Bad Mergentheim: Neubau des Kindergartens St. Pius am Eissee

Bad Mergentheim. Nur knapp 300 Meter Luftlinie vom bisherigen Standort Zwischen den Bächen entfernt soll der Neubau des katholischen Kindergartens St. Pius entstehen. Für die bestehende Betreuungseinrichtung gebe es „keine Sanierungschance“ sagte Oberbürgermeister Udo Glatthaar im Gemeinderat. In enger Absprache mit der katholischen Kirchengemeinde sei man zu dem Schluss gekommen, einen neuen Kindergarten auf dem bisherigen Parkplatz und im Grünbereich hinter der Hauptfeuerwache zu bauen.

Bei nur einer Gegenstimme von Dr. Klaus Hofmann (Freie Wähler) fiel die klare Entscheidung in der Ratssitzung für den Neubau. Hofmann hatte dagegen argumentiert, dass die Betreuungsplätze in Bad Mergentheim hoch subventioniert seien und man nicht wisse, ob es dauerhaft so großen Bedarf an Kindergartenplätzen gebe, wenn die bislang starke Zuwanderung nach Deutschland nachlasse.

„Platzverbrauch reduzieren“

CDU-Stadtrat Hariolf Scherer bezeichnete den Zustand des Kindergartens St. Pius als schlecht und nannte es „den richtigen Weg“, einen Neubau anzustreben. Auch Grünen-Fraktionschef Hubert Schmieg sah den Eissee als günstigen Standort, eine Freifläche, die bislang nur zum Parken diene. Er plädiere aber für eine zweigeschossige Bebauung, um den Platzverbrauch zu reduzieren. Josef Wülk (Freie Wähler) verlangte, eine Zweistöckigkeit wenigstens vorzubereiten, falls man später noch mehr Kapazitäten brauche. Artur Schmidt (FDP) signalisierte die Zustimmung seiner Fraktion zum Projekt, das dann viergruppig und eingeschossig beschlossen wurde. Vom DRK-Ortsverband Bad Mergentheim angefragte Flächen am Eissee können laut Verwaltung nicht zur Verfügung gestellt werden, sie dienen künftig allein den Feuerwehrleuten zum Parken an der Hauptfeuerwache und der neuen Kindertageseinrichtung, die nach dem Vorbild an der Kopernikus-Straße ausgeführt werden soll.

In der Ratsvorlage heißt es ergänzend: „Die Katholische Kirchengemeinde hat über ihre Einrichtungsleitung mitgeteilt, dass der Kindergarten St. Pius bis zum Umzug, in den am Eissee zu errichtender Neubau viergruppig betrieben wird. Die von der Stadt zur Verfügung gestellte vierte Gruppe in Container-Bauweise wird, bis zum Umzug in den Neubau, benötigt und kann vorher nicht abgebaut werden. Eine Aufstockung der Wohnanlage für Flüchtlinge in der Max-Planck-Straße soll später mit diesen Containern erfolgen.“