Bad Mergentheim. „Das Savoy Hotel in der Erlenbachstraße schließt zum Jahresende“ war zuletzt immer wieder mal in der Kurstadt zu hören – die Gerüchteküche brodelte. Und siehe da – lauter Fake-News. Denn genau das Gegenteil ist der Fall. „Wir investieren einen Millionenbetrag, um das Haus zukunftsfähig aufzustellen“, sagt Hoteldirektor David Vamosi im Gespräch mit dem FN-Reporter. Und auch vonseiten der Bad Mergentheimer Stadtverwaltung zeigt der Daumen nach oben. Für OB Udo Glatthaar und seine Mitstreiter ist diese Nachricht nämlich auch im Hinblick auf die Landesgartenschau und die hierfür benötigten Übernachtungsmöglichkeiten eine sehr erfreuliche Entwicklung.
Quereinsteiger ins Geschäft
Der Reihe nach. David Vamosi, Quereinsteiger ins Hotelgeschäft, aber bereits seit über 15 Jahre erfolgreich aktiv, sei zunächst „not amused“ gewesen, als er im Mai den Posten des Direktors für das Savoy in der Kurstadt übernommen habe, lässt der 40-jährige Familienvater wissen. Schnell sei ihm zusammen mit der in Frankfurt ansässigen Orgler-Gruppe als Besitzer klar gewesen, Hand anzulegen, „um das Haus in jeder Hinsicht neu aufzustellen“. Schließlich sei es insgesamt doch etwas in die Jahre gekommen. Neben neuem Personal – insgesamt 14 Angestellten – und neuem Outfit sei es das Bestreben aller gewesen, das Savoy auch inhaltlich neu auszurichten.
Inzwischen seien bereits rund zwei Millionen Euro in den Brandschutz geflossen. Als nächster Schritt sei geplant, den Gebäuden einen zeitgemäßen Anstrich zu verpassen. Dies habe wegen der Witterung bislang noch nicht umgesetzt werden können. Und ab kommendes Frühjahr rücke dann das „Innenleben“ des Hotels mit rund 85 Zimmern in den Fokus, so der Direktor gegenüber unserer Zeitung. So sei etwa vorgesehen, sämtliche Bäder in den Zimmern zu modernisieren.
Das Savoy stehe prinzipiell allen offen, die in der Kurstadt urlauben wollten, erklärt David Vamosi. Dennoch werde der Schwerpunkt in Zukunft darauf liegen, sich als Tagungshotel für Unternehmen jeglicher Art aus Nah und Fern zu öffnen. „Allerdings nicht, wie dies früher der Fall war, als alle in einem Raum am Tisch saßen und vorn den Referenten zugehört haben.“ Dies sei nämlich „altbacken“ und nicht mehr zeitgemäß.
Räume werden umgestaltet
Das neue Konzept beinhalte die komplette Umgestaltung diverser Räumlichkeiten, darunter der bisherigen Turnhalle. Hierher könnten sich künftig die Mitarbeiter der Firmen zurückziehen, um Teamspirit und Miteinander zu fördern und schlussendlich gemeinsam berufliche Ideen kreieren und Pläne zu schmieden, wie es Vamosi formuliert. „Dies erfolgt dann in einer ,Wohnzimmer-Atmosphäre’ – etwa auf Couches, Gummihüpfbällen oder anderen zeitgemäßen und bequemen Einrichtungsgegenständen. Dazu gehört natürlich auch ein Flipchart.“ All das könne unter dem Begriff „Workation“ erfolgen, was bedeute, es Berufstätigen zu ermöglichen, Arbeit und Urlaub an einem Ort miteinander zu verbinden.
David Vamosi, der als Hoteldirektor für sechs weitere Häuser verantwortlich zeichnet, ist vom neuen Konzept überzeugt und glaubt, dass man damit auch auf offene Ohren stoße – weit über den Main-Tauber-Kreis hinaus. Die Neuausrichtung biete eine hervorragende Chance, die ohnehin gute Auslastung des Hauses weiter zu steigern. Deswegen wolle man sich in Zukunft vor allem an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. So solle die Basis dafür gelegt werden, dass das Savoy zuversichtlich nach vorn blicke, sagt Vamosi abschließend.
„Stimmiges Gesamtkonzept“
„Ich kann bestätigen, dass es Ideen potenzieller Investoren für eine bauliche Aufwertung des Hotels gibt. Diese wären Teil eines stimmigen Gesamtkonzeptes, von dem ich mich bei einem gemeinsamen Termin selbst überzeugen konnte“, äußert sich Bad Mergentheimers Oberbürgermeister Udo Glatthaar zu den Plänen der Orgler-Gruppe. Die Stadt Bad Mergentheim würde eine Weiterentwicklung des Savoy Hotels sehr begrüßen, wolle den Investoren und der ihnen obliegenden Entscheidung aber auch nicht öffentlich vorgreifen.
„Wir sind im direkten Kontakt – und sowohl ich als Oberbürgermeister als auch unsere Wirtschaftsförderung und unser Tourismusamt stehen unterstützend zur Seite.“ Der Hotel-Standort punkte mit der unmittelbaren Nähe zur Solymar Therme oder zum Kurpark. Zudem biete Bad Mergentheim als starke Tourismusdestination verbunden mit der Landesgartenschau-Perspektive einen attraktiven Markt, meint der Rathaus-Chef der Großen Kreisstadt.
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