Bad Mergentheim: „Stadtlädle“ schließt seine Türen

Bad Mergentheim. Das „Stadtlädle“ am Ledermarkt 6 ist ein innerstädtischer Nahversorger für frische und regionale Lebensmittel in Sichtweite zum Marktplatz. Er wird seit September 2017 von Inhaberin Michaela Schwager geführt. Doch am 5. Januar ist Schluss – das Geschäft macht zu.

Knapp sechs Jahre gab es dann das „Stadtlädle“. In den Räumen war früher das ehemalige Reisebüro der Tauber-Zeitung beheimatet, ehe es zum Ladenlokal umgebaut wurde und hier Obst, Süßigkeiten, Lebensmittel, diverse alkoholfreie Getränke, Mineralwasser, Säfte, Weine und Biere sowie Spirituosen neben Artikeln des täglichen Bedarfs angeboten wurden. Die Kunden schätzten die persönliche Ansprache und Note sowie die individuelle Beratung.

Michaela Schwager erklärte den FN auf Nachfrage die Gründe für ihre beschlossene Geschäftsschließung: „Nach Corona und der Energiekrise mit den einhergehenden Kostensteigerungen hat sich das Kaufverhalten der Endverbraucher völlig verändert. Weitere wichtige Gründe sind die geänderte Verkehrsführung („Anlieger frei“), die Sperrung von Straßen und die Dauerbaustellen – sie führen tagsüber, außerhalb der Mittagszeit, für eine leere Innenstadt. Kunden, die nicht da sind, können natürlich auch nicht kaufen. Und vor dem Stadtlädle darf am Ledermarkt nicht mehr geparkt werden, was sich sehr nachteilig auswirkt.“

Schwager äußert ebenso Befürchtungen vor den nächsten zehn Jahren bis zur Landesgartenschau 2034 und den vielen Baustellen in der Innenstadt – angefangen vom Gänsmarkt über den Marktplatz und noch weiter. Dies alles werde deutliche Einschränkungen mit sich bringen. Sie bedankt sich bei all ihren Kunden und Geschäftspartnern für das Vertrauen und wünscht ihnen alles Gute. Außer ein paar Aushilfen gab es keine Angestellten und zuletzt war Michaela Schwager wieder als „Einzelkämpferin“ im Einsatz. Zu ihrer persönlichen beruflichen Weiterentwicklung wollte sie aktuell noch nichts sagen.