Lebenshilfe Main-Tauber - Johanna Kernwein übergab Kassenführung an Christof Fischer / „Teilhabe und Gleichberechtigung sind für alle Menschen elementar“

Trotz Corona positive Bilanz bei der Lebenshilfe Main-Tauber

Trotz aller Widrigkeiten durch die Corona-Pandemie konnte der Vorsitzende des Vereins Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis, Jörg Hasenbusch, eine durchaus positive Bilanz für die zurückliegenden zwei Jahre ziehen.

Von 
Werner Palmert
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Main-Tauber-Kreis. „Bis zum Ausbruch der Pandemie lief es prächtig, und mit ,Jule’, sprich Junge Lebenshilfe, haben wir neue Wege beschritten, wir haben erstmals eine Flugreise veranstaltet, das Irma-Volkert-Haus war ausgebucht“, so Jörg Hasenbusch bei der Generalversammlung im „Edelfinger Hof“ am Freitagabend. Dann kam der Lockdown. Ab März 2020 ging zunächst einmal gar nichts mehr. Keine Veranstaltungen, keine Besuchergruppen im Irma-Volkert-Haus in Heckfeld, dadurch auch keine Einnahmen, keine Beratungen durch den Betreuungsverein. Der musste sogar sein bisheriges Domizil in der Albert-Schweitzer-Straße räumen, da das durch Corona intensiv geforderte und personell massiv aufgestockte Gesundheitsamt dringend zusätzliche Räume benötigte.

Zum Glück konnte der Betreuungsverein vorübergehend in der Geschäftsstelle „Mittendrin“ in der Kreisstadt unterkommen, da man dort keine Veranstaltungen mehr durchführen konnte. Dank der Hilfe des Kreises hat der Betreuungsverein ab August 2020 in der Bahnhofstraße 10 in Tauberbischofsheim ein neues Zuhause gefunden. Zwischenzeitlich können in eingeschränktem Umfang auch wieder Beratungen stattfinden.

Engpässe verhindert

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An dieser Stelle sprach der Vorsitzende auch die finanzielle Situation des Vereins an. Nur dank eines gewissen Polsters in der Vereinskasse, des großen ehrenamtlichen Engagements der Mitarbeiter und großzügiger Unterstützung durch den Landkreis, das Land Baden-Württemberg sowie einiger Förderer, Spender und Sponsoren, konnten Engpässe verhindert werden. Der ganz besondere Dank ging an Johanna und Peter Kernwein, die seit rund 50 Jahren an verantwortlicher Stelle für den Verein tätig sind. Für Johanna Kernwein, die nach 30 Jahren als Kassenführerin das Amt an Christopf Fischer übergab, hatte der Vorsitzende mit der Überreichung der neugeschaffenen Ehrengabe aus Glas eine besondere Ehrung parat. Für Sabrina Petzelt, die den Verein nach 15-jähriger Mitarbeit verlässt, gab es einen Geschenkkorb.

Nach dem Totengedenken folgten die einzelnen Berichte über das Irma-Volkert-Haus von Peter Kernwein, des Behindertenvertreters Dietmar Wolf, der verschiedenen Arbeitskreise, der Sportgruppen durch Anita Kettner, des Betreuungsvereins durch Thomas Heßdörfer und der Vereinskasse durch Johanna Kernwein, der von Kassenprüfer Willi Mladeck eine einwandfreie und ordnungsgemäße Buchführung bescheinigte wurde. Die Entlastung des gesamten Vorstandes nahm der Vorsitzende der Stiftung Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis, Edmund Brenner, vor. Der ehemalige Sparkassenvorstand würdigte die breitgefächerte Arbeit des Vereins Lebenshilfe und des Betreuungsvereins, die auch in den aktuell schwierigen Zeiten immer am Wohl der Menschen mit Behinderung orientiert war. Der Dank des Stiftungsvorsitzenden galt vor allem dem großen persönlichen Einsatz des Vorsitzenden Jörg Hasenbusch, der sich bereit erklärte, noch für ein weiteres Jahr dieses Amt zu übernehmen.

Neuwahlen

Die anschließenden Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender Jörg Hasenbusch, Stellvertreter Gerhard Diemer, Kassenführer Christof Fischer, Schriftführer Martin Frankenstein. Zu Beisitzern wurden Harald Hettinger, Dietmar Wolf (Gleichzeitig Behindertenvertreter), Peter Kernwein, Johanna Kernwein, Ute Ritter, Regina Stolzenberger-Hilpert und Hanna Reinhardt gewählt. Kassenprüfer sind Willi Mladek und Christian Schäffner. Als neuer Geschäftsführer der Lebenshilfe stellte sich Peter Büche vor und in der Verwaltung wird künftig Miriam Göttert ihre Arbeit aufnehmen.

Im Verlauf der Generalversammlung konnten Vereinsvorsitzender Jörg Hasenbusch und Stiftungsvorsitzender Edmund Brenner auch die Ehrung langjähriger Mitglieder vornehmen. Die Ehrennadel in Gold erhielten Wilfried Gögelein, Niederstetten und Gabriele Proff, Lauda-Königshofen. Die silberne Ehrennadel bekamen Ludwig Blank, Löffelstelzen, Otto Günther, Bad Kreuznach, Werner Kettner, Werbach, Klaus Köferl Grünenwört, Elmar Mütsch, Bad Mergentheim, Klaus Preus, Waldmannshofen, Volker Scheurich, Freudenberg, Berthold Withopf, Tauberbischofsheim, Doris Michelbach-Lotter und Veronika Pleninger, beide Lauda-Königshofen.

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Welchen hohen Stellenwert die Arbeit der Lebenshilfe bei der Landesregierung einnimmt, machte der Landtagsvizepräsident und Abgeordnete des Main-Tauber-Kreises, Professor Dr. Wolfgang Reinhart in seinem Grußwort deutlich. Menschen mit Behinderung hätten einen ganz besonderen Anspruch auf die Solidarität, die Hilfe und die Förderung durch die Gemeinschaft und es sage viel über unsere Gesellschaft aus, wie es gelinge, die Lebensqualität dieses Personenkreises zu stärken und ihm einen sichern Platz im sozialen Miteinander zu geben. „Teilhabe und Gleichberechtigung sind für alle Menschen elementar“, so der Abgeordnete. Behinderte Menschen hätten selbstverständlich das Recht, ihr Leben selbstbestimmt und nach eigenen Wünschen zu führen. In diesem Sinne setze die Landesregierung das neue Bundesteilhabegesetz in Baden-Württemberg konsequent um und er freue sich, dass eine langjährige Forderung der Lebenshilfe, das uneingeschränkte Wahlrecht für alle Menschen, bei der aktuellen Bundestagswahl 2021 erstmals umgesetzt werde. Der Verein Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis habe maßgeschneiderte und differenzierte Angebote, die behinderten Menschen individuell gerecht werden. Die Lebenshilfe unterstütze damit Familien und Angehörige im familienentlastenden Dienst und gebe damit vielen Menschen mit Behinderungen die kostbare Chance auf mehr Normalität und Lebensqualität.

Die Sozialdezernentin des Main-Tauber-Kreises, Elisabeth Krug brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass die Generalversammlung der Lebenshilfe wieder den Weg zurück in die Normalität aufzeige. In einem weiten Bogen gab sie einen Rückblick auf die schwierige Arbeit des Gesundheitsamtes im Verlauf der Pandemie. Der Weg zurück in ein normales Leben sei schwer, das habe auch die Lebenshilfe in ihrer Arbeit zu spüren bekommen. Besonders die familienentlastenden Dienste haben sich nach Aussage Krugs in der Vergangenheit sehr bewährt. Der Landkreis werde auch in der Zukunft den Weg des Miteinanders erfolgreich weiter gehen, was sich auch im in Sozialetat des Kreishaushalts ausdrücke. „Der Main-Tauber-Kreis steht weiter zur Lebenshilfe“, stellte Elisabeth Krug abschließend in ihrem Grußwort klar.

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