Bad Mergentheim/Langenburg. Investor Wolfgang Maier aus Langenburg kam höchstpersönlich in die Gemeinderatssitzung und stellte den Stadträten die aktualisierten Pläne für das Medi-Spa-Hotel in der Lothar-Daiker-Straße, direkt am Kurpark, vor. Rund 45 Millionen Euro sollen investiert werden. Das Gremium billigte am Ende einstimmig den Bebauungsplanvorentwurf und verabschiedete Maier mit Applaus. Beifall kam ebenfalls von den Zuschauerplätzen.
Das Großprojekt war bereits mehrfach Thema in den Fränkischen Nachrichten. Wolfgang Maier berichtete dem Gemeinderat, dass man seit mittlerweile fünf Jahren an diesem Vorhaben dran sei und es als Ableger des höchst erfolgreichen Mawell Resort in Langenburg, das es nun schon über zehn Jahre gibt, bald realisieren wolle. Viele Gutachten habe man erstellen lassen, so Maier, und jetzt sei hoffentlich die Zeit für den baldigen Spatenstich gekommen.
120 Meter langer Pool
Geplant sind aktuell 78 Doppelzimmer und Suiten, sechs Waldlodges mit je vier Wohneinheiten im Hang, insgesamt 248 Betten, 484 Wellness- und Ruheplätze, ein 120 Meter langer Infinity-Pool, ein Restaurant, eine Bar, dazu 28 Behandlungsräume mitsamt Hamam. Zudem werde es mindestens 206 Parkplätze geben. Ursprünglich wollte man 327 anbieten, doch diese Zahl habe man nach den Gutachten leider deutlich reduzieren müssen. Auch die Anzahl der Waldlodges sei von 13 auf sechs reduziert worden.
Die Baukosten seien bislang um knapp fünf Prozent gestiegen und der Wegfall vieler KfW-Zuschüsse durch den zeitlichen Verzug seit Planungsbeginn außerdem sehr bedauerlich, erklärte Maier, der weiter mitteilte: Es werde viel in Stein und Holzbauweise realisiert, vorhandene Bäume sollten soweit möglich geschont und erhalten werden.
Maier sagte auch, dass der Bauhof der Kurverwaltung in etwa zwei Monaten in sein neues Zuhause umziehen könne und dann der Weg frei sei, dass bestehende Heizkraftwerk der Kurverwaltung endgültig abzureißen, um Platz für das Medi-Spa zu schaffen.
Der Heilquellenschutz sei geklärt, so Maier, ebenso die künftige Brücke zum Best Western-Hotel. Nur der Wandelgang zum „Solymar“ sei noch unklar, denn die Anbindung an die Therme werde vom dortigen Betreiber leider bisher nicht unterstützt.
Oberbürgermeister Udo Glatthaar versprach, dass man das Gesamtvorhaben auf Hochtouren vorantreiben wolle und dass die Suche nach weiteren möglichen Parkplätzen in der Umgebung bereits laufe. Zudem wolle die Stadt den Wandelgang zum „Solymar“ haben.
Mehr Parkplätze gewünscht
CDU-Fraktionschef Andreas Lehr bezeichnete das Medi-Spa als „Jahrhundertprojekt für Bad Mergentheim“ und drückte seine Vorfreude aus über die zu erwartenden positiven Effekte für die gesamte Kurstadt. „Wir wollen schnell und zügig vorankommen“, so Lehr und die CDU wolle ebenso den Wandelgang zum „Solymar“. Ein Thema blieben die Parkplätze, die ja auch Besuchern des Kurparks und der Wandelhalle nutzen sollen.
FDP-Stadtrat Prof. Hans-Werner Springorum fragte Maier, ob er nicht eine Konkurrenzsituation zum eigenen Mawell schaffe. Daraufhin lächelte Maier und sagte, dass das Mawell oft genug ausgebucht sei und er hier gar keine Sorgen habe: „Kurzurlaube sind gerade in der heutigen, stressigen Zeit sehr gefragt und Bad Mergentheim ein wunderbares Ziel zur Erholung.“ Der Einzugsbereich im Radius von rund 100 Kilometern reiche locker für das Mawell, das Medi-Spa und weitere Anbieter.
„Es braucht Leute wie Sie – das ist ein tolles Projekt“, lobte SPD-Stadtrat Klaus-Dieter Brunotte die vorgestellten Pläne und meinte ebenfalls: „Wir brauchen mehr Parkplätze in der Lothar-Daiker-Straße, denn die Wandelhalle bringe ja ab 2026 (nach dem Ende der Sanierung) auch wieder viele Gäste.
Rainer Moritz (Grüne) signalisierte auch die Zustimmung seiner Fraktion zum Vorhaben und Wolfgang Herz (CDU) wollte dann wissen, wann der Spatenstich erfolge. Dazu meinte Maier, dass man noch dieses Jahr mit dem Parkhaus beginnen wolle, darauf entstehe später das eigentliche Hotel.
Jochen Flasbeck (Freie Wähler) fragte noch, ob Maiers Familie auch das Millionenprojekt mitträgt – und dieser bejahte es: „Die ganze Familie ist eingebunden und steht hinter dem Vorhaben. Wir ziehen das durch!“
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