20 Jahre DHBW-Campus in Bad Mergentheim - Große Internationalität. „Herausragende Position erhalten“

Campus Bad Mergentheim: 70 Partnerhochschulen in aller Welt

Nach 20 Jahren zählt man am Campus der Dualen Hochschule in Bad Mergentheim rund 70 Partnerhochschulen in aller Welt. Die Internationalität ist ein wichtiges Pfund vor Ort.

Von 
Linda Hener
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Prof. Dr. Seon-Su Kim, der Leiter des DHBW-Campus in Bad Mergentheim und Ressortleiter „Internationales“ der DHBW Mosbach, zusammen mit Anna-Magdalena Bröckl, Leiterin des International Office (IO) am Campus in Bad Mergentheim, vor der großen Weltkarte mit den eingezeichneten Partnerhochschulen weltweit. © Linda Hener

Bad Mergentheim. Die internationale Ausrichtung ist ihnen wichtig: Prof. Dr. Seon-Su Kim ist Leiter des DHBW-Campus in Bad Mergentheim und gleichzeitig Ressortleiter „Internationales“ der DHBW Mosbach, Anna-Magdalena Bröckl ist Leiterin des International Office (IO) am Campus in der Kurstadt, der in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag feiert.

„Mit dem Studiengang International Business, IB, hat am Campus Bad Mergentheim damals alles begonnen und er ist heute noch mit die größte Säule des Campus und prägend, was unsere internationale Ausrichtung betrifft, auch nach 20 Jahren“, erläutert Campus-Leiter Prof. Dr. Seon-Su Kim. Den Studiengang zeichne aus, dass mindestens 50 Prozent der Vorlesungen, je nach Vertiefungsfach bis zu 70 Prozent, auf Englisch durchgeführt werden. Das zweite Besondere: Nahezu alle englischen Vorlesungen werden von internationalen Professoren und Professorinnen abgehalten. 25 bis 30 sind es im Jahr, die teilweise ihre Familie mit nach Bad Mergentheim mitbringen. Diese Lehrpraxis habe sich auf weitere Studiengänge ausgeweitet.

Stetig erweitert

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Der internationale Gedanke sei tief verankert an der DHBW und so gebe es auffällig viele internationale Studierende am Campus allein im Bereich IB, obwohl das Studienangebot ähnlich in größeren Städten wie Stuttgart vorhanden sei: „Diese herausragende Position wollen wir uns natürlich erhalten“, so Campus-Leiter Kim stolz.

Im Laufe der vergangenen 20 Jahre seien die internationalen Hochschulkontakte stetig erweitert worden. Neben einem starken Austausch mit den USA und innerhalb des europäischen Raums wurden die Kontakte nach Asien ausgebaut. „Wir haben unsere Aktivitäten insgesamt erweitert, sei es mit Blick auf den Studierenden-Austausch oder dass wir Dozentinnen und Dozenten aus aller Welt nach Bad Mergentheim kommen lassen. Daneben gibt es Summer Schools, also kürzere Auslandsaufenthalte für die Studierenden, Exkursionen und weitere Partnerschaften“, so Prof. Kim und erklärt weiter: „Wir wissen, dass unsere Partnerunternehmen, darunter viele Weltmarktführer, international tätig sind und diese brauchen Fachkräfte, die in der Lage sind, sich auf internationalem Parkett zu bewegen. Der Bedarf ist an dieser Stelle sehr groß. Deshalb wollen wir unsere Bemühungen künftig noch weiter ausbauen und vor Ort mehr Studierende aus aller Welt für ein Studium an unserem Campus und anderen DHBW-Standorten vorbereiten.“

Netzwerk

Anna-Magdalena Bröckl berichtet, dass ihre Stelle 2004 am Campus eingerichtet wurde, weil es auf Dauer schwierig gewesen wäre, ein internationales Netzwerk nur über den Studiengang IB laufen zu lassen. Der Aufbau sei spannend gewesen, aber auch nicht einfach. Inzwischen zähle man um die 70 Partnerhochschulen. Der Fokus lag anfangs aufgrund persönlicher Kontakte auf den USA, andere Länder kamen aber stetig hinzu: „Vor zehn Jahren zum Beispiel Südkorea, das ein Dauerbrenner bei unseren Studierenden geworden ist, oder vor einigen Jahren auch Thailand“, veranschaulicht die IO-Leiterin und fügt hinzu: „Neuerdings versuchen wir jedoch nicht mehr, das Netzwerk zu vergrößern, sondern sind darauf fokussiert, die Angebote für unsere Technik-Studiengänge wie im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen oder Angewandte Informatik auszuweiten.“

„Wir wollen, dass auch diese Studierende stärker ins Ausland gehen, denn wir sehen, dass die, die es wagen, mit tollen Erfahrungen zurückkommen. Die Persönlichkeitsentwicklung macht massive, sichtbare Fortschritte“, stellt Seon-Su Kim fest. „Ja, das ist ein total tolles Element meiner Arbeit“, ergänzt Anna-Magdalena Bröckl: „Man merkt, sie sind reifer geworden. Im Ausland an der Hochschule müssen sie sich selbstverantwortlich um Formalien kümmern und haben persönliche Begegnungen in einer anderen Kultur, das bringt jeden weiter! Auch Studierende aus dem Maschinenbau und Mechatronik.“

Seon-Su Kim sieht bei der heutigen Studierendengeneration eine größere Bereitschaft, in andere Länder zu reisen und neue Kulturen kennenzulernen: „Durch die Globalisierung ist es einfacher geworden, auch mal über die EU hinauszugehen und zum Beispiel nach Südkorea zu reisen. Viele kommen zum Beispiel mit einer K-Pop-Begeisterung zurück.“

Nachts Vorlesungen

Auch während der Lockdowns habe die Hochschule versucht, den internationalen Austausch zu ermöglichen. „Manche haben es trotz Corona gemacht und auch wenn keine Vorlesungen stattfanden, konnten sie trotzdem Land und Leute kennenlernen. Im Fall von Mexiko durften unsere Studierenden von Deutschland aus nachts an Onlinevorlesungen teilnehmen. Das hat auch zu einem Umdenken unsererseits bei virtuellen Semestern geführt“, beschreibt Bröckl die Erkenntnisse aus über zwei Jahren Corona-Pandemie.

Über die Zeit habe sie bei den Dualen Partnern mehr Offenheit beobachtet, was die Auslandsaufenthalte betreffe: „Auslandssemester dauern länger als die eigentliche Phase an der Hochschule: Wie gehen Firmen mit dieser zusätzlichen Zeit um? Dafür müssen Studierende mit ihrer Ausbildungsabteilung in Verhandlung treten. Firmen, die schon länger dabei sind, kennen das. Durch das verbindliche Miteinanderarbeiten werden allerdings fast immer Lösungen zwischen der DHBW und den Partnerfirmen gefunden“, meint Anna-Magdalena Bröckl.

Ist der Campus in Bad Mergentheim eigentlich für Studierende aus dem Ausland attraktiv?

Dazu Bröckl: „Wir haben die Tatsache, dass die Kurstadt im Vergleich mit anderen klein ist, zu unserem Vorteil umgekehrt und sehen hier eine relativ sichere Umgebung. Zudem sind Geschäfte des täglichen Bedarfs in kurzer Distanz erreichbar. Und Bad Mergentheim bietet die günstige zentrale Lage für Studierende, die in Deutschland umherreisen wollen.“

Freie Autorin

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