VdK-Kreisverbandskonferenz

Bad Mergentheim: VdK-Kreisverband wächst auf 3630 Mitglieder

Der VdK-Kreisverband Bad Mergentheim traf sich zur Konferenz in Edelfingen. Stolz ist man auf viele neue Mitglieder. Die Aufgaben wachsen ebenso.

Von 
Peter D. Wagner
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Mit der Silbernen Ehrennadel des VdK-Deutschland ausgezeichnet wurden Siegfried Wörner (Dritter von links) und Monika Peppel (Fünfte von links) durch den VdK-Kreisverbandsvorsitzenden Werner Seeger (Mitte) im Beisein von Bürgermeister-Stellvertreterin Manuela Zahn, weiteren Grußrednern und Ehrengästen sowie Mitvorständen. © Peter D. Wagner

Edelfingen. Berichte über das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 und Stellungsnahmen über die aktuelle Sozialpolitik standen im Mittelpunkt der Kreisverbandskonferenz des Sozialverbandes VdK Bad Mergentheim in Edelfingen.

Dazu hieß der Vorsitzende des Kreisverbandes (KV) Werner Seeger im Landhotel Edelfinger Hof zahlreiche Delegierte der Ortsverbände (OV) und Ehrengäste willkommen, neben den Gruß- und Vortragsrednern unter anderem den Vorsitzenden des VdK-KV Tauberbischofsheim, Kurt Weiland, und Dr. Hermann Kern, stellvertretender Vorsitzender des KV Hohenlohe-Künzelsau.

Erneut sehr erfreulich habe sich die Mitgliederzahl des KV Bad Mergentheim entwickelt, die im Jahr 2024 um 81 (2,3 Prozent) von 3504 auf 3585 Mitglieder anstieg sowie bis zum 1. April 2025 um weitere 45 Mitglieder auf insgesamt 3630 Mitglieder. „Diese beachtliche Leistung haben wir sowohl den Ehrenamtlichen und deren hervorragenden Mitgliederbetreuungen in den Ortsverbänden als auch den sehr erfolgreichen Rechtsreferenten zu verdanken“, betonte Seeger. Im Namen der VdK-Sozialreferentin Karin Schierig von der zuständigen Sozialrechtabteilung in Künzelsau vermeldete der KV-Vorsitzende eine Erfolgsquote bei Einspruchs-, Rechts- oder Klageverfahren von circa 50 Prozent, wobei 2024 etwa 109.000 Euro erstritten werden konnten.

Aktionen und Aktivitäten im vergangenen Jahr waren beispielsweise öffentliche Vorträge zu den Themen Behinderung und Einstufungsbeantragung oder Rente und Erwerbsminderung, Beteiligung am jährlichen Weltdemenztag im September, Teilnahmen an Veranstaltungen des Paritätischen Kreisverbands Main-Tauber sowie der Jugendhilfe- und Pflegekonferenz in Tauberbischofsheim, zudem die Unterstützung des AGIMA-Messestandes in Königshofen des KV Tauberbischofsheim.

Für 2025 geplant seien unter anderem eine Arbeitstagung zu den Themen Webseiten, E-Mail-Adressen und E-Mail-Programm, eine Kreisfrauenkonferenz in Weikersheim, ein Besuch des Gesundheitstages am 5.Juli in Stuttgart sowie weitere öffentliche Vorträge und Aktionen. Darüber hinaus verwies Werner Seeger auf die 4. Gesundheitstage des VdK-Kreisverbands Tauberbischofsheim am Samstag, 10. und Sonntag 11. Mai in Grünsfeld unter dem Motto „Erste Hilfe & Blutspende“ mit einem abermals abwechslungsreichen, informativen und unterhaltsamen Programm. Dabei werden an beiden Tagen ein Markt mit vielen Ausstellern aus den Bereichen „Gesundheit, Pflege und Vorsorge“, zahlreiche Fachvorträge sowie etliche Auftritte bekannter Musikkünstler geboten.

Eine in der abgelaufenen Geschäftsperiode insgesamt positive Wirtschaftssituation des VdK-KV Bad Mergentheim vermochte Kassiererin Monika Peppel zu vermelden. Nachdem die beiden Revisoren Hans-Dieter Deininger und Karlheinz Thürauf eine beanstandungsfreie Finanzführung bestätigten, konnte der Vorstand einstimmig entlastet werden. Kreisfrauenvertreterin Christa Petersik informierte in ihrem Jahresbericht über die Aktivitäten dieser Abteilung wie zum Beispiel eine Zusammenkunft in Röttingen.

„Sinnvolle Punkte zu Sicherheit, Migration und Soziales“

„Nachdem sich in den letzten Jahren vieles nicht zum Guten entwickelt hat, wurden bei dem neuen Koalitionsvertrag etliche sinnvolle Punkte zu den Themen Sicherheit, Migration und Soziales aufgenommen, bei denen dringender Handlungsbedarf besteht. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und der Main-Tauber-Kreis ist kein Einzelfall, sondern bei allen Baden-Württembergischen Land- und Stadtkreisen herrscht eine schwierige und äußerst angespannte Situation“, konstatierte Landrat Christoph Schauder.

„Von dem Gesamtetat des Kreishaushalts in Höhe von etwa 231 Millionen Euro entfallen 118 Millionen alleine auf den Sozialetat sowie damit für Maßnahmen und Leistungen nach dem Bundesteilhabegesetz, davon wiederum sind rund 60 Millionen Euro nicht refinanziert, sondern müssen durch die Kreisumlage querfinanziert werden. Dieser enorme Finanz- und Bürokratieaufwand lässt die Kosten durch die Decke schießen. Diese Zahlen belegen das ganze Malheur einer seit mehreren Jahren andauernden Entwicklung“, verdeutlichte Schauder. Dementsprechend appellierte der Landrat an die zukünftige Bundesregierung, entsprechende Gegenmaßnahmen anzugehen und zu beschließen.

Bad Mergentheims Erste Bürgermeister-Stellvertreterin, Manuela Zahn, bezeichnete den VdK als lebendiges Beispiel für eine starke und engagierte Gemeinschaft sowie eine unverzichtbare Stimme mit unermüdlichem Einsatz für soziale Gerechtigkeit - sei es bei Themen wie Sozialrecht, Barrierefreiheit oder Pflege. „Besonders beeindruckend ist ebenfalls das Engagement in der Wohnberatung gerade hier in Bad Mergentheim, wo praktische Hilfestellungen Menschen mit Beeinträchtigungen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen“, hob die Stellvertreterin von Oberbürgermeister Udo Glatthaar hervor.

Durch Werner Seeger jeweils für besondere Ehrenamtsengagements und Verdienste mit der Silbernen Ehrennadel des VdK Deutschland ausgezeichnet wurden Monika Peppel sowie Siegfried Wörner. Dieser war bis 2011 Vorsitzender des OV Niederstetten und ist seitdem Schwerbehinderten-Vertrauensmann im KV Bad Mergentheim. Monika Peppel ist seit 2009 Kassenführerin des KV. Beide Geehrten erhielten zusätzlich eine von der Präsidentin des VdK-Bundesverbandes, Verena Bentele, unterzeichnete Urkunde.

Abschließend informierte Wolfgang Latendorf, Vorstandsmitglied des Bezirksverbandes Nordwürttemberg und Vorsitzender des Kreisverbands Esslingen, über Themen der aktuellen Sozialpolitik des Bundes und des Sozialverbands VdK. Unter anderem kritisierte er Ungleichheiten bei der Rentenfinanzierung und beim Sozialetat, da bestimmte Berufsgruppen von der Einzahlung ausgenommen seien, sowie die für sehr viele Menschen nicht mehr leistbaren Zuzahlungen für einen stationären Pflegeheimplatz. Zudem warb der Gastreferent für die Ehrenamtskarte, die ab Mitte 2025 schrittweise in ganz Baden-Württemberg eingeführt und angeboten wird.

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