Bad Mergentheim. Das ehemalige Bali-Kino am Bahnhof, etwas versteckt direkt neben dem Neuen Rathaus gelegen soll für die Zukunft fit gemacht werden. Das Vordergebäude im Unteren Graben 1 stammt noch aus der Gründerzeit (1883 errichtet). Am 14. Juni 1913 wurde erstmals ein Film im Lichtspielhaus Bad Mergentheim am Bahnhof (Bali) gezeigt. Anfang 2006 gingen endgültig die Lichter aus.
Bei nur einer Gegenstimme machte der Gemeinderat jetzt den Weg frei für einen Architektenauftrag zur Umnutzung und Sanierung der Gebäude im Unteren Graben 1. Das Architekturbüro Klärle aus Bad Mergentheim erhielt den Zuschlag. Zunächst sind für die Gebäudeplanung 46 300 Euro an Kosten beschlossen worden.
Das Grundstück liegt im Untersuchungsbereich für das Stadterneuerungsgebiet „Altstadt/Stadtgarten“. Laut Ratsvorlage sollen die Gebäude in ihren äußeren Abmessungen möglichst erhalten bleiben: „Das Vordergebäude ist als verputzte Holzfachwerkkonstruktion errichtet. Die vorhandenen Details aus der Bauzeit sind möglichst zu erhalten und zu sanieren. Daher ist es Wunsch des Auftraggebers eine Innendämmung vorzusehen. Dies ist im Zuge der Planungen zu prüfen.
Die historischen Fenster (Einfachverglasungen) sollen möglichst erhalten werden. Für die Verbesserung der Wärmedämmung sollen unter Verwendung der vorhandenen Zusatzfenster, Kastenfenster innen oder außen angebracht werden. Die im Innern noch vorhandenen bauzeitlichen Bauteile und Details sind möglichst zu erhalten und zu sanieren. Dies ist im Zuge der Planungen zu prüfen. Material- und Farbgebung sollen sich am ursprünglichen Zustand orientieren.“
Zwölf Arbeitsplätze
Weiter heißt es seitens der Stadtverwaltung: „Das Hintergebäude (Bali) soll als Archiv, Magazin und Technikbereich hergerichtet werden. Im Dachgeschoss soll die EDV samt Server untergebracht werden. Im Erdgeschoss sollen Magazin und Archiv einziehen. Im Bereich des Bodens ist mit Überresten der ehemaligen Stadtbefestigung zu rechnen. Der Architekt erhält die Vorgabe im Vordergebäude zehn bis zwölf Büroarbeitsplätze unterzubringen. Im Hintergebäude sind 500 Meter Regalfläche unterzubringen. Es ist geplant das Gebäude an die Nahwärmeversorgung des Neuen Rathauses anzuschließen. Das Regenwasser der Dächer soll in einer Retensionszisterne gesammelt werden.
Ein Personenaufzug für die Andienung von Vorder- und Hintergebäude soll eingeplant werden. Die Ausführung des Aufzugs ist mit dieser Baumaßnahme aber zunächst nicht vorgesehen.“
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