Bad Mergentheim. Graziano Parutto und Heiko Oertel haben die Interessengemeinschaft „Pro Bad Mergentheim“ gegründet. Sie wollen zusammen mit Gleichgesinnten in den Bad Mergentheimer Gemeinderat gewählt werden. Am 9. Juni sind die Bürger zur Abstimmung aufgerufen.
„Ja, es ist eine Hauruck-Aktion, weil schon Ende März alle Unterlagen samt Kandidatenliste im Rathaus vorliegen müssen“, räumt Graziano Parutto ein, der das Eiscafé Venezia in der Kirchstraße betreibt, aber es sei eben jetzt auch Zeit zum Handeln. Und Heiko Oertel, selbstständiger Unternehmer und Finanzdienstleister im Unteren Graben 18, nickt zustimmend.
„Wir wollen mitreden, mitgestalten und mitentscheiden“, sagen beide im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten voller Überzeugung. Und sie fügen an: „Wir sind bereit, politische Verantwortung zu übernehmen.“
„Alle jammern und sitzen zu Hause oder bleiben in Deckung, wir wollen jetzt für Bad Mergentheim aktiv werden“, erklärt Heiko Oertel.
Der große Handlungsbedarf sei ihnen, fährt Parutto fort, durch die Unterschriftenaktion unter den Gewerbetreibenden, Einzelhändlern und Kaufleuten im Januar so richtig bewusst geworden, die hier – auch in vielen persönlichen Gesprächen – ausgedrückte große Unzufriedenheit mit der Verkehrsführung und anderen lokalen Themen habe den letzten Anstoß zur Gründung der Interessengemeinschaft, „die keine Partei ist“, gegeben.
„Seit bekannt ist, dass wir uns politisch, im Gemeinderat, einbringen wollen, haben wir schon sehr viel Zuspruch erhalten“, erzählen Parutto und Oertel lächelnd. „Inzwischen haben wir knapp 15 bis 20 Leute, die Interesse haben, mit auf unsere Liste zu gehen. Frauen und Männer, von Anfang 20 bis Mitte 50, Angestellte und Geschäftsleute, junge Mütter und Familienväter, viele aus der Kernstadt, aber auch einige aus den Stadtteilen“, so Parutto. Mitte März sei die Nominierungsversammlung geplant, bis dahin könne sich noch etwas bewegen.
„Wir treten ein, für das freiheitliche-demokratische Leben in unserem Land und wir wollen gute Lösungen für Bad Mergentheim, seine Bürger, Gäste und Gewerbetreibenden erreichen“, betont Heiko Oertel. Er und Parutto sehen den Verkehr, den Schilderwald, die Parkplatznot und das Baustellen-Management als große Herausforderungen, man wolle sich aber auch für bessere Freizeitangebote für die Jugend, Spiel- und Bolzplätze, eine optimale Kinderbetreuung, eine attraktive Stadt, mehr Digitalisierung im Rathaus, Bürokratieabbau und passende öffentliche Verkehrsmittel einsetzen.
„Wir treten auch an, für eine Verjüngung des Gemeinderates und wir wollen eine Stimme für all die sein, denen man bislang nicht richtig zugehört hat“, so Parutto. Dass nun schnell noch ein Innenstadtausschuss gebildet werden solle, „reicht uns nicht mehr“. Und Oertel schiebt nach: „Wenn man Mergentheimer mit Leidenschaft und Herz ist, dann kann einen die Stadtentwicklung der letzten Jahre nicht zufriedenstellen.“
Wie ihr Wahlkampf im April und Mai genau ablaufen soll, dazu können die beiden noch nichts sagen, aber selbstverständlich werde man aktiv sein und dies auch noch bekanntgeben. Eine eigene Homepage ist aktuell im Aufbau unter www.probadmergentheim.de, eine Kontaktaufnahme aber unter E-Mail info@probadmergentheim.de schon möglich.
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