DLRG-Bezirk „Tauber“ - Teil des Wasserrettungszuges 10 des Landes Baden-Württemberg / Anforderung aus Rheinland-Pfalz kam dann doch nicht

DLRG-Bezirk „Tauber” ist stets bereit für den Katastrophenschutz-Einsatz

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Auch die DLRG-Einsatzkräfte des Bezirks „Tauber“ üben regelmäßig (Bild), um für den Ernstfall und die Alarmierung bereit zu sein. © Christian Meiser

Main-Tauber-Kreis. Der DLRG-Bezirk „Tauber“ stellt mit seinen ehrenamtlichen Einsatzkräften den Strömungsretter-Trupp des Wasserrettungszuges 10 (WRZ 10) des Landes Baden-Württemberg. Die anderen drei Teile des WRZ 10 sind in den DLRG-Bezirken Schwäbisch-Hall, Heilbronn und Hohenlohekreis stationiert. Bei Anforderung durch das Innenministerium oder durch die Katastrophenschutzbehörde rücken diese Einsatzkräfte zusammen aus.

Die Bilder aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit beschädigten Häusern, Infrastruktur und komplett zerstörten Ortschaften hat jeder im Fernsehen und in der Zeitung gesehen. Ursache waren punktuelle Starkregenereignisse mit Regenmengen bis 190 Liter pro Quadratmeter.

Aufgrund dieser Schadenslage gab es am 15. Juli eine Info seitens des Landes Baden-Württemberg an die Kräfte der Wasserzüge, sich einsatzbereit zu halten. Zuvor hatte das Land Rheinland-Pfalz beim Innenministerium unseres Bundeslands angefragt, wie eine Unterstützung aussehen könnte.

Darüber wurden alle zehn baden-württembergischen DLRG-Wasserrettungszüge (WRZ) vorab informiert. Die Wasserrettungszüge verfügen über Fahrzeuge und Gerätschaften, um in solch einer Hochwasserlage zu agieren.

Die Einsatzkräfte des DLRG-Bezirks „Tauber“ (Altkreis Bad Mergentheim) stellt für den WRZ 10 die Strömungsretter. Vom Innenministerium wurde vor einigen Jahren ein Zugfahrzeug samt Anhänger angeschafft und der DLRG übergeben. Die Aufgaben im Einsatz bestehen darin, Personen und Tiere zu retten und zu evakuieren.

Diese Vorabinformation veranlasste die hiesigen Einsatzkräfte ihre persönliche Ausrüstung zu packen (Kleidung, Hygieneartikel, usw.). Die DLRG-spezifische Ausrüstung ist ständig einsatzbereit. Dann wartete man auf den Einsatzbefehl und verfolgte die Geschehnisse in den Medien. Nach einigen Stunden kam die Information, dass doch keine Anforderung unseres Nachbarbundeslandes kommt.

Am 21. Juli gab es eine weitere Anfrage aus Rheinland-Pfalz an unser Bundesland bezüglich der Entsendung von drei Wasserrettungszügen, diesmal speziell die Einsatztaucher betreffend. Primäre Aufgabe wäre die Vermisstensuche gewesen. Letztendlich wurden auch hier keine DLRG-Kräfte ins Einsatzgebiet entsandt, obwohl alle Wasserrettungszüge weiterhin einsatzbereit waren.

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Strömungsretter im DLRG-Bezirk „Tauber“ gibt es übrigens seit 2006. In Bad Mergentheim führt das Bildungswerk des DLRG-Landesverbands auch immer wieder Lehrgänge durch, letztmalig vor drei Wochen einen Seiltechniklehrgang. Hier wurde den Strömungsrettern die Intervention mittels Seiltechnik gelehrt, also Abseilen an Häusern oder steilen Hängen. Ein weiterer Lehrgang wird im November in der Kurstadt stattfinden, dies wird ein Evakuierungslehrgang sein, der auf dem Wissen des Seiltechniklehrgangs aufbaut, und wie der Name sagt, das Abseilen von Bürgern aus überfluteten Häusern zum Inhalt hat.

Im Juni führte das Bildungswerk des Bundesverbands einen Raftlehrgang in Tirol durch. Auch hier waren zwei Strömungsretter aus dem Bezirk „Tauber“ als Ausbilder dabei. Das spezielle Schlauchboot genannt „Raft“ ist schlichtweg das Evakuierungsmittel in der Anfangsphase eines Hochwassers, wenn schwere Boote noch nicht eingesetzt werden können.

Viel passiert schon im Vorfeld

Bevor es zu einer Evakuierung kommt, ist allerdings schon viel im Vorfeld passiert. Die Wetterprognose ist mindestens eine Stunde vor dem Unwetter bekannt. Deshalb gilt in solchen Situationen: Jeder Bürger sollte den Empfehlungen der Behörden Folge leisten und nicht hoffen, dass das eigene Heim nicht betroffen ist. Keinesfalls dürfen Kellerräume bei Starkregen oder Hochwasserlagen betreten werden. Bei jedem größeren Starkregenereignis kommt es hier zu Todesfällen durch Ertrinken. Der Wasserdruck wirkt auf Türen, die sich nicht mehr öffnen lassen oder direkt auf den eigenen Körper und verhindert ein Entkommen.

Auch auch wenn die Topographie im Taubertal nicht vergleichbar ist mit der im Ahrtal sieht man am Beispiel am nicht weit entfernten Braunsbach, wie verheerend punktuelle Starkregenereignisse sein können. dlrg

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