Start am 7. November

Bad Mergentheim: Warum der „Winterzauber“ dieses Jahr den Standort wechselt

Erstmals findet der von vielen Besuchern liebgewonnene „Winterzauber“ nicht mehr in der historischen Kulisse des Schlosshofs statt.

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Bad Mergentheim ist in den vergangenen Jahren ein Hotspot des winterlichen Schlittschuh-Vergnügens geworden. In diesem Jahr ist der „Winterzauber“ ausnahmsweise auf dem Volksfestplatz beheimatet, da er überdacht wird und ein neuer Aufbau im historischen Schlosshof zunächst geprüft werden muss. © Stadt Bad Mergentheim

Bad Mergentheim. Der „Winterzauber“ mit Eisbahn wird in diesem Jahr auf den Volksfestplatz ausweichen. Über die Hintergründe informieren Veranstalter Rudi Bauer, die Stadt Bad Mergentheim sowie die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) gemeinsam bereits vor dem Start-Termin am 7. November.

Mit seinem gemütlichen Hüttendorf, der großen Echteisbahn und weiteren Anlagen - beispielsweise zum Eisstock-Schießen - gehört der Winterzauber im Äußeren Schlosshof seit vier Jahren zu den publikumsstärksten Veranstaltungen in Bad Mergentheim während der kalten Jahreszeit.

Für Veranstalter Rudi Bauer ist der Erfolg jedoch kein Selbstläufer. Er unterstreicht den Anspruch an das eigene Format, wonach sich dieses kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern müsse: „Konkret möchten wir die Eisfläche und das gesamte Hüttendorf überdachen, sodass der Winterzauber auch bei Regen funktioniert“, erklärt er. In der Vergangenheit habe das Wetter Betreiber, Gastronomie und Gästen zu oft einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zudem wirke sich Regen negativ auf die Eis-Oberfläche aus, die dann an einzelnen Tagen nicht mehr den Erwartungen der Eisläuferinnen und Eisläufer gerecht werden könne.

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Das historische und besonders geschützte Areal des Äußeren Schlosshofes als bisheriger Standort des Winterzaubers muss begutachtet werden im Hinblick darauf, ob es die neue Anlagen-Konfiguration aufnehmen kann. Aufgrund der Kurzfristigkeit ist das für diese Saison nicht mehr möglich.

„Das Residenzschloss Mergentheim mit dem Deutschordensmuseum als Herzstück versteht sich als lebendiges Schloss, das gemeinsam mit der Stadt und weiteren Partnern auch beliebten Großveranstaltungen wie dem Annotopia-Festival, den sommerlichen Open-Air-Konzerten oder dem Winterzauber einen historisch-stimmungsvollen Rahmen und ein einzigartiges Ambiente bietet“, sagt Manuel Liehr, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Boden-Analyse soll zeigen, was künftig im Schlosshof geht

Deshalb hätten die SSG für den Bad Mergentheimer Schlosshof aktuell eine Boden-Analyse beauftragt. „Die Untersuchung soll aufzeigen, welche Aufbauten über die bekannten Veranstaltungen hinaus auf dem Gelände künftig möglich sein könnten“, so Liehr. Rudi Bauer bekräftigt die enge und konstruktive Abstimmung mit den SSG: „Die herrliche Schloss-Kulisse geben wir in diesem Jahr nur schweren Herzens auf und bleiben mit der Option einer Rückkehr im Dialog.“

Für die Stadt haben Oberbürgermeister Udo Glatthaar und Tourismusdirektor Kersten Hahn das Thema und die Suche nach Lösungen in den zurückliegenden Monaten begleitet. Der OB beschreibt dies als schwierigen Abwägungsprozess: „Die Eisbahn als Attraktion und Alleinstellungsmerkmal Bad Mergentheims sehen wir grundsätzlich weiterhin in der Innenstadt. Gleichzeitig können wir uns den Anforderungen des Veranstalters an eine nachhaltig erfolgreiche Konzeption nicht verschließen. In Folge intensiver Beratungen mit allen Beteiligten – hier danke ich auch Vermögen und Bau Baden-Württemberg als weiterem Partner auf dem Schloss-Areal – sowie der Prüfung verschiedener Alternativen, haben wir nun einen Kompromiss gefunden und verlegen den Winterzauber zunächst versuchsweise.“

Eisbahn und Hüttendorf werden komplett überdacht

Somit wird Rudi Bauer den anstehenden Winterzauber vom 7. November 2025 bis zum 6. Januar 2026 auf dem Volksfestplatz direkt neben dem ebenfalls von ihm veranstalteten Main-Tauber-Weihnachtscircus platzieren. Die Eisbahn und das Hüttendorf werden komplett überdacht.

Alle Akteure sind sich bewusst, dass damit auch Herausforderungen am neuen Standort einhergehen, insbesondere da die Parkplatz- und Verkehrs-Situation hier während der Circus-Spielzeit bei gleichzeitiger „Hochsaison“ in der Solymar Therme bereits in den vergangenen Wintern angespannt war.

Darauf wird mit verschiedenen Maßnahmen reagiert: So wird ein Teil des im Winter schwächer frequentierten Wohnmobil-Stellplatzes mit Start der Eisbahn zu Parkplätzen umfunktioniert, was Entlastung schafft. Der Platz bleibt aber inklusive Ver- und Entsorgungsstation für Wohnmobile geöffnet. Die Parkplätze auf dem Volksfestplatz stehen in den Wochen bis zum Circus-Beginn sowohl für die Eisbahn als auch für Besucherinnen und Besucher der Solymar Therme zur Verfügung.

Deutlich mehr Parkplätze am Volksfestplatz geplant

Erst mit Beginn des Weihnachtscircus pachtet Rudi Bauer das gesamte Veranstaltungsgelände. Durch das Auslagern von Material-Trucks und Artisten-Fahrzeugen wird er auf dem Volksfestplatz erheblich mehr Parkplätze schaffen als bisher dort um das Zelt herum angeboten worden sind. Die bewährten PKW-Ausweichparkplätze in der Au werden ebenfalls wieder beschildert und eine im vergangenen Jahr optimierte Ampel-Schaltung an der „Schwimmbad-Kreuzung“ verbessert während der Veranstaltungs-Wochen den Verkehrs-Abfluss aus dem Erlenbachtal.

Über die genaue Ausgestaltung des Winterzaubers 2025/26 sowie die „neue“ Eisbahn wird der Veranstalter in Kürze noch einmal ausführlich informieren. Oberbürgermeister Udo Glatthaar betont abschließend: „Ein paar Dinge werden sich in diesem Jahr verändern, aber unser Ausblick auf den Winter ist insgesamt positiv: Die Eisbahn wird wieder angeboten und bekommt eine Chance, noch besser zu werden. Die Innenstadt wird unter anderem mit dem Weihnachtsmarkt mit überarbeitetem Konzept punkten. Und die Staatlichen Schlösser und Gärten setzen mit der eingeleiteten Boden-Analyse ein starkes Zeichen, um unser traditionsreiches Deutschordens-Residenzschloss auch künftig als ganz besonderen Ort im städtischen Leben zu verankern.“

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