Fantasy-Festival „Annotopia“ in Bad Mergentheim

Bad Mergentheim: Mit detailverliebten Darstellern in andere Welten abtauchen

Was macht den Reiz aus, selbst Teil des Fantasy-Festivals „Annotopia“ zu sein und sich für ein Wochenende voll und ganz in Römer, Marvel-Figuren, Star-Wars-Helden oder Orks zu verwandeln? Die FN fragten einen Experten.

Von 
Sascha Bickel
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Ob Marvel-Charaktere (Bild), Römer, Ritter, Barbaren, Star-Wars-Helden, Orks, Feen, Elfen, Zwerge, Wikinger oder Piraten – die Annotopia-Mitwirkenden schlüpfen gekonnt in viele Rollen. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. Das Fantasy-Festival „Annotopia“ verwandelt den Schlosspark in Bad Mergentheim an diesem Wochenende zum dritten Mal in eine schräge Welt voller Magie, Kuriositäten und Herzlichkeit. Die Veranstaltung ist ein gemeinsames Projekt der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, der Stadt Bad Mergentheim und der noa entertainment – events & more GbR.

Dominik Klima ist der Geschäftsführer und Gesellschafter bei noa entertainment. Er leitet das Marktbüro und ist für die Gesamt-Organisation verantwortlich – und das schon seit den Anfängen von „Annotopia“.

Mit ihm sprachen die Fränkischen Nachrichten über die Motivation der Mitwirkenden, den Reiz des Ganzen und die Spielregeln.

Wie lange gibt es schon Fantasy-Festivals à la Annotopia in Deutschland? Wie hat sich die Szene in den vergangenen Jahren entwickelt?

Dominik Klima: In dieser Art und Größe war Annotopia 2018 Vorreiter in Deutschland.

Von „DIE Szene“ können wir im Zusammenhang mit Annotopia nicht sprechen, da das Festival ganz viele verschiedene Szenen anspricht und vereint. Die Entwicklung des Festivals jedenfalls ist großartig, weil in den wenigen Jahren viele neue Akteure und auch Genres hinzugekommen sind.

Was macht den Reiz von Annotopia für die Darsteller und Mitwirkenden aus? Woher kommen sie, was machen sie vor und nach dem Festival? Kehren Sie zufrieden in die „Realität“ zurück?

Klima: Ich denke, es ist genau das wie gerade beschrieben: Der bunte Mix, die nicht vorhandenen Konventionen, dass jeder so sein darf, wie er mag. Dass man Szene-übergreifend immer wieder neue Menschen kennenlernt und sich einfach ausleben kann.

Die bis zu 800 Mitwirkenden in Annotopia kommen aus Halb-Europa und sind zum größten Teil Hobbyisten, die für ein Wochenende lang in eine andere Welt fernab des Alltags eintauchen.

Anschließend kehren die meisten von ihnen – die keine professionellen Künstler sind – in die Realität zurück.

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Ist das noch Hobby hier mitzuwirken oder schon ein eigenes Lebensgefühl? Wie Festival-verrückt sind die Mitwirkenden? Wie viel Zeit stecken sie in ihre Outfits, Maschinen und Fahrzeuge?

Klima: Hobby oder Lebensgefühl: für ganz viele sicherlich beides. Und für einige auch ein Job. Das Hobby erstreckt sich dabei häufig auf monatelange Vorbereitungen für Kostüme, Fahrzeuge, etc. Das kann man schon als „verrückt“ bezeichnen, aber im positiven Sinne.

Gibt es eine eigene Community hinter den Kulissen, zwischen den Festivals? Tauscht man sich mit Tipps aus und hilft sich gegenseitig oder ist da schon mehr „Wettbewerb“, wer das beste Kostüm, die beste Idee umgesetzt hat?

Klima: Der Kostüm-Wettbewerb in Annotopia ist in diesem Jahr neu. Aber es hat sich tatsächlich schon so etwas wie ein interner Wettbewerb entwickelt.

Gibt es auch Gründe als Mitwirkender von Annotopia ausgeschlossen zu werden? Welche Gesetze und Spielregeln gelten, wo verlaufen die Grenzen?

Klima: Theoretisch ja, diese mussten praktisch aber noch nie durchgesetzt werden und sind deshalb auch nie klar definiert worden. Annotopia ist wie eine große Familie; und wenn’s mal hakt, wird drüber gesprochen. Die grundsätzlichen Werte des Zusammenlebens werden auch ohne Gesetze von ganz allein respektiert und gelebt. An dieser Stelle möchte ich die Aktion des Fotographen Alexander Jaroschenko erwähnen, die in Annotopia geboren wurde und gelebt wird: #AufstehenGegenMobbing.

Außerdem gibt es in diesem Jahr erstmalig das Projekt „Annotopia in Love“ – eine große Singlebörse mitten drin im Festivaltrubel.

Wenn man künftig hier mitwirken möchte, was muss man mitbringen? Wo muss man sich bewerben? Was ist zu tun?

Klima: Da gibt es ganz viele Möglichkeiten. Am besten ist, man ist alles andere als normal und dann bewirbt man sich über www.annotopia.de.

Weitere Informationen zu Annotopia: Die Öffnungszeiten sind: Freitag von 18 bis 23 Uhr; Samstag von 11 bis 23 Uhr; und Sonntag von 11 bis 19 Uhr. Tickets in verschiedenen Kategorien gibt es online unter www.annotopia.eu oder in Bad Mergentheim bei den Fränkischen Nachrichten (Kapuzinerstraße 4) – FN-Premium-Card-Inhaber erhalten einen Rabatt – oder in der Buchhandlung „Moritz & Lux“ (Gänsmarkt 3). Tickets für Freitag sind nur an der Abendkasse erhältlich. Wochenend-Tickets gelten auch für den Auftakt am Freitag.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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