Bad Mergentheim. „Es ist ein gewaltiges Projekt“, betonte Oberbürgermeister Udo Glatthaar am Donnerstagabend im Gemeinderat und meinte die Sanierung und Modernisierung der Wandelhalle im Kurpark. Die Stadt ist einer von drei Gesellschaftern der Kurverwaltung (neben Landkreis und Land) und deshalb mit einem Drittel der Kosten auch gefordert. 20 Millionen Euro sollen investiert werden. Einstimmig sagte der Gemeinderat jetzt Ja zur Übernahme von rund 6,6 Millionen Euro und stellte gleichzeitig einen Zuschussantrag an das Tourismusinfrastrukturprogramm, in der Hoffnung hier die Maximalförderung von 2,5 Millionen Euro zu erhalten.
2026 werden in Bad Mergentheim nicht nur 200 Jahren Heilquellen-Entdeckung, sondern auch 100 Jahre „Bad“ Mergentheim (also der Kurstadt-Status) gefeiert – bis dahin soll die Wandelhalle in neuem Glanz erstrahlen. So lautet das große Ziel, wie OB Glatthaar sagte.
Sowohl von den Freien Wählern wurde durch Jochen Flasbeck Zustimmung zum Millionenprojekt signalisiert, als auch von CDU-Fraktionschef Andreas Lehr. Schließlich gehe es hier, so Lehr, um den (!) Bad Mergentheimer Veranstaltungsort schlechthin. „Wir bekommen eine moderne Halle und können diese künftig auch im Winter nutzen“, sagte Lehr und würdigte die große Gemeinschaftsanstrengung der drei Partner. Klaus-Dieter Brunotte (SPD) erklärte: „Finanziell tut es weh, aber das Vorhaben ist sehr wichtig für die Kurstadt!“ Rainer Moritz (Grüne) unterstrich den „großen Schritt und den großen Nutzen für die Stadt“. Er hätte sich energetisch noch mehr für die Wandelhalle gewünscht, aber dies sei nicht realisierbar und so sei er froh über die bislang geplanten Optimierungen.
Die Wandelhalle aus dem Jahr 1935 soll laut Ratsvorlage ab Mitte 2023 saniert, energetisch modernisiert und geringfügig erweitert werden. Bei der Sanierung der Wandelhalle werden in Abstimmung und nach Zustimmung des Landesamtes für Denkmalschutz nachhaltige und ökologische Verbesserungen erzielt. Das Baudenkmal soll für die Zukunft gesichert und stärker erlebbar gemacht werden. Hierzu sind Verbesserungen beim Raumklima, die Beseitigung der Zugluft, die Sanierung der Fenster und eine umfassende Betonsanierung geplant, um die Substanz für die kommenden 20 bis 30 Jahre zu erhalten. Daneben ist die Verbesserung der Logistik, Lagerstruktur, Elektrotechnik, Sicherheitstechnik, wie Blitz- und Brandschutz geplant. Ziel ist es, die aktuell nur sieben Monate genutzte Wandelhalle (Sommermonate) ganzjährig zugänglich zu machen, um den Kurgästen und Besuchern ein erweitertes Angebot anzubieten.
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