Bad Mergentheim. Deutschland veranstaltet ab Mitte Juni die Europameisterschaft im Fußball. Die Euphorie im Land hält sich noch in Grenzen. Die FN-Redaktion fragte in der Region nach, ob hier Public Viewing im größeren Stil vorgesehen ist und bekam aus den Rathäusern dazu meist eine negative Rückmeldung. Der SWR erhielt ähnliche Antworten in den Großstädten. Mit einem großen Fan- und Public Viewing-Konzept fährt lediglich die Stadt Stuttgart als Austragungsort von fünf EM-Spielen.
Verhaltener geplant
Während die Heim-WM 2006 als „Sommermärchen“ mit einer Vielzahl an Public Viewing in die Geschichte einging, ist heute also noch nicht klar, wie es laufen wird – und es wird vielerorts verhaltener geplant. Die Fans werden also vor allem zu Hause, in den Kneipen oder bei anderen privaten Veranstaltern die Spiele anschauen müssen.
Bad Mergentheim: Die FN hakte bei der Stadtverwaltung nach, ob hier Public Viewing-Veranstaltungen angemeldet wurden. Pressesprecher Carsten Müller gab Auskunft: „Das Ordnungsamt der Stadt ist involviert, sofern ein Antrag auf Sperrzeitverkürzung gestellt wird. Bislang liegt uns aus der örtlichen Gastronomie ein solcher Antrag vor.“
Weiter heißt es aus dem Rathaus: „Es gibt zu jedem Antrag auf Sperrzeitverkürzung eine Einzelfallentscheidung, in der Regel wird diese jedoch bei den Spielen der deutschen Nationalmannschaft verkürzt und beginnt erst um 23 Uhr. Die Beschränkung auf diese Spiele ergibt sich daraus, dass eine Abwägung zu treffen ist zwischen dem EM-Interesse einerseits und den Lärmbeschwerden durch Anwohnende andererseits.“
Anpassungen beim Stadtfest?
Die Kurstadt plant beim diesjährigen Stadtfest vom 28. bis 30. Juni ein Public Viewing auf dem Marktplatz, sofern die deutsche Nationalmannschaft dann noch im Turnier ist und es Spiele mit deutscher Beteiligung geben wird. Entsprechende Anpassungen im Stadtfest-Programm würden laut Müller kurzfristig vorgenommen.
In Bad Mergentheim gibt es auch diesmal wieder Einschränkungen bei möglichen Autokorso. Dazu teilt Carsten Müller mit: „Nach den EM-Spielen mit deutscher Beteiligung wird der historische Altstadt-Kern vom Ordnungsamt für Autokorsos gesperrt, das heißt die Zufahrten Mühlwehrstraße, Bahnhofstraße, Kapuzinerstraße und Hans-Heinrich-Ehrler-Platz werden geschlossen. Grund ist hier – neben der Lärmbelästigung – auch die Verkehrssicherheit insbesondere im Kontext der parallel bestehenden Einschränkungen durch Baustellen.“
Assamstadt: Christoph Frank vom Bürgermeisteramt erklärt auf Nachfrage, dass der TSV im Sportheim kein Public Viewing anbietet. Der Jugendclub sei hingegen bei allen Deutschlandspielen geöffnet. Welche weiteren Spiele im Club öffentlich gezeigt würden, erfahre man beim Club über Instagram.
Igersheim: „In Igersheim sind nach unserem Kenntnisstand keine Public Viewing-Veranstaltungen geplant“, teilt Bettina Baumbusch vom Haupt- und Bauamt der Gemeinde kurz und knapp mit.
Weikersheim: Auch die Stadt Weikersheim hat laut Presseauskunft aktuell keine Informationen zu größeren Public Viewing-Veranstaltungen im Stadtgebiet.
Niederstetten: Ob hier etwas angeboten wird, ist noch nicht klar. Die Stadt steht im Kontakt mit Vereinen und kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr sagen.
Creglingen: „Bis jetzt ist uns nur eine private Veranstaltung bekannt“, meint auf FN-Anfrage Eva Denecke von der Stadtverwaltung Creglingen.
Die Fränkischen Nachrichten bleiben an dem Thema dran und wollen online und ebenso in gedruckter Version über größere Live-Übertragungen der Europameisterschaft im Verbreitungsgebiet berichten. Deshalb gilt folgender Aufruf: Wenn Euer Verein, Verband oder Eure Gemeinde ein offizielles Public Viewing für die Bevölkerung organisiert, schickt uns den Ort, die Startzeit und die Spiele, die übertragen werden, per E-Mail an onlineredaktion@fnweb.de. Bis spätestens Donnerstag, 6. Juni, müssen die Meldungen bei uns eingegangen sein, so dass wir sie rechtzeitig vor dem EM-Start veröffentlichen können.
Eine Folge-Berichterstattung gibt es in den Wochen während des Turniers.
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