Bad Mergentheim. Kleinere Explosionen waren zu hören, als die ersten Einsatzkräfte sich dem Gefahrenbereich in der Tiefgarage „Altstadt Mitte“ näherten. Eine schwarze Rauchwolke stand über der Stadt. Das in einem Fahrzeug ausgebrochene Feuer zerstörte am Ende mindestens sechs Autos und hinterließ große Schäden in dem zentralen Bad Mergentheimer „Parkhaus“, gegenüber der Grundschule Stadtmitte.
Die Knallgeräusche könnten durch explodierende Airbag-Patronen ausgelöst worden sein, so Feuerwehrleute, doch dies blieb am Freitag zunächst unklar, ebenso wie der eigentliche Grund für den Fahrzeugbrand eines Kleinwagens, der nach ersten Informationen unserer Zeitung im Motorraum begann. Schnell breitete sich das Feuer aus und sorgte über die Entrauchungsanlage für dunkle Wolken im Freien.
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Mergentheim rückte mit insgesamt knapp 50 Einsatzkräften an, darunter die Abteilungen der Kernstadt, aus Markelsheim und Wachbach. „Tiefgaragen-Brände sind immer eine Herausforderung, aufgrund hoher Temperaturen und fehlender Sicht“, stellte Einsatzleiter und Stadtkommandant Karl-Heinz Barth in einer ersten Bilanz klar. „Wir haben wie eine große Familie funktioniert, alles hat super geklappt und lief sehr koordiniert ab, ein großes Lob an alle Helfer“, so Barth, der sich glücklich zeigte, dass kein Wohngebäude über der Tiefgarage geräumt werden musste.
„Der erste Angriffstrupp sah die Hand vor Augen nicht und konnte nur mit Hilfe der Wärmebildkamera den Brand bekämpfen“, sagte Barth. Zügig habe man das Feuer gelöscht und dann galt es erstmal ordentlich „durchzulüften“.
Sechs Fahrzeuge seien stark beschädigt worden, drei davon völlig ausgebrannt. Etliche weitere Autos – rund 30 im Untergeschoss – wurden durch den Rauch deutlich in Mitleidenschaft gezogen.
Verletzte gab es keine, so dass die sechs Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes nicht eingreifen mussten. Stärker gefordert waren die vier Polizeibeamten mit der Absperrung des weitläufigen Areals im Oberen Graben.
Stadtkommandant Barth freute es, dass auch der zunächst vermisste kleine Hund lebend gefunden und gerettet wurde: „Es geht ihm gut.“
Stadtbaudirektor Bernd Straub zeigte sich nach einer ersten Begehung des Unglücksortes mit vielen verschmorten Kabeln, zerstörten Beleuchtungsanlagen und weiteren Schäden entsetzt ob des Ausmaßes und trotzdem glücklich, dass niemand verletzt wurde.
Die Tiefgarage werde nun erstmal gesperrt. Zeitnah müsse ein Statiker der Stadt als Eigentümerin sagen, wie es weitergehen könne.
Das Erdgeschoss der Tiefgarage wurde noch am Abend geräumt, die Fahrzeughalter durften ihre Wagen selbst hinausfahren. Viele von ihnen und weitere neugierige Passanten beobachteten den großen Feuerwehreinsatz und sorgten sich zeitweilig ernsthaft um ihr Hab und Gut.
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