Gemeinderat

Feuerwehr: Neues Gerätehaus für Stuppach geplant

An der Bundesstraße 19, am Ortsrand von Stuppach, nahe den Tennisplätzen, soll die Freiwillige Feuerwehr des Stadtteils ein neues Gerätehaus bekommen.

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Sascha Bickel
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Die Feuerwehr in Stuppach ist noch in einem alten Wohnhaus im Ortskern untergebracht. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. Die Freiwillige Feuerwehr Stuppach hat aktuell 46 Aktive und 24 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr. Seit vielen Jahren platzt das alte Gerätehaus im Ortskern aus allen Nähten und bietet auch keine Möglichkeiten für geschlechtergetrennte Umkleidebereiche und dies bei einer wachsenden Zahl an weiblichen Mitgliedern. Jetzt entschied der Gemeinderat mit großer Mehrheit, dass nach der Hauptfeuerwache in der Kernstadt, den Gerätehaus-Neubauten in Markelsheim und Wachbach (hat bereits begonnen), auch ein Neubau in Stuppach erfolgen soll, um für die Zukunft gerüstet zu sein und die Ortswehren zu stärken.

Neben dem Tennisheim, rechts unten an der Bundesstraße, soll der Neubau erfolgen. © Sascha Bickel

Der Oberbürgermeister und 27 Stadträte sagten Ja zum geplanten Vorhaben, das rund 2,9 Millionen Euro kosten und an der B 19 unterhalb der Tennisanlage realisiert werden soll. Nur Jochen Flasbeck (Freie Wähler) stimmte mit Nein, zudem gab es drei Enthaltungen.

„Schon zeitlicher Verzug“

CDU-Fraktionschef Andreas Lehr bewertete die Maßnahme als „unbedingt notwendig“ und lobte die aktive Feuerwehrabteilung. Er forderte als nächstes Klarheit im Bereich Herbsthausen und Rot zu schaffen. Dort war schon von einem Neubau zwischen den beiden Stadtteilen die Rede gewesen. Lehr mahnte die Abarbeitung des Feuerwehrplanes an und ergänzte dazu: „Wir haben eh schon einen zeitlichen Verzug drin.“

Inge Basel, die SPD-Fraktionschefin, rief den zahlreichen (auch jungen) Feuerwehrmitgliedern aus Stuppach auf den Zuschauerplätzen zu, dass sie eine tolle Arbeit machen und deshalb ihr neues Gerätehaus mehr als verdient hätten. Zudem freue sie sich sehr über die wachsende Zahl an weiblichen Feuerwehrkräften. Dankender Applaus folgte. Die Zuhörer nahmen die Ratsentscheidung und auch die lobenden Worte mit Freude auf. Wolfgang Herz (CDU) hatte zuvor noch gesagt: „Lasst uns das jetzt machen.“

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Auch die Grünen stellten sich hinter die Notwendigkeit für ein neues Feuerwehrgerätehaus, wünschten sich jedoch eine Lösung eher im Ortsbereich statt außerhalb, weil dafür der Bebauungsplan geändert werden müsse und dies „18 Monate dauert“, so Fraktionsvorsitzender Thomas Tuschhoff. Kurzzeitig stellte er den Antrag, „erst einmal die Planung voranzutreiben, bevor man die Finanzierung beschließt und das Projekt dann anzugehen, wenn es realistischer Weise“ – durch das „überlastete Bauamt“ – „auch umgesetzt werden kann“. Diesen Antrag zog er am Ende der Debatte jedoch wieder zurück, so dass der mehrheitliche Beschluss für den Ausgleichstock-Förderantrag und die Generalunternehmer-Ausschreibung erfolgen konnte.

OB Glatthaar rief den interessierten Gästen im Zuschauerraum zu, dass die Stadt ihre Versprechen hält und die Feuerwehr weiterhin unterstützt werde. Der Neubau soll laut Ratsvorlage ebenso wie in Wachbach in Modulbauweise umgesetzt werden. In Stuppach sind im zweigeschossigen Gebäude zwei Fahrzeug-Stellplätze vorgesehen. Der bevorzugte Bauplatz liegt an der B 19, einige hundert Meter vom Ortsrand entfernt. Ein anderer Standort zwischen Lagerhalle und Tennisplatz hätte eine Verlegung des Beachvolleyballplatzes nötig gemacht. Davon wolle man aber absehen. Stadtbaudirektor Bernd Straub hob die „gute An- und Abfahrt“ an der ausgewählten Stelle hervor und meinte hinsichtlich des Bebauungsplanes, dass man es schaffe, diesen in 15 bis 18 Monaten zu ändern. Einen Baubeginn sieht Straub frühestens 2025.

Feuerwehr in der Fläche halten

Feuerwehr-Stadtkommandant Karl-Heinz Barth hatte dem Gremium im Rahmen der Debatte noch erklärt, dass man etwas für den Nachwuchs und für die Frauen in der Feuerwehr tun müsse. Es sei an der Zeit, die Zustände in Stuppach grundlegend und zukunftsorientiert zu ändern. Barth warb auch für die Arbeit der Feuerwehr in der Fläche und in den Stadtteilen.

Jochen Flasbeck (Freie Wähler) sah sich als „einsamer Rufer“ und verteidigte seinen Kurs, die Kernstadt-Wehr als zentrales Element anzusehen und die Neubauten auf den Stadtteilen eher als nicht nötig einzustufen. SPD-Stadtrat Jeremias Träger bekundete dagegen seine Zustimmung zum Vorhaben, ebenso wie CDU-Stadträtin und Stuppachs Ortsvorsteherin Birgit Teufel um grünes Licht bat, und Hariolf Scherer und Hubert Rothenfels (beide CDU) die Wichtigkeit des Projekts unterstrichen, um eine „gute Basis“ für die Nachwuchsarbeit zu schaffen.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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