Bad Mergentheim. Der Rathaus-Chef sagt in seiner Stellungnahme: „Nachdem ich selbst während der Sondierungsphase mit der Geschäftsleitung im Kontakt war, kann ich sagen: Mit Zinser bekommt unsere schöne Innenstadt ein Modehaus, wie man es sich wünscht – familiengeführt, attraktiv, erfahren. Die sieben wertigen Häuser, die das Unternehmen bereits erfolgreich und mit großem Zuspruch von Kundinnen und Kunden in meist vergleichbaren Innenstädten betreibt, unterstreichen das“, so OB Glatthaar.
„Besonders hohen Stellenwert hat für uns als Stadt, dass bei dieser bedeutenden, großen Immobilie in der 1A-Lage der Altstadt künftig Eigentümerschaft und Betrieb in einer Hand liegen. Damit werden sich Probleme der Vergangenheit – die für den Rückzug des Modehauses Kuhn mit ausschlaggebend waren – hoffentlich nicht wiederholen“, sagt Glatthaar.
„Der Familie Kuhn gilt mein herzlicher Dank dafür, dass sie sich engagiert, konstruktiv und in großem Verantwortungsbewusstsein für ihre Mitarbeitenden für diese gute Nachfolge-Lösung eingesetzt hat. Dass alle Mitarbeitenden eine Perspektive bekommen, ist eine weitere sehr gute Nachricht, über die ich sehr erleichtert bin“, so der OB.
„Nach außen ist mit dieser Entscheidung die Attraktivität der Bad Mergentheimer Innenstadt noch einmal unterstrichen. Dass es gleich mehrere Interessenten für den Standort gab und die Tatsache, dass sich hier ein Unternehmen in kürzester Zeit und voller Überzeugung für Bad Mergentheim entschieden hat, sollten wir auch bei unseren internen Debatten rund um die Innenstadt künftig bedenken und Entwicklungen realistisch statt ausschließlich negativ einordnen“, meint das Stadtoberhaupt.
Glatthaar fügt weiter an: „Ja, der Einzelhandel in den Innenstädten ist unter Druck und mit schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert – auch in Bad Mergentheim. Aber wir nehmen die Herausforderung an und arbeiten strukturiert an einem zukunftsfähigen Zentrum mit hoher Aufenthaltsqualität und guter Erreichbarkeit: konzeptionell zum Beispiel mit der laufenden Innenstadtberatung und neuen Dialog-Formaten, aber auch mit praktischen Aktionen. Als aktuelles Beispiel sei der wöchentliche Weinausschank auf dem Deutschordenplatz genannt, der sehr gut ankommt. Bad Mergentheim hat nicht nur als starke Stadt in einer starken Region, sondern auch durch 1,7 Millionen touristische Tagesgäste pro Jahr sowie die vielen Übernachtungsgäste weiterhin großes Potenzial.“
Glatthaar kündigt abschließend an, „dass wir uns als Stadtverwaltung zeitnah mit der Geschäftsleitung der Firma Zinser zusammensetzen wollen. Wir suchen mit diesen wie auch mit allen anderen Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern den direkten Austausch, um über die Entwicklungsperspektiven für die Innenstadt, zu denen die Landesgartenschau, das Sanierungsgebiet Altstadt sowie neue, attraktive Plätze gehören, zu sprechen.“
Für die Citygemeinschaft Bad Mergentheim nimmt Vorstandsmitglied Michael Dapper (Intercoiffure Sybille Singer) Stellung zu den neuesten Entwicklungen: „Nicht nur wir waren über die Nachricht vom Aus des Modehauses Kuhn sehr bestürzt. Auch viele andere Gewerbetreibende haben mich darauf angesprochen und äußerten große Ängste, wie es weiter gehen soll ohne den Leuchtturm ’Modehaus Kuhn’. Die vielen Leerstände in der Stadt sprechen ja leider Bände.“
Zur Übernahme durch das Modehaus Zinser (Sitz der Gruppe ist Tübingen) sagt Dapper: „Die Übernahme sehen wir sehr positiv und gehen davon aus, dass es damit weiterhin einen Leuchtturm in der Innenstadt geben wird, von dem auch das Umfeld profitiert. Positiv ist ebenso, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Mein Eindruck von den Modehäusern Zinser ist hervorragend.“
Erfreut hat Dapper auch die Aussage der Zinser-Geschäftsführung im Rahmen eines Erstkontakts, in der Citygemeinschaft künftig mitarbeiten zu wollen. Hans-Joachim Kuhn wolle zudem weiterhin seiner Aufgabe im Vorstand gerecht werden, begrüßt Dapper diese interne Klärung. Und Dapper wirbt auch grundsätzlich für die Mitarbeit in der Citygemeinschaft: „Von allen Gewerbetreibenden in der Stadt würde ich mir hier mehr Engagement wünschen. Leider machen zu viele ihr eigenes Ding, gemeinschaftlich könnte man aus meiner Sicht aber viel mehr bei der Entwicklung der Innenstadt erreichen.“
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