Bad Mergentheim: Leitung für DHBW-Campus weiter gesucht

Bad Mergentheim/Mosbach. Von einer „unglücklichen Situation“ für den Campus Bad Mergentheim der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) spricht Prof. Gabi Jeck-Schlottmann, die Rektorin der DHBW Mosbach. Seit Monaten sollte es eigentlich eine Nachfolge-Lösung für Prof. Dr. Seon-Su Kim geben, der aus privaten Gründen seine Führungsposition am Campus räumen und in die „zweite Reihe“ zurücktreten wollte, doch nach längerer Hängepartie ist diese nun geplatzt.

Ende Mai vergangenen Jahres berichtete unsere Zeitung bereits, dass Prof. Kim seinen Rektoren-Posten freiwillig aufgibt, aber als Professor im DHBW-Team verbleiben möchte. Ein Wechsel an der Führungsspitze des Campus Bad Mergentheim war für Herbst angepeilt. Und tatsächlich lief auch alles nach Plan – zumindest anfangs.

Im FN-Interview im Dezember, also über sechs Monate später, sagte die DHBW-Präsidentin Prof. Dr. Martina Klärle auf die Frage nach der Kim-Nachfolge: „Das wird nicht mehr lange dauern. Die Gespräche laufen auf Hochtouren. Ich bin Prof. Kim dankbar, dass er mit seiner Erfahrung weiterhin zur Verfügung steht, und Prof. Jeck-Schlottmann als Rektorin der Studienakademie, zu der der Campus gehört, dass sie die Campus-Leitung unterstützt.“

Nun – wieder zehn Wochen später – steht fest: Prof. Kim wird den Campus weiterhin kommissarisch leiten und erhält dabei starke Unterstützung auch von den DHBW-Führungskräften aus Mosbach. Dies bestätigte Professorin Jeck-Schlottmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie bedauert sehr, dass die geplante Nachfolge-Lösung nicht zum Tragen kam, denn es habe im Sommer 2022 mehrere gute Bewerbungen gegeben und dann sei auch eine Entscheidung durch den örtlichen Senat und den Hochschulrat „für eine Person mit regionaler Verbundenheit gefallen“, der man zutraute, die strategische Weiterentwicklung des Campus voranzubringen.

Dass dieser Person der Professor-Status fehlte, sei das kleinere Problem gewesen, so Prof. Jeck-Schlottmann rückblickend. Die Person habe um Nachverhandlungen gebeten und dabei seien Forderungen auf den Tisch gekommen, die leider nicht alle hätten erfüllt werden können. „Prof. Klärle und ich haben die Hoffnung nicht aufgegeben und noch bis Januar versucht, durch viele Gespräche, die Personalangelegenheit zu retten“, doch das gelang letztlich nicht. Die ausgewählte, neue Campus-Leitung machte einen Rückzieher „und orientierte sich bedauerlicherweise beruflich anderweitig“, so Jeck-Schlottmann.

Jetzt wird das ganze aufwendige Verfahren neu aufgerollt. Zeitnah erfolgt die Stellenausschreibung. „Bis zum Jahresende wird die Nachfolgerin oder der Nachfolger hoffentlich feststehen.“