Bad Mergentheim. Mit der potenziellen Neuregelung des kostenfreien Parkens in der Kurstadt, mit der Steigerung der Besucherfrequenz in der Bad Mergentheimer Innenstadt an Samstagen und Ideen für eine optimale Baustellen-Kommunikation beschäftigte sich der neue Innenstadtausschuss in seiner mittlerweile dritten Sitzung. Er ist vom Gemeinderat als beratendes Gremium eingerichtet und mit ortsrelevanten Akteuren sowie Stadträten besetzt. Beschlüsse wurden keine gefasst.
Über zwei Stunden dauerte der Austausch im Sitzungssaal des Rathauses unter Leitung von Oberbürgermeister Udo Glatthaar. Dabei fiel auf, dass gut 80 Prozent der Redezeit die Vertreter der politischen Parteien beanspruchten. Dehoga-Kreisvorsitzender Frank Bundschu kritisierte dies offen und sorgte für einige nachdenkliche Gesichter.
Zunächst wurde eine Neuregelung des kostenfreien Parkens in der Innenstadt debattiert. Dr. Tim Schnyder, der städtische Wirtschaftsförderer, erinnerte an rund 1000 öffentliche Parkplätze rund um die Altstadt. Seit man zwei Stunden kostenfreies Parken anbiete, stelle man erfreulicherweise bis zu 28 Prozent mehr Frequenz in den Parkhäusern fest, aber leider auch die vermehrte Belegung von Freiflächen-Stellplätzen durch Dauerparker. Die Stadt müsse zudem mit 250.000 Euro weniger an Parkgebühren-Einnahmen klarkommen.
OB Glatthaar stellte die Frage, ob zwei Stunden kostenfrei auf Freiflächen zu viel seien und die kostenfreie Zeit reduziert werden müsste. Es folgte eine längere Diskussion hauptsächlich zwischen Fraktionsvertretern des Gemeinderats mit Für- und Wider-Positionen. „Was wollen wir?“, fragte dann Dehoga-Vorsitzender Bundschu und weiter: „Was sind unsere großen Ziele auf längere Sicht?“
Eine Probe-Abstimmung über eine Reduzierung der zwei Stunden frei parken auf Freiflächen endete mit einem Unentschieden der Sitzungsteilnehmer.
Schnyders Stellvertreterin Lorena Klingert ging danach auf das Thema „Steigerung der Besucherfrequenz an Samstagen“ ein und machte unter anderem deutlich, dass die uneinheitlichen Ladenöffnungszeiten gerade an diesem Tag nachteilig für die Kunden und deren Pläne seien. Franz Imhof (Freie Wähler) stellte die Kardinalfrage: „Wie bekommen wir die Kunden in die Geschäfte vor Ort?“ Eine kleine Diskussion ohne greifbares Ergebnis folgte.
Und auch die Baustellen-Kommunikation war noch Thema. Ob große Werbebanner am Stadteingang zur Klärung der Baustellenzonen und der dennoch vorhandenen Erreichbarkeiten der betroffenen Geschäfte hilfreich sind, blieb umstritten. Die Stadtverwaltung versprach, für so viel Transparenz wie möglich sorgen zu wollen und für Informationen auf allen Kanälen – auch digital.
Eine lebens- und besuchenswerte Innenstadt soll in der nächsten Ausschusssitzung mit Blick auf die Landesgartenschau-Projekte und „ein vorhandenes Füllhorn an Ideen“, so OB Glatthaar, Grundlage für weitere Besprechungen sein.
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Kommentar Bad Mergentheim: Zuhörende Funktion