Bad Mergentheim. Nicht weit von der charmanten Kurstadt Bad Mergentheim im lieblichen Taubertal entfernt, liegt ein Ort auf der Höhe, der nicht nur Tierliebhaber, sondern auch Naturfreunde, Abenteurer und Familien in seinen Bann zieht: der Wildpark Bad Mergentheim. Mit über 70 Tierarten und schätzungsweise mehr als 700 Tieren bietet der Park eine beeindruckende Vielfalt an Erlebnissen und Entdeckungen.
„Unsere Tiere sind die wichtigsten Mitarbeiter! Deshalb kommen die Besucher“, lächelt Marcus Rügamer, der Geschäftsführer. Im Park kann man nicht nur Tiere entdecken und beobachten, sondern auch viel über sie lernen. Es handelt sich um einen der artenreichsten Wildparks in Europa auf fast 50 Hektar Fläche. „Hier gibt es kaum Maschendraht, Käfige oder Gitter. Fast alle Gehege sind mit kaum wahrnehmbaren Begrenzungen als naturnah gestaltete Freisichtanlagen erbaut. Natürlichkeit und artgerechte Tierhaltung stehen bei uns im Vordergrund“, betont Rügamer.
Der Zauber der Fütterungsrunde
Ein besonderes Erlebnis im Wildpark ist die zweimal täglich stattfindende Fütterungsrunde. Um 9.45 Uhr und 13.30 Uhr beginnt das Abenteuer mit einem Treffen am Rotwildgehege, im Rücken die majestätischen Steinböcke. Von dort aus begleiten die Besucher die Tierpfleger auf einer spannenden Tour durch den Park. Während dieser Runde werden die Tiere gefüttert, angelockt und mit vielen wissenswerten und interessanten Details vorgestellt. „Wer die Wildkatzen und die Luchse sehen will, hat bei der Fütterungsrunde die besten Chancen“, erzählt Philip Föhl, der erfahrene Abteilungsleiter Tierpflege: „Besonders die Kinder sind begeistert, wenn sie die Luchse bei der Jagd beobachten können, die Fischotter flink im Wasser abtauchen, die Hasen über die Wiese huschen oder aber die Geier majestätisch über ihre Köpfe hinwegsegeln.“ Die Erwachsenen sind oft genauso erfreut und beeindruckt.
Es ist eine gut zweistündige Reise durch den Park, die viele Sinne anspricht. Die Tierpfleger führen die Besucher von Station zu Station, wo sich Wildtiere wie Eulen, Uhus, aber eben auch Bären, Elche, Wölfe, Füchse, Greifvögel und viele andere mehr beobachten lassen. Besonders spannend wird es bei den bereits erwähnten Wildkatzen und Luchsen, die mit ihrer Geschicklichkeit bei der Jagd überzeugen. „Bei der Fütterungsrunde hat man die besten Chancen, auch scheue Tiere hautnah zu erleben“, verrät Chef-Tierpfleger Föhl.
Erlebnisse für Groß und Klein
Nicht nur die Faszination der Wildtiere zieht die Besucher in ihren Bann. Auch die Haustiervorführung ist ein Publikumsmagnet, besonders für die jüngeren Gäste. Pferde, Esel, Trampeltiere, Lamas, Schweine, Gänse, Hühner und Hasen werden mit humorvollen Anekdoten vorgestellt und zum Einsatz gebracht.
Einblick in den Alltag eines Tierpflegers
Die Arbeit der Tierpfleger ist nicht nur spannend, sondern auch herausfordernd. „Wir haben immer das Gefahrenpotenzial im Blick“, erklärt Föhl. Dabei erzählt er von einer besonderen Begegnung mit dem Wolfsrudel: „Bei einer Fütterung kam der Nachwuchs überraschend über den Hügel und ein Welpe war sehr interessiert an mir. Die Altwölfe waren noch nicht da, aber das halbe Rudel in Reichweite. Ich bin langsam zurückgewichen und habe das Feld geräumt, um die kritische Situation zu entschärfen. Am Ende hat mich also ein neugieriger Welpe aus dem Gehege vertrieben.“ Anekdoten wie diese zeigen, dass der Umgang mit den Wildtieren viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert.
Rückblick und Ausblick
Das Jahr 2024 war für den Wildpark ein insgesamt spannendes Jubiläumsjahr. Trotz durchwachsenen Wetters konnte der Park laut Geschäftsführer Marcus Rügamer rund 192.000 zahlende Besucher verzeichnen. „Ein gutes Viertel bis zu einem Drittel sind Jahreskartennutzer, viele kommen mehr als zehnmal in der Saison“, berichtet er stolz. Für die Zukunft sind wieder große Projekte geplant, darunter der Neubau der „Jägerstube“, des Hauptrestaurants, und die Errichtung der „Großen Koboldburg“, wie Rügamer es nennt: Es handelt sich um ein naturnahes Gästedorf für anfangs knapp 20, später für bis zu 80 Gäste. Der schützende Wall hin zur Bundesstraße 290 wird gerade angelegt. Die „kleine Koboldburg“ ist übrigens ein großer Erlebnisspielplatz am Parkeingang.
Veranstaltungen und neue Attraktionen
Auch 2025 verspricht ein aufregendes Jahr zu werden. Hanna Rügamer, die Junior-Chefin, sagt, dass man die gesamte Veranstaltungskonzeption neu überdacht habe. Neben privaten Feiern und Kindergeburtstagen wird es dieses Jahr auch kulinarische Führungen durch den Park mit einem 3-Gänge-Menü geben. Besondere Highlights werden im August noch die Veranstaltungen Weiden-Rock mit „Rockzylla“ und das bekannte Weiden-Kino mit großer Leinwand unterm Sternenhimmel sein.
Wissenswertes zum Wildpark
Der Wildpark Bad Mergentheim hat seit dem Saisonauftakt Mitte März täglich geöffnet (auch an Feiertagen) von 9 bis 18 Uhr; letzter Einlass in den Park ist um 16.30 Uhr.
Anreise: Den Wildpark finden motorisierte Besucher auf einer Anhöhe bei Bad Mergentheim. Der Park ist aus jeder Richtung gut ausgeschildert . Auf der B 290 findet man ihn ca. 1,5 Kilometer nach (beziehungsweise vor – von Richtung Crailsheim kommend) Bad Mergentheim. Für Radwanderer ist der Wildpark von Bad Mergentheim, wie von Markelsheim, über eine Steigung zu erreichen. Es gibt großzügig bemessene und gebührenfreie Parkplätze und Busparkplätze. Von Anfang Mai bis Ende Oktober erreicht man den Wildpark bequem mit dem Bus, mit dem Ticket erhält man einen Euro Eintrittsermäßigung. Die Aktion ist nicht mit anderen Ermäßigungen kombinierbar.
Rollstuhlfahrer: Der Wildpark ist in den meisten Fällen behindertengerecht und der Rundweg ist für Rollstuhlfahrer geeignet . Aber: „Wir sind ein WILDpark inmitten der Natur“, heißt es auf der Homepage – „unsere Wege sind nicht asphaltiert, sondern gesplittet oder natürlich. Es geht ein bisschen rauf und ein bisschen runter, hier und da ist eine helfende Hand sinnvoll.“
Ein Ort für die ganze Familie
Im Wildpark Bad Mergentheim (www.wildtierpark.de) verschmelzen Abenteuer, Bildung und Erholung zu einem einzigartigen Erlebnis. Ob bei einer Fütterungsrunde, beim „Heulen mit den Wölfen“ oder beim Streicheln der zahlreichen Jungtiere im Streichelzoo – hier gibt es für jeden etwas zu entdecken. Tierischer Nachwuchs wird übrigens in den nächsten Wochen an verschiedenen Stellen im Park erwartet. Jung und Alt freuen sich auch hierüber sehr und so ziehen Besucher jeden Alters stets mit neuen Eindrücken und einem Gefühl der Verbundenheit zur Natur von dannen. So bleibt der Wildpark ein Ort, der Menschen zusammenbringt und die Schönheit der Tierwelt in den Mittelpunkt stellt – ein Ort, an dem jeder Tag neue Geschichten schreibt.
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