Bad Mergentheim. Welche Parkplatzkapazitäten und -defizite sind innerhalb der historischen Altstadt (abgegrenzt durch Grabenring und Stadtgarten-Areal) vorhanden? Durch welche Maßnahmen kann das Parkplatzangebot verbessert beziehungsweise das Defizit behoben werden? Mit diesen Fragen soll sich ein Fachbüro auseinandersetzen. Der Gemeinderat gab jetzt mehrheitlich grünes Licht, Planungsangebote einzuholen und ein Konzept für mehr Parkplätze anzufordern. Die Grünen und zwei Freie Wähler-Vertreter stimmten dagegen.
Thomas Tuschhoff (Grüne) lehnt zusätzliche Parkplätze in der Stadt ab. Seine Fraktion sehe es genauso. Andreas Lehr (CDU) war mit seinen Fraktionskollegen anderer Auffassung: „Bad Mergentheim braucht guten Parkraum.“ Es gebe Bedürfnisse der Bürger, Kunden und Gäste, die eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt erwarten. Dies müsse man akzeptieren.
Philipp Lutzmann (Grüne) fragte, wo denn zusätzlicher Parkraum herkommen solle. Ein neues Gutachten sei Geldverschwendung. Dem widersprach Klaus-Dieter Brunotte (SPD), denn es gebe einige Ecken, „wo es klemmt“. Brunotte schlug die Doppelnutzung von Mitarbeiter-Parkplätzen im Zentrum vor – unter der Woche für die Beschäftigten und am Wochenende für Kunden und Gäste.
Wolfgang Herz (CDU) sagte, dass man selbst Probleme mit der Erreichbarkeit von Parkplätzen geschaffen habe, zum Beispiel durch die Schließung des Deutschordenplatzes und die schwerer zu findende Zufahrt (jetzt über die Mühlwehrstraße oder die Bahnhofstraße) zum Parkhaus bei der Polizei am Schloss.
Und Inge Basel (SPD) warf ein: „Ich kämpfe um jeden Parkplatz! Denn: Wir haben zu wenig.“ Vor allem viele ältere Menschen seien auf Parkmöglichkeiten im Zentrum angewiesen, wenn sie nicht mehr gut zu Fuß seien.
Franz Imhof (Freie Wähler) erinnerte daran, dass ebenso die Handwerker Stellplätze bräuchten und für künftige E-Autos auch Abstellmöglichkeiten nötig seien. Hubert Rothenfels (CDU) ergänzte die Nöte der Bürger aus den Stadtteilen, die aufs Auto angewiesen seien und damit in die Stadt zum Einkaufen fahren.
Oberbürgermeister Udo Glatthaar warb für den Beschluss und die Betrachtung „differenzierter Möglichkeiten“.
Mit 17 Ja-Stimmen wurde das Einholen von Planungsangeboten beschlossen und ebenso die Erstellung eines Parkraumkonzeptes mit dem Ziel, die Anzahl der Parkplätze zu erhöhen. Grüne und zwei Freie Wähler-Vertreter (zusammen neun Stimmen) votierten dagegen.
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