20 Jahre DHBW-Campus Bad Mergentheim

Digitale Transformation im Unternehmen gestalten

Studiengang „Digital Business Management“. „Künstliche Intelligenz überragt derzeit alle anderen Themen“

Von 
Linda Hener
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Prof. Dr. Dietrich Emmert ist Studiengangsleiter im Bereich „Digital Business Management“ am Campus Bad Mergentheim. © DHBW

Bad Mergentheim. Seit 2019 gibt es am Campus Bad Mergentheim der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) den Studiengang „Digital Business Management“. Studiengangsleiter ist Prof. Dr. Dietrich Emmert. Im Interview erklärt er, was die Inhalte des Studiums sind und weshalb der Bedarf dafür in der heutigen Zeit gestiegen ist.

Prof. Dr. Dietrich Emmert, wie würden Sie in Ihren Worten die Inhalte des Studiengangs „Digital Business Management“ beschreiben?

Dietrich Emmert: Es ist ein Studiengang der Betriebswirtschaftslehre, bei dem die Studierenden mit einem Anteil von rund 30 Prozent auch Informatikkenntnisse vermittelt bekommen. Kenntnisse, die notwendig sind, um eine digitale Transformation in einem Unternehmen zu begleiten.

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Dabei geht es überwiegend um den Einsatz digitaler Technologien: Welche Arten gibt es und wie können sie eingesetzt werden? Mit dem Blick auf die gesamte Transformation: Wie kann ich Prozesse steuern und Mitarbeitende unterstützen?

Welche Technologien sind das beispielsweise?

Emmert: Man kann sagen, dass KI, also Künstliche Intelligenz, derzeit alle anderen Themen überragt, da sich die Möglichkeiten in diesem Bereich in den vergangenen Jahren stark erweitert haben. Wir können in Bezug auf die Entscheidungsfindung in den Unternehmen konkrete Hilfestellung geben. Das beginnt mit Datenbankenkenntnissen, Datenbankenmodellen bis hin zu Business Analytics, um aus den gewonnenen Daten und Algorithmen neue Erkenntnisse zu generieren.

Arbeiten Sie interdisziplinär mit dem Studiengang „Angewandte Informatik“ zusammen?

Emmert: Ja, wir haben einen Austausch beim Lehrpersonal und auch bei gemeinsamen Projekten, zum Beispiel bei einem für die Stadt Bad Mergentheim mit dem Thema „Smart City“. Die Angewandte Informatik übernimmt die Programmierung, wir arbeiten aus Sicht der digitalen Prozesse und Veränderungen an diesem Projekt mit.

Woher kam der Bedarf den Studiengang „Digital Business Management“ zu realisieren?

Emmert: Der Studiengang ist durch den der BWL Industrie entstanden und im Rahmen der Ausrichtung „Industrie 4.0“ weiterentwickelt worden. Man hat erkannt, dass man diese Themenbereiche in einen eigenen Studiengang ausgliedern möchte, raus aus der alleinigen Studienfachrichtung „Industrie“. Das war in Einvernehmen und natürlich im Sinne der Dualen Partner, aber von der Hochschule selbst getrieben.

Wie groß ist der Studiengang am Campus in Bad Mergentheim mittlerweile?

Emmert: Wir haben 51 Studierende und ich gehe davon, dass es ab 2023 ein deutliches Wachstum geben wird. Dabei wollen wir noch deutlicher kommunizieren: Der Studiengang Digital Business Management richtet sich nicht nur an Personen, die künftig in der IT oder in der Organisation wie im Projektmanagement tätig sind, sondern auch an zukünftige Mitarbeitende in den Fachabteilungen, so wie im Vertrieb, Marketing oder in der Logistik. Mir ist wichtig, dass wir Studierende für die Fachbereiche ausbilden und mit der Zusatzqualifikation zu Digitalem ausstatten. So dass sie aus den Fachbereichen heraus die Themen vorantreiben und als Ansprechpartner für die IT fungieren können.

Hatte Corona Einfluss auf die Etablierung des Studiengangs?

Emmert: Wenn, dann dahingehend, dass die Themen Work Place und Home Office in den Studienarbeiten ein stärkere Rolle gespielt haben. Wir haben gemerkt, dass das die Firmen, aber auch uns an der Hochschule intensiver beschäftigt hat.

Können Sie noch ein wenig zu Ihrem beruflichen Background als Studiengangsleiter sagen?

Emmert: Ich habe Betriebswirtschaft studiert, habe aber schon im Studium den Schwerpunkt auf Informatik gelegt gehabt.

In meiner beruflichen Laufbahn habe ich in verschiedenen Führungspositionen auch anschließend immer die Informatik mitbetreut. Aus beruflicher Sicht hat mich die Umgestaltung der Prozesse mit Software und Digitaltechnologien also stets begleitet. Mich haben in der Theorie und in der Praxis die digitalen Technologien und die Transformation von Prozessen fasziniert und ich bin froh, dieses Wissen und die Erfahrung nun an die Studierenden weitergeben zu dürfen.

Freie Autorin

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