Bad Mergentheim. Irgendwas oder irgendwer hatte Petrus verstimmt, denn gerade beim Pferdemarkttag öffnete er die Schleusen. Und so wurde der Umzug samt verkaufsoffenem Sonntag und Krämermarkt ein Opfer des Regens. Gleichwohl war viel zu sehen und zu erleben.
Da musste er extra wegen Corona verlegt werden, und das Datum hat ja auch gepasst – eine schöne Einstimmung auf den Feiertag (3. Oktober) war mit dem Pferdemarkt-Sonntag angesagt. Sich regelrecht sattsehen an Ross und Reiter sowie Kutschen und die Gelegenheit zum Shoppen in den Geschäften und bei den Ständen der Händler – alles wunderbar. Nur nicht das Wetter.
Die Bad Mergentheimer Innenstadt war an diesem Sonntag geprägt von Menschen mit Regenschirmen, und entlang der Umzugsstrecke zeigten sich deutlich weniger Schaulustige als üblich.
„Unser Pferdemarkt war bei starkem Dauerregen leider eine Wasserschlacht, wir hatten auch nur rund 3000 Zuschauer an der Umzugsstrecke. Normal sind bei dieser Veranstaltung 15 000 bis 20 000 Besucherinnen und Besucher“, sagte der städtische Pressesprecher Carsten Müller nach der Veranstaltung. Und er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die 70 Stände des Herbstkrämermarktes und die Aktionen in den Geschäften zum verkaufsoffenen Sonntag möglichst viele Interessenten in die Stadt ziehen. Die Hoffnung war angebracht und durchaus berechtigt, doch auch hier mussten die Beteiligten dem Regen Tribut zollen.
„Die Stadt Bad Mergentheim bedankt sich ganz herzlich bei allen Reiterinnen, Reitern, Gespannen, Fußgruppen und Musizierenden, die am Festumzug teilgenommen haben – auch wenn Mensch und Tier am Ende völlig durchnässt waren“, betonte Müller abschließend.
Durchnässt waren auch viele Zuschauer sowie der FN-Reporter – Fotografieren mit Regenschirm ist ein schwieriges Unterfangen. Und auch vermeintlich regenfeste Kleidung hält nicht alles ab, was von oben kommt. So mancher Passant erwies sich als „Schirmherr“, und diesen freundlichen und hilfsbereiten Menschen sei ebenfalls gedankt.
Tja, wie war der Umzug? Zweifellos und absolut sicher war er trotz der widrigen Umstände ein echter Hingucker. Prächtige Rösser und wunderschön gesäumte Zugpferde waren zu bewundern, tolle Kutschen und natürlich auch die Musik- und Fußgruppen erfreuten Augen und Ohren. Sie alle trotzten dem Regen und freuten sich über den sporadisch aufkommenden Applaus sowie aufmunternde Worte. Und für die Kinder gab’s Süßes, das von den politischen Prominenz freigiebig verteilt wurde. So bleibt zu hoffen, dass beim nächsten Pferdemarkt wieder die Sonne vom Himmel lacht – verdient hätten es die Akteure ebenso wie die Zuschauer, aber auch die Geschäfte und Händler.
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