Bad Mergentheim. Die Schülerzahlen in Bad Mergentheim steigen. Deshalb gab es Handlungsbedarf für den Bau einer neuen Grundschule, die inzwischen im Auenland in Betrieb ist. Ebenso müssen die weiterführenden Schulen vorbereitet werden, deren Kapazitäten laut Untersuchungen bald nicht mehr ausreichen. Deshalb beschloss der Gemeinderat jetzt mit großer Mehrheit den Neubau eines Fachraumzentrums zwischen Kopernikus-Realschule und Deutschorden-Gymnasium – es soll ab Sommer 2028 zur Verfügung stehen.
Von Fachleuten wurden die drei städtischen Schulen, Deutschorden-Gymnasium (DOG), Kopernikus-Realschule (KOP) und die Eduard-Mörike-Gemeinschaftsschule (EMS) in Augenschein genommen, die teilweise in über 50 Jahre alten Gebäuden untergebracht sind, und deren Bestand und Ausbaufähigkeit beurteilt. Daraus entstand eine Schulentwicklungsplanung, die mit dem Staatlichen Schulamt, dem Regierungspräsidium und den städtischen Gremien vorberaten wurde.
Erwogen wurden der Neubau aller drei Schulen – geschätzte Kosten mindestens 110 Millionen Euro! Zweite Möglichkeit: die Sanierung aller drei Schulen und das Stellen von Containern während der Sanierungsphase; Kosten voraussichtlich rund 66 Millionen. Und als dritte und „günstigste“ Alternative: Sanierung von DOG und KOP (samt KOP-Turnhalle), Neubau eines Fachraumzentrums und Verzicht auf das EMS-Gebäude – Kosten wohl mindestens 58 Millionen Euro.
Der Gemeinderat fasste vergangenen Donnerstag nun den Beschluss für einen ersten großen Schritt: den Bau eines Fachraumzentrums mit rund 2500 Quadratmetern Hauptnutzfläche. Darin sollen elf Naturwissenschaftsräume, vier Werkräume und zwei Lehrküchen, eine Mensa sowie diverse weitere Räume untergebracht werden. Allein die Mensa soll es möglich machen, dass 1500 Schüler in drei Schichten dort Essen können. Die im Gegenzug freiwerdenden Chemie-, Physik- und weiteren Fachräume im DOG und der KOP sollen zu modernen Klassenzimmern umgebaut werden und damit Platz für mehr Schüler bieten. Was dies langfristig für die EMS bedeutet, wurde öffentlich nicht weiter diskutiert. Oberbürgermeister Udo Glatthaar sagte zum gesamten Thema, dass man jetzt dringend Platz in den weiterführenden Schulen schaffen müsse und dies ein Weg sei. Für das neue Fachraumzentrum und die Sanierung der KOP-Turnhalle werden laut Ratsvorlage 25 Millionen Euro veranschlagt.
Für die Grünen erklärte Dr. Alexandra Kurfeß die Zustimmung zum Fachraumzentrum, denn dies sei die „flexibelste Lösung“. FDP-Fraktionschef Prof. Dr. Hans-Werner Springorum stimmte dem zu und schlug ein schlüsselfertiges Bauen mit Festpreis vor.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Lehr verwies auf die massiven Investitionen in Kindergärten und Grundschulen in den vergangenen Jahren – nun seien die weiterführenden Schulen dran. Auch die CDU sei für das Fachraumzentrum. Weitere Zustimmung kam von Klaus-Dieter Brunotte (SPD) und ebenso von Christine Geldbach (Pro MGH).
OB Glatthaar sprach abschließend von einem „sportlichen Zeitplan“ bis Sommer 2028, aber die Verwaltung stelle sich dem und gehe die Sache nun intensiv an.
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