Schienenverkehr

Bad Mergentheim: „Tauberbahn-Situation sehr unbefriedigend“

Viel Kritik musste die Westfrankenbahn wieder in den vergangenen Wochen einstecken. OB Glatthaar fordert ebenso nachdrücklich „einen ordentlichen Takt“, will aber trotzdem weiter mit allen Seiten im Dialog bleiben.

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Sascha Bickel
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Der Bahnsteig an Gleis 1 im Bahnhof Bad Mergentheim ist fertig saniert. Die lange Bauphase ist zu Ende. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. "Die Situation rund um die Tauberbahn ist sehr unbefriedigend. Wir verstehen den Unmut der Fahrgäste und können auch als Standort Bad Mergentheim nur unterstreichen, dass es Probleme gibt, die dringend gelöst werden müssen“, sagte Oberbürgermeister Udo Glatthaar den Fränkischen Nachrichten auf Anfrage.

Es gibt aktuell viel Kritik am ausgedünnten Fahrplan der Westfrankenbahn bis zum 8. September und am Bus-Ersatzverkehr auf der Strecke zwischen Tauberbischofsheim und Crailsheim.

Dazu hakten die FN beim OB nach und Udo Glatthaar erklärte weiter: „Um es an konkreten Beispielen aufzuzeigen: Bad Mergentheim hat einen Einpendler-Saldo von fast 2000 Personen, ist also als Wirtschaftsstandort auf eine verlässliche ÖPNV-Anbindung über die Schiene angewiesen. Auch unsere touristischen Beherbergungsbetriebe sehen die Entwicklung mit großer Sorge und für den Schulstandort ist sie ebenfalls nicht gut.“ Der Rathaus-Chef fügte dann aber auch an: „Gleichzeitig werbe ich dafür, auch die Zwänge und besonderen Herausforderungen aufseiten der Westfrankenbahn zu sehen. Gemeinsam mit anderen Bürgermeistern der Region bin ich im direkten Gespräch mit der Geschäftsführung; erst vor kurzem hatten wir einen intensiven Austausch. Als Kommunen suchen wir die Partnerschaft mit der Westfrankenbahn, um gemeinsam Lösungen für komplexe Herausforderungen zu entwickeln.“

Glatthaar betonte gegenüber den Fränkischen Nachrichten: „Damit reden wir die Probleme nicht klein. Die Tauberbahn braucht einen verlässlichen Takt und einen ordentlichen Betrieb! Um dahin zu kommen, müssen Kreis und Kommunen auch mit dem Land verhandeln, denn es sind Verträge zwischen Land und Westfrankenbahn, die die Handlungsspielräume abstecken. Da werden wir auch von kommunalpolitischer Seite in unserem Engagement nicht nachlassen. Genauso wie wir ausdrücklich anerkennen, dass die Westfrankenbahn den Ausbau ihrer Infrastruktur – hier insbesondere der Bahnsteige – sehr engagiert und strukturiert vorantreibt. Für Bad Mergentheim im Besonderen kann ich hervorheben, dass wir bei vielen Stadtentwicklungsprojekten rund um die Bahnlinie von der Geschäftsführung der Westfrankenbahn Unterstützung bekommen. Auch deshalb setze ich auf Dialog statt auf Konfrontation.“

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