Bad Mergentheim/Main-Tauber-Kreis. Der Main-Tauber-Kreis ist seit 2021 eine von 14 Bio-Musterregionen des Landes Baden-Württemberg. „Ziel ist es, die Bio-Erzeugung von Lebensmitteln vor Ort nachhaltig zu stärken“, berichtete Landrat Christoph Schauder anlässlich der Messe „Meet & Greet“ mit Direktvermarktungsbetrieben aus der Region am vergangenen Samstag in der Bad Mergentheimer Wandelhalle. In diesem Rahmen wurden auch die ersten Nahrungsprodukte mit dem neuen Qualitätssiegel der Bio-Musterregion ausgezeichnet.
Landrat Schauder nahm die Auszeichnungen gemeinsam mit dem Ersten Landesbeamten Florian Busch vor. Um die Bio-Erzeugung von Lebensmitteln vor Ort nachhaltig zu stärken, engagieren sich Erzeuger, Verarbeiter, Vermarkter und Verbraucher direkt vor Ort. Das Regionalmanagement sei hierbei laut Landrat die Schnittstelle und vernetze die Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Leichter zu erkennen
„Durch das neue Logo der Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis sollen sowohl die Erzeugnisse getreu dem Motto ‚regional – biologisch – wertvoll’ für Verbraucherinnen und Verbraucher im Handel leichter erkennbar sein als auch die Wertschöpfung im Landkreis erhöht werden. Gleichzeitig können die Produzenten einen Beitrag für mehr Biodiversität, Boden- und Gewässerschutz sowie faire Bezahlung leisten“, erklärte der Landrat.
„Wir wollen biologische und konventionelle Landwirtschaft nicht gegeneinander ausspielen, denn beides hat seine Berechtigung“, betonte Schauder im Beisein unter anderem von Landwirtschaftsamtsleiter Marcus Köhler, Reinhard Friedrich, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes, sowie Sven Dell, Geschäftsführer des Tourismusverbandes „Liebliches Taubertal“.
„Bio-Produkte sind durch das Siegel künftig auf einen Blick erkennbar. Das erleichtert den Verbrauchern ihre Kaufentscheidung, etabliert regionale Lebensmittel und fördert so den Absatz der Betriebe“, resümierte Stefan Fiedler, Regionalmanager der Bio-Musterregion.
Vier Betriebe aus dem Main-Tauber-Kreis konnten als erstes die Qualitätssiegelurkunde der „Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis“ für jeweils bestimmte Erzeugnisse in Empfang nehmen: Der Tauberländer Bio-Streuobstwiesen e.V. aus Königheim (Vertreter: Vorsitzender Henry Mühlbauer) wurde für seine naturtrübe Apfelschorle „Tauberländer Bio-Apfelspritzer“ und seinen Apfelsaft ausgezeichnet.
Der Bioland-Hof Klein aus Wertheim-Sachsenhausen von Iris, Fritz und Matthias Klein wurde mit dem Qualitätssiegel für ihren Lupinenkaffee gewürdigt, den der Betrieb bereits 1994 auf den Markt gebracht und inzwischen auf bis zu fünf verschiedenen Sorten erweitert hat sowie ausschließlich aus Lupinenanbau von Biolandwirten produziert, die im Umkreis von maximal etwa 30 Kilometern der Stadt Wertheim ansässig sind.
Hochwertig
Der Biolandbetrieb „Johanneshof“ von Christian und Sybille Stattelmann aus Igersheim-Bowiesen kann sich ab sofort speziell für seine besonders qualitativ hochwertigen Kartoffeln mit dem Biosiegel zeigen. Zudem bietet der Betrieb insbesondere auch ab Hof und in seinem täglich geöffneten Selbstbedienungshofladen über das Jahr saisonal verteilt abwechselnd circa 40 Gemüse-, Salat- und Obstsorten an.
Der „Rosenhof Taubertal“ aus Creglingen erhielt das Bio-Musterregion-Qualitätssiegel spezifisch für seine Rosensaftprodukte. Der seit 1986 bestehende Landwirtschaftsbetrieb begann 1995 zusätzlich mit der Herstellung verschiedenartiger Erzeugnisse aus mittlerweile 150 historisch „alten“ Rosensorten und ist seit rund zehn Jahren regelmäßig auf Einladung bei der „Grünen Woche“ in Berlin zu Gast. „Die Auszeichnung ist für die Kennzeichnung der Regionalität und biologischen Erzeugung der Produkte sehr wichtig“, attestierte Inhaber Reinhold Schneider.
Bei der sehr rege frequentierten ersten Verbrauchermesse „Meet & Greet“ in der Bad Mergentheimer Wandelhalle präsentierte die „Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis“ gemeinsam mit dem Landwirtschaftsamt einen Überblick über die Angebotsvielfalt der Direktvermarkter und Lebensmittelerzeuger in der Region.
Dabei hatten die zahlreichen Besucher die Möglichkeit, bei freiem Eintritt mit fast 40 Betrieben in Kontakt zu treten sowie ihre Produkte kennen zu lernen und kostenlos einen Auszug davon zu verkosten. Dazu zählten beispielsweise Kichererbsen, Linsen, Grünkern, Mehl, Öle, Eier, Nudeln, Gewürze, saisonale Gemüse und Salate, Wurst- und Käsespezialitäten, Brotaufstriche und Dips, Milchprodukte, Gelees, Bier, Wein, Apfelsaft, Edelbrände und Liköre sowie Lupinenkaffee.
Plattform für Konsumenten
„Mit diesem Veranstaltungsformat bilden wir eine Plattform zwischen Produzenten und Konsumenten aus der Region. Kurze Transportwege, ein nachhaltiger und saisonaler Anbau sowie eine artgerechte Tierhaltung sind aktuelle Fokusthemen der Verbraucher. Die Betriebe aus unserem Landkreis stehen für diese Eigenschaften mit ihren nachhaltigen und regionalen Wertschöpfungsketten“, konstatierte der Erste Landesbeamte Florian Busch.
Exklusive Einblicke
Bereits am Vormittag war die Messe exklusiv für professionelle Fachbesucher geöffnet.
Rund 50 zum Beispiel von Betrieben der Gastronomie, des Caterings, des Lebensmitteleinzelhandels oder der Klinikküchen nutzten diese Gelegenheit, sich über die Direktvermarktungsangebote aus der Region zu informieren. Darüber hinaus referierte ein Repräsentant der Rewe-Südwest-Gruppe über eine Kampagne „Regionalität“ des Unternehmens.
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