Residenzschloss

Restauriertes Gemälde zeigt neue Facetten von Herzog Paul Wilhelm

Bild zeigt den bedeutenden Forscher als 23-Jährigen. Zwei Jahre später startete der Adlige zu seiner ersten Nordamerika-Reise

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Eines der seltenen Porträts von Herzog Paul Wilhelm von Württemberg ziert seit wenigen Tagen das prunkvolle Audienzzimmer in der Neuen Fürstenwohnung. © SSG

Bad Mergentheim. Herzog Paul Wilhelm von Württemberg war ein weltreisender Forscher. Er zählt zu den bedeutendsten Bewohnern von Schloss Mergentheim. Eines der seltenen Porträts von ihm ziert seit wenigen Tagen das prunkvolle Audienzzimmer in der Neuen Fürstenwohnung. Ab sofort das Residenzschloss wieder mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zur Reise in die Geschichte ein.

Herzog Paul Wilhelm war einer der bedeutendsten Naturforscher des 19. Jahrhunderts. Fremde Kontinente, Kulturen und Völker begeisterten ihn. Seit einigen Tagen ist eines der seltenen Porträts des Herzogs im Residenzschloss Mergentheim erstmals zu sehen - dank der akkuraten Arbeit der Fachleute für Restauration Natalia Borda Lozano und Dr. Felix Muhle.

Sie reinigten das Bild behutsam, retuschierten und rahmten es neu: Das Gesicht des Herzogs ist jugendlich. Sein unternehmungslustiger Blick sticht heraus. Die Orden auf seiner festlichen Uniform sind detailliert in Szene gesetzt – und verdeutlichen seine Stellung im Haus Württemberg und sein militärisches Engagement. Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, begrüßt die abgeschlossene Restaurierung: „Das Gemälde ergänzt die Ausstattung von Schloss Mergentheim in der Neuen Fürstenwohnung hervorragend.“ Und erläutert: „Unsere Gäste können mit diesem Porträt eine weitere Facette des Herzogs entdecken!“

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Das repräsentative Porträt ziert das Audienzzimmer in der Neuen Fürstenwohnung. Den Raum nutzte Herzog Paul Wilhelm, der im Schloss ab 1827 wohnte – wenn er sich nicht gerade auf ausgedehnten Expeditionen befand.

Das Gemälde selbst ist aus dem Jahr 1820 und stammt von Franz Seraph Stirnbrand, der einige Porträts für die württembergische Königsfamilie malte. Herzog Paul Wilhelm war damals gerade 23 Jahre alt. Nur zwei Jahre später sollte er seine erste Nordamerika-Reise antreten. Das Gemälde konnte zusammen mit einem Porträt von Maria Sophia Dorothea Caroline von Württemberg, der Frau des Herzogs, im März 2022 bei einer Auktion erworben werden. Doch ihr Porträt weist massive Schäden auf und wird noch an der Kunstakademie Stuttgart restauriert. Die Gemälde sind wertvolle Schätze. Sie stammen aus Schloss Carlsruhe in Schlesien (heute: Pokój). Das herzogliche Schloss im heutigen Polen gehörte einst zum Besitz der Familie von Württemberg.

Michael Hörrmann, Geschäftsführer der DOM (Deutschordensmuseum Bad Mergentheim) GmbH, freut sich: „Herzog Paul Wilhelm und sein einzigartiges Lebenswerk gehören untrennbar zum kulturellen Erbe Bad Mergentheims und seines Residenzschlosses.“ Und ergänzt: „Das Porträt hilft uns, die Gäste des Schlosses mit diesem bemerkenswerten Mergentheimer bekannt zu machen. Der Herzog war einer der wichtigsten Forschungsreisenden Europas im 19. Jahrhundert.“

Paul Wilhelm von Württemberg sammelte ethnographische Objekte aus Nord- und Südamerika, aus Afrika und Australien.

Seine Fundstücke stellte er im Schloss aus: Das so genannte Raritätenkabinett mit Kuriositäten wie etwa Bärenpfoten und präparierten Tierkörpern umfasste 20 Räume. Interessierte konnten die Ausstellung damals besichtigen.

Nach dem Tod des forschenden Herzogs wurde seine Sammlung versteigert. Eine Ausstellungssequenz im Residenzschloss Mergentheim thematisiert die Reisen des Herzogs Paul Wilhelm.

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