Beratender Innenstadtausschuss tagte im Rathaus

Bad Mergentheim: Parken und Baustellen sorgen für Diskussion

Das Parken in der Kurstadt, die Baustellen und neue Ideen für Frequenzsteigerungen waren Thema im Innenstadtausschuss. Zwei Stunden wurde überlegt und debattiert.

Von 
Sascha Bickel
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Der beratende Innenstadtausschuss beschäftigte sich am Mittwoch mit den Themen Baustellen, Parken und Frequenzbringer in Bad Mergentheim. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. Das Parken in Bad Mergentheim, dann die ganzen Baustellen und all die Probleme und Themen, die sich dabei ergeben, und zu guter Letzt noch „Neue Ideen für Frequenzsteigerungen in der Kurstadt“ standen bei der jüngsten Sitzung des Innenstadtausschusses im Mittelpunkt. Erst wurde angeregt diskutiert, anschließend legte man Schwerpunkte fest, die vorrangig angegangen werden sollen.

Seit Ende Mai gibt es in der Kurstadt einen beratenden Innenstadtausschuss, der dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung Vorschläge für Verbesserungsmaßnahmen machen und als Austauschplattform zwischen Verwaltung, Stadträten, Einzelhändlern und Gewerbetreibenden sowie Vertretern weiterer Interessengruppen dienen soll. Jetzt tagte er zum zweiten Mal.

Oberbürgermeister Udo Glatthaar hieß 17 Ausschuss-Teilnehmer im Rathaus willkommen, dazu einige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, darunter Stadtbaudirektor Bernd Straub. Man freue sich auf den Austausch, meinte der OB, ehe er an den städtischen Wirtschaftsförderer Dr. Tim Schnyder übergab, der die folgenden zwei Stunden die Veranstaltung leitete. Schnyder sprach von einem „ergebnisoffenen Workshop am heutigen Tag“, um Ideen zu entwickeln, wie man mehr Kunden anlocken, das Parken optimieren und Baustellen verträglicher organisieren könne.

Aufgeteilt in drei Gruppen machte sich der Ausschuss Gedanken zu den einzelnen Themengebieten und nach einem gemeinsamen Überblick markierten am Ende alle Teilnehmer auch noch ihre persönlichen Vorrang-Themen, so dass sich Prioritäten abzeichneten.

Noch bessere Kommunikation gewünscht

Lilia Knauff, die Persönliche Referentin des Oberbürgermeisters, fasste als Moderatorin den Bereich „Baustellen“ zusammen. Sie machte deutlich, dass die Kommunikation rund um die großen Baumaßnahmen in der Kurstadt vielen sehr wichtig sei und ein noch engerer Austausch mit betroffenen Grundstückseigentümern, Mietern und Gewerbetreibenden dringend gewünscht werde. Eine Forderung sei zudem, dass sich der Oberbürgermeister oder andere Verantwortliche der Stadt während der Bauphase in den Geschäften vor Ort sehen lassen, um sich zu erkundigen, wo der Schuh gerade drückt und Abhilfe nötig ist. Weiter werden eine vollständige Sanierung von Arealen gegenüber der Teilsanierung befürwortet, Leuchtturmprojekte für gut befunden, ein klares Umleitungskonzept und eine zügige Durchführung verlangt. Mehrere Baustellen nebeneinander werden als kontraproduktiv sowie eine „Durchlässigkeit und Begehbarkeit für Geschäfte“ während der Bauarbeiten als unabdingbar angesehen.

Wirtschaftsförderer Dr. Tim Schnyder kam dann als Moderator auf das Parken zu sprechen. Er erklärte, dass zahlreiche Ausschussmitglieder „keine weiteren Stellplatz-Verluste“ mehr in der Innenstadt sehen wollen.

Für Debatten habe das „Zwei Stunden kostenlos parken“ gesorgt, das aktuell in der Innenstadt gelte und vom Gemeinderat mehrheitlich als aktive Wirtschaftsförderung beschlossen worden war. Ist das richtig? Reicht nicht nur eine Stunde kostenfrei oder eine gar nur eine halbe Stunde für wirkliche Kurzzeitparker? Oder sollte auf Freiflächen es ab der ersten Minute Geld kosten und nur in den Parkhäusern eine begrenzte kostenlose Parkzeit geben? Könnten Händler gar Zugriff auf das Parksystem erhalten und guten Kunden einen Rabatt am Parkscheinautomaten in den Parkhäusern ermöglichen? All diese Fragen tauchten am Mittwochabend im Ausschuss auf.

Gemeinsam wurden im Ausschuss Schwerpunkte festgelegt, die man intensiver betrachten möchte. © Sascha Bickel
Jeder im Ausschuss durfte eigene Vorrang-Themen markieren. Dabei kristallisierten sich dann die Übereinstimmungen heraus. © Sascha Bickel

Digitales oder farbiges Parkleitsystem

Weiterhin ging es um sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Sicherheit und Sauberkeit in den Parkhäusern und ein digitales oder farbiges Parkleitsystem. In die Diskussion eingebracht wurden auch noch das Bewohner-Parken in der Altstadt und im Weberdorf, Pendler-, Studenten- und Berufsschüler-Stellplätze, stärkere Kontrollen, die bessere Ausschilderung der Stellflächen und ein mögliches Parkplatz-Sharing, wenn vermietete Stellplätze für Beschäftigte nur Montag bis Freitag genutzt werden und am Wochenende für Touristen und Gäste freigegeben werden könnten.

Lorena Klingert von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing stellte als dritte Moderatorin den Bereich „Frequenzbringer“ näher vor: Hier hätten sich die Ausschussmitglieder für eine Stärkung des Wochenmarktes ausgesprochen, mit Specials wie einem Fischmarkt oder verbunden mit einem Marktfrühstück – oder gar einen Markttag am Samstag (bislang Dienstag und Freitag). Ein großes Anliegen seien zudem „Sitzen, Schatten, Sauberkeit und Sicherheit“. Hier gebe es noch Entwicklungspotenziale in der Stadt, meinten die Teilnehmer des Workshops. Die Einbindung mehrerer Altstadtplätze in Events wurde noch angeführt und Entlastungen bei Bürokratie und Auflagen für Veranstalter.

Ohne Gegenrede wurde schließlich entschieden, dass sich der Innenstadtausschuss im Oktober mit dem Wochenmarkt (alternativen Märkten), den Altstadtplätzen und den Stichwörtern „Sitzen, Schatten, Sauberkeit und Sicherheit“ weiter beschäftigt. Das kostenfreie Parken, sichere Abstellplätze für Räder und ein Parkleitsystem werden ebenso bei der nächsten Sitzung wieder aufgerufen und intensiver beraten. Die Baustellen-Kommunikation, die Umleitungskonzepte und die Durchlässigkeit auf den Altstadt-Baustellen sind als weitere Schwerpunkte gesetzt.

Zwei Stunden tagte der Innenstadtausschuss am vergangenen Mittwochabend im Rathaus. © Sascha Bickel

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Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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