Gemeinderat

Stadt Bad Mergentheim übernimmt den Kindergarten Neunkirchen

Die evangelische Kirchengemeinde Neunkirchen hat ihren Träger-Vertrag für den Kindergarten Neunkirchen gekündigt. Ab September springt die Stadt ein.

Von 
Sascha Bickel
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Der Kindergarten Neunkirchen gehört der Stadt und wird ab Herbst auch von ihr betrieben. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. „Die schwierige Situation des Kindergartens Neunkirchen hat sich in den vergangenen Monaten nicht verbessert. Die Pfarrstelle ist seit Oktober 2023 unbesetzt. Aufgrund der Gesamtsituation hat sich der Kirchengemeinderat Ende Januar in einer Sitzung mit dem weiteren Vorgehen befasst und ist zu dem Schluss gekommen, den Trägervertrag für den Kindergarten zu kündigen.“ Diese Fakten nennt die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung. Und der Gemeinderat stimmte nun notgedrungen der außerordentlichen Kündigung zum 31. August einstimmig zu und ebenso für die Übernahme des Kindergartens Neunkirchen zum 1. September in städtische Trägerschaft, um nicht ein großes Loch in die Kinderbetreuung zu reißen – schließlich geht es um 80 Plätze.

Oberbürgermeister Udo Glatthaar sprach von einem Notfall und man brauche eine schnelle Lösung für die Kinder und die Beschäftigten. Seit wenigen Wochen seien Mitarbeiter und Elternbeirat durch den Kirchengemeinderat informiert. Die Experten der Stadt seien längst eingebunden und man habe sich gegen eine Ausschreibung der Einrichtung entschieden, so der OB, der die Stadträte um ihre Unterstützung bat.

Auch der Ortschaftsrat befürwortet einen Übergang der Trägerschaft auf die Stadt. Und das Vorgehen sei laut Ratsvorlage von kirchlicher Seite durch Dekanin Renate Meixner und die Kirchenverwaltung in Öhringen „abgesegnet“. Der Kindergarten Althausen sei von der Entscheidung nicht betroffen.

Weiter heißt es in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat: „Durch die andauernde Vakanz der Pfarrstelle ist der ehrenamtlich tätige Kirchengemeinderat zeitlich sehr beansprucht, insbesondere auch durch die Situation im Kindergarten. Eine ehrenamtliche Leitung eines viergruppigen Kindergartens ist aber auf längere Zeit nicht möglich. Der Wegfall eines viergruppigen Kindergartens und somit von knapp 80 Betreuungsplätzen hätte zur Folge, dass die Stadt den Rechtsanspruch auf Betreuung nicht mehr erfüllen könnte. Daher ist die nahtlose Übernahme des Kindergartens durch einen neuen Träger aus Sicht der Verwaltung zwingend erforderlich. […] Auf Grund der personellen Engpässe, der reduzierten Öffnungszeiten und der unbesetzten Pfarrstelle empfiehlt die Verwaltung einer außerordentlichen Kündigung zum 31. August 2024 zuzustimmen.“

Tourismusdirektor Kersten Hahn, der auch Fachbereichsleiter für Bildung und Betreuung in der Stadt ist, betonte, dass man mit Zustimmung des Gemeinderates eine Perspektive schaffen wolle, damit es weitergehen könne. Dem stimmten die Stadträte geschlossen zu. CDU-Fraktionschef Andreas Lehr merkte an: „Es gibt keine Alternative.“

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So wird die Stadt nun alles veranlassen, um den Betrieb des Kindergartens auch in Zukunft sicherzustellen. Man betreibt damit künftig knapp 20 Prozent der Betreuungsplätze (zwölf Gruppen, ca. 240 Kinder) selbst, den Rest gewährleisten freie oder kirchliche Träger im Stadtgebiet.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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