Bad Mergentheim. Wichtige und echte Nachrichten von „Fake News“ unterscheiden können: Eine Schlüsselkompetenz vor allem für junge Menschen, denn sie wachsen unmittelbar mit Mobiltelefon und Sozialen Medien auf. Und dort wird man im Sekundentakt mit Neuigkeiten konfrontiert, die nicht immer seriös sind. Eine Top-Beteiligung als „Faktenchecker“ lieferte die Klasse 12/3 der Kaufmännischen Schule (KSM) in Bad Mergentheim ab. Die Schüler wurden jetzt ausgezeichnet und erhielten zusätzlich Kinogutscheine.
Übers Lesen direkt geschult
Im Rahmen des großen FN-Projekts „Faktenchecker“, das im ganzen Verbreitungsgebiet an Schulen läuft, wird ganz grundsätzlich angesetzt: Lese- und Schreibkompetenz sind in Schule und Beruf mehr denn je gefordert. Die FN stellt Schülern die Zeitung kostenfrei und online zur Verfügung. In Workshops werden die jungen Faktenchecker geschult, in den Medien genau hinzusehen: Wie unterscheide ich eine recherchierte Nachricht und einen personalisierten Meinungsbeitrag von gezielten Fehlinformationen, wie sie häufig durch die Sozialen Medien verbreitet werden – dort multiplizieren sie sich dann oft rasend schnell.
Wer sich richtig informieren will braucht Medienkompetenz – und darum geht es bei „Die Faktenchecker“ als gemeinsames Projekt vom „Team Demokratie“ der Landeszentrale für politische Bildung und den Fränkischen Nachrichten. Bereits seit vielen Jahren vermitteln Redakteure in diesem Rahmen Hunderten von Schülern aus dem Main-Tauber- und dem Neckar-Odenwald-Kreis handfeste Kompetenz im Umgang mit den unterschiedlichen Medien.
Wie sieht der Alltag in einer Redaktion aus? Wie wird über Unfälle,politische und wirtschaftlichen Entwicklungen oder Gerichtsprozesse berichtet? Wie steht es um die Glaubwürdigkeit einer Tageszeitung im Vergleich zu Internetplattformen und sozialen Netzwerken? Wo werden „Ross und Reiter“ mit Klarnamen sichtbar genannt und wer arbeitet nur mit „Nicknames“ und verbirgt seine wahre Identität im Netz?
Wesentliches schnell erfassen
Informieren ist gut, eine Kontrolle des Lernerfolgs ist besser: Über ein Quiztool wurden den teilnehmenden Schülern der KSM Multiple-Choice-Fragen gestellt. Um diese beantworten zu können, genügt ein normales Leseverhalten. Moderne Tageszeitungen sind so aufgebaut, dass der schnelle Leser in 15 Minuten das Wesentliche erfasst hat.
Die Klasse des Wirtschaftsgymnasiums WG 12/3 wurden jetzt von Wolfgang Berger, Projektleiter „Faktenchecker“ der Fränkischen Nachrichten, in einer Feedbackrunde befragt: Was lief gut, was könnte verbessert werden. Im Rücklauf durch die Schüler wurde vor allem die Verlässlichkeit von Print- und Onlineausgaben der FN hervorgehoben. „Fake News“ könne man mittlerweile sehr gut erkennen. Man dürfe über Fragen des gesellschaftlichen Miteinanders durchaus unterschiedlicher Meinung sein, hielt Berger fest – doch „bewusst falsche Darstellungen und die Verächtlichmachung der Demokratie gehen gar nicht.“ Man solle sich eher fragen: „Was nützt uns allen die Demokratie.“
Die engagierten KSM-Schüler hatten sich, so Wolfgang Berger, „weit überdurchschnittlich beteiligt“ und erhielten ein Teilnahmezertifikat, das auch bei Bewerbungen nutzbar ist.
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