders. Auf die Schülerbeförderung vom vergangenen Montag gemünzt hätte der Titel für einen Großteil der Schüler lauten müssen: „Es fährt kein Zug nach Irgendwo. . .“ Stellvertretend für viele Eltern meint besagter Vater: „Es bleibt hoffentlich eine Ausnahme.“ Allein daran zu glauben, falle ihm aber schwer . . .

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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