Gemeinderat tagte - Moderner Platz für Bildung, ein Personalwohnheim und ein Parkhaus mit 600 Plätzen sind in Planung, dadurch würde neuer Raum für weitere medizinische Einrichtungen frei werden

Einige Neubauten am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim sind das Ziel

Das Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim rüstet sich für die Zukunft. Neubauten für Bildung, ein Personalwohnheim, ein Parkhauses und mehr sind geplant. Gemeinderat und Stadt begleiten die Vorhaben wohlwollend.

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Sascha Bickel
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Blick auf das Caritas-Krankenhaus: Links der bisherige Großparkplatz; oberhalb das Erweiterungsgelände Richtung Buchener Straße. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. Der Gemeinderat diskutierte nicht, er machte am Donnerstagabend ohne Gegenstimme den Weg für einen Bebauungsplan „Caritas-Krankenhaus, zweite Änderung und Erweiterung“ frei, der Neubauten in den nächsten Jahren hinter der Klinik und parallel zur Buchener Straße, auf einem bereits erworbenen Areal, ermöglichen soll.

Oberbürgermeister Udo Glatthaar betonte erfreut: „Bad Mergentheim bekennt sich zum Caritas-Krankenhaus!“

Erweiterung des Klinikareals

In der Ratsvorlage werden Details genannt. Darin heißt es, dass durch die Aufstellung des Bebauungsplanes die bauleitplanerischen Rahmenbedingungen für eine Erweiterung des langjährig bestehenden Klinikgeländes am Caritas-Krankenhaus geschaffen werden. „Eine bedarfsgerechte Entwicklung der überörtlich bedeutsamen Gesundheitseinrichtung soll ermöglicht und deren Fortbestand im Kernstadtgebiet langfristig gesichert werden.“

Seit 2010 bilden das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim und das Krankenhaus Tauberbischofsheim mit Senioren-, Bildungs- und Medizinischen Versorgungszentren die Gesundheitsholding Tauberfranken in der BBT-Gruppe (Barmherzige Brüder Trier GmbH). Im Jahr 2018 wurden das Krankenhaus Öhringen und die Senioreneinrichtungen aus dem Hohenlohekreis integriert und die Region Tauberfranken-Hohenlohe gebildet. Diese betreibt neben dem Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim (434 Planbetten), die Krankenhäuser Tauberbischofsheim (241 Planbetten) und Öhringen (283 Planbetten), eine Reha-Klinik sowie zwölf Einrichtungen der Seniorenpflege, fünf medizinische Versorgungszentren und vier Bildungszentren.

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Das Caritas-Krankenhaus als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung nimmt innerhalb der Region eine zentrale Rolle ein. Hier hat man laut Stadt in den vergangenen Jahren eine Bauzielplanung über die am Krankenhaus erforderlichen Baumaßnahmen und die nötigen Modernisierungen erarbeitet und in wesentlichen Bereichen mit dem Sozialministerium in Stuttgart abgestimmt.

Neue Möglichkeiten

Wesentlicher Bestandteil dieser Bauzielplanung ist eine schrittweise Modernisierung, Sanierung und der Neubau von einzelnen Krankenhausbereichen und interdisziplinären Fachabteilungen „um eine moderne, wirtschaftliche und qualitätsorientierte Patientenversorgung, auch für die Region Tauberfranken-Hohenlohe, sicherzustellen“. Ein wichtiger Baustein ist, so heißt es in der Ratsvorlage weiter, „die strategische Neuausrichtung der Bildungseinrichtungen“. Die Bildungseinrichtungen am Caritas-Krankenhaus bestehen aus der Krankenpflegeschule mit 175 Ausbildungsplätzen, der Fachschule für Physiotherapie sowie den Möglichkeiten für interne Weiterbildungen eigener Mitarbeiter. Am Krankenhaus Tauberbischofsheim ist ebenfalls eine Bildungseinrichtung in Form einer Krankenpflegeschule angegliedert. An beiden Standorten entsprechen laut Ratsvorlage „die räumlichen Rahmenbedingungen nicht mehr den heutigen Aspekten der Ausbildungsformen. Das Anpassen auf heutige Strukturen ist in den Bestandsbauten wirtschaftlich nicht umsetzbar. Deshalb bieten sich für das Caritas-Krankenhaus auf dem vor einigen Jahren erworbenen Grundstück unterhalb des Krankenhaus-Areals (neben der Buchener Straße) Möglichkeiten, sich strategisch zu erweitern und Neubauten für die Bildungseinrichtung zu errichten.“

Auf dem besagten Gelände könne neben den Bildungseinrichtungen (Krankenpflegeschule und Physio-Therapie) auch das eng damit verbundene Personalwohnheim errichtet werden. Dieses dient als Ersatzbau für die brandschutztechnisch überholten zwei Bestandsgebäude auf dem Krankenhaus-Areal, von denen eines Hochhauscharakter aufweist. Weiterhin biete es sich an, auf dem Gelände ein Parkhaus mit 600 Stellplätzen vorzusehen, um die Parkplatzfläche auf dem bisherigen Areal zu entspannen und dann dort Platz für weitere Bauten zu schaffen. Der Standort liefere weiterhin den Vorteil, dass der Verkehr auf dem Krankenhausareal auf das Mindeste reduziert und die Unfallgefahr minimiert wird. Der Verkehr werde über eine neue Verkehrsanbindung von der Buchener Straße auf das Areal und zum Parkhaus geführt.

Ärztehaus

„Der noch verfügbare Platz auf dem neuen Gelände kann von einem Ärztehaus eingenommen werden, welches die Möglichkeiten bietet, das medizinische Spektrum des Caritas-Krankenhauses auszuweiten beziehungsweise zu optimieren. Dieses Gebäude wird für bis zu sechs Praxen geplant, die sowohl von externen als auch krankenhausinternen Ärzten geführt werden können“, steht in der Ratsvorlage zu lesen.

Durch das vorgesehene Parkhaus werden auf der bisherigen Parkplatzfläche Kapazitäten frei, die die Möglichkeit darlegen, einen medizinischen Erweiterungsbau zu errichten. Dieser Erweiterungsbau kann an den unterirdischen Versorgungskanal angebunden und somit an den logistischen Krankenhausbetrieb angegliedert werden. Eine endgültige Nutzung sei aber, so die Stadt, diesbezüglich noch nicht finalisiert. „Die Standortwahl für eine Erweiterung ist jedoch durch den bestehenden Hubschrauberlandeplatz und die Anbindung an die logistischen Strukturen vorgegeben.“

Die Gesamtfläche des Plangebiets „Caritas-Krankenhaus, zweite Änderung und Erweiterung“ beträgt etwa 4,39 Hektar.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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