Bad Mergentheim/Ochsenfurt. Einsatzgrund Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen von Rettungshubschraubern in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen sowie neurologische Notfälle.
Für die schnelle notfallmedizinische Versorgung der Menschen im Ländle rückten unter anderem Helikopter von insgesamt 13 ADAC-Luftrettungsstationen aus vier Bundesländern aus. Aus dem benachbarten Bayern versorgen „Christoph 18“ aus Ochsenfurt und die Crews von „Christoph 65“ aus Dinkelsbühl den Nordosten Baden-Württembergs. 554 Mal flogen sie 2022 über die Landesgrenze.
Mehr Einsätze
„Christoph 18“ steuerte den Main-Tauber-Kreis 117-mal an, den Neckar-Odenwald-Kreis 66-mal und den Hohenlohekreis 38-mal. Er ist der meistalarmierte Rettungshubschrauber Bayerns – mit 2015 Einsätzen, was einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent entspricht. Bundesweit steht „Christoph 18“ sogar in Bezug auf die Zahl der Einsätze auf Rang drei.
„Christoph 65“ kam 2022 auf ein Plus von 5,9 Prozent mit 1619 Flügen. Er landete im Main-Tauber-Kreis zwölf Mal, im Hohenlohekreis 23-mal und drei Mal im Neckar-Odenwald-Kreis.
Inzwischen gibt es Pläne für einen neuen Rettungshubschrauber-Standort im Raum Ravenstein (Neckar-Odenwald-Kreis) an der Autobahn 81. Dies gab das Innenministerium im November 2022 bekannt (die FN berichteten). Der Helikopter soll die Landkreise Neckar-Odenwald, Main-Tauber, Hohenlohe und Schwäbisch-Hall sowie den Stadt- und Landkreis Heilbronn abdecken.
Das Ministerium plant, wie es vor einigen Wochen gegenüber der Redaktion hieß, die europaweiten Vergabeverfahren in der zweiten Jahreshälfte 2023 auf den Weg zu bringen. Nach der Grundstückserschließung könnten dann die Bauarbeiten vor Ort beginnen.
Auf Nachfrage, ob der ADAC am Betrieb des neuen Standorts Interesse habe, sagte Jochen Oesterle, der Sprecher der gemeinnützigen ADAC-Luftrettung unserer Zeitung: „Wann immer mit unserer Erfahrung und unserer Leistungsfähigkeit die Möglichkeit besteht, die schnelle akutmedizinische Notfallversorgung aus der Luft für die Menschen zu verbessern, bieten wir bei Ausschreibungen unsere in mehr als 1,2 Millionen Einsätzen bundesweit gewonnene Luftrettungskompetenz an.“
Rund 30 000 Patienten
Auf eine große Kompetenz in der Notfallversorgung kann übrigens auch die Zentrale Notaufnahme (ZNA) am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim verweisen. Im vergangenen Jahr wurden hier rund 30 000 Patienten behandelt. Damit nähert sich die Zahl wieder der Zeit vor der Corona-Pandemie an.
Am Caritas sind der Umbau und die Erweiterung der ZNA geplant. Dieses Vorhaben wurde mit einer Kabinettsentscheidung vom April in das Jahres-Krankenhaus-Programm des Landes für 2023 aufgenommen. Das Caritas-Krankenhaus hat für den Umbau und die Erweiterung seiner Zentralen Notaufnahme Kosten in Höhe von 6,83 Millionen Euro angemeldet. Wie hoch die Landesförderung am Ende ausfallen wird, wird sich im Rahmen des anstehenden Förderverfahrens zeigen. Die Förderzusage erfolgte im Rahmen des Landesprogramms, das ein Gesamtvolumen von 248 Millionen Euro hat. Insgesamt 14 Baumaßnahmen von Krankenhäusern wurden für dieses Jahr in das Förderprogramm aufgenommen.
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