Freiwillige Feuerwehr

Fokus liegt auf digitaler Ausstattung

Abteilung Edelfingen hat letztes Jahr wieder viel geleistet. Anerkennung vom Stadtkommandanten

Von 
WM
Lesedauer: 
Elmar Rupp und Volker Ulshöfer (Bildmitte) wurden für 40-jährige Dienstzeit geehrt. Anerkennung sprachen (von links) Stadtkommandant Karl-Heinz Barth, Ortsvorsteher Detlef Heidloff, Abteilungskommandant Martin Wolpert und stellvertretender Abteilungskommandant Alexander Walter aus. © W. Mies

Edelfingen. Zur Jahreshauptversammlung trafen sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Edelfingen im Feuerwehrmagazin. Abteilungskommandant Martin Wolpert freute sich über den regen Besuch, unter anderen waren Stadtkommandant Karl-Heinz Barth gekommen, Ortsvorsteher Heidloff, Ehrenkommandant Ewald Lutz und eine Abordnung der Feuerwehrabteilung Löffelstelzen.

In seinem Jahresbericht ging er zunächst auf die personelle Lage der Wehr ein. Danach zählt die aktive Wehr zurzeit sieben Feuerwehrfrauen und 16 -männer. In der Jugendwehr interessieren sich zwei Mädchen und sieben Jungen für den Feuerwehrdienst. Zur Alterswehr gehören 17 Senioren.

Auch im vergangenen Jahr wurde Aus- und Fortbildung wieder großgeschrieben, so haben neun Kräfte an Lehrgängen und Ausbildungen teilgenommen.

Guter Ausbildungsstand

Mehr zum Thema

Abteilungswehr Dittigheim zog Bilanz

Leistung und Ausbildungsstand gewürdigt

Veröffentlicht
Von
stm
Mehr erfahren
Freiwillige Feuerwehr

Floriansjünger mussten 2022 zu 20 Einsätzen ausrücken

Veröffentlicht
Mehr erfahren
Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Kupprichhausen

Ein Hauptaugenmerk lag auf der Nachwuchsarbeit

Veröffentlicht
Von
prewe
Mehr erfahren

Der gute Ausbildungsstand zeigte sich auch bei den elf Einsätzen, zu denen man gerufen wurde. So war bei einem Brandeinsatz auch eine Personenrettung zu bewältigen, ein gemeldeter Industriebrand stellte sich als großes Lagerfeuer heraus. Der durch eine starke Windboe umgestürzte Maibaum in der Ortsmitte musste abgeräumt werden. Eine Ölspur war zu beseitigen und – der Klassiker – ein vergessenes Essen auf dem Herd führte zu einem Einsatz.

Weiter gab es einen Flächenbrand zu löschen und ein in einem Auto eingeschlossenes Kind musste befreit werden. Daneben gab es neben technischen Hilfeleistungen auch einige Fehlalarme.

Lang war die Auflistung des Abteilungskommandanten über die geleisteten Übungs-, Fortbildungs- und Einsatzstunden sowie Ausschusssitzungen, die über 3000 Stunden zählten. Zum Schluss berichtete Wolpert, dass die Edelfinger Wehr voraussichtlich bis Mitte 2024 mit einem neuen mittleren Löschfahrzeug ausgerüstet wird. Schriftführerin Corinna Dörr ging auf die Ausschusssitzungen und Versammlungen ein, berichtete über den Besuch bei runden Geburtstagen und gesellige Veranstaltungen.

Im Kassenbericht zog Marina Markert trotz der Ausgaben für das dreifache Jubiläum (135 Jahre Feuerwehr, 35 Jahre Jugendwehr und 20 Jahre Partnerschaft mit der Feuerwehr im Quirla) eine positive Bilanz und verkündete einen leichten Anstieg des Kassenstandes. Die Kassenprüfung hatte keine Einwände, also erfolgte die von Ortsvorsteher Heidloff beantragte Entlastung.

Wie Jugendgruppenleiter Matthias Rupp berichtete, habe das Übungsjahr coronabedingt erst im April begonnen. Zwei Jungfeuerwehrfrauen wechselten zu den Aktiven, zwei schieden durch Wohnortwechsel aus. So hat man aktuell neun Mitglieder: zwei Mädchen und sieben Jungen. An 16 Abenden erfolgte die feuerwehrtechnische Ausbildung. Highlight war eine 24-Stundenübung. Drei Jugendliche haben 2022 die Prüfung für das Jugendflamme-Abzeichen bestanden.

Auch die Kameradschaft kam nicht zu kurz beim Eisessen, einer Fahrradtour, Minigolf oder Kegeln. Für die 17-köpfige Altersgruppe berichtete Ewald Lutz über deren Aktivitäten wie Ausflüge, Grillabende sowie der Mithilfe bei Veranstaltungen. Ortsvorsteher Detlef Heidloff unterstrich, wie wertvoll die Hilfe der Freiwilligen Feuerwehren für die Gesellschaft sei. Er lobte die Bereitschaft, Verantwortung und Engagement für das Gemeinwohl zu übernehmen. Solche Menschen seien der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhalte. Freiwillige Feuerwehren seien ein unverzichtbarer Bestandteil des Sicherheitskonzeptes der Städte und Gemeinden.

Auch in Zeiten leerer Kassen dürften deshalb die technische Ausstattung, der Fuhrpark und die Feuerwehrgerätehäuser nicht vernachlässigt werden.

Stadtkommandant Karl-Heinz Barth dankte Jugendgruppenleiter Rupp für seine Arbeit und lobte die Jugend für ihr Interesse. Der aktiven Wehr sprach er seine Anerkennung für ihre Arbeit und die vorbildliche Zusammenarbeit mit der Löffelstelzer Wehr aus.

Als großes Projekt bezeichnete Barth die für dieses Jahr vorgesehene digitale Ausstattung der Feuerwehren. Beklagenswert sei die Versorgung mit neuer Dienstkleidung und die Ausbildungssituation. Auf Kreisebene klappe die Aus- und Fortbildung, bei der Landesfeuerwehrschule würden dagegen nur 50 Prozent der Anmeldungen berücksichtigt.

Barth warb für eine Spezialisierung in sogenannten Fachgruppen, die abteilungsübergreifend Übungen durchführten. Diese seien: Führungsaufgaben, Absturzgruppe, Umweltschutzgruppe sowie Vegetations- und Waldbrandbekämpfung. Eine weitere Gruppe soll zuständig sein für die Bevölkerungswarnung etwa bei Naturkatastrophen, Gefahrenlage bei Brandentwicklung, Verschmutzung von Trinkwasser oder starker Rauchentwicklung. Hier könnten sich auch ältere Kameraden einbringen.

Beförderungen als Novum

Schließlich gab es noch ein Novum bei der Edelfinger Wehr: Erstmals wurden Beförderungen ausgesprochen. Bislang hatte es neben den Funktionsbezeichnungen wie Trupp- oder Gruppenführer keine Dienstgrade gegeben. Jetzt gab es für die Aktiven Ernennungsurkunden: vom Ober-, Haupt- und Feuerwehrmann bzw. -frau über den Ober-, Haupt- und Löschmeister bis hin zum Brandmeiste, künftig zu erkennen an den Sternen und Streifen auf den Schulterklappen der Dienstkleidung. WM

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten