Bad Mergentheim. Fünf Live-Konzerte im einzigartigen Ambiente des Residenzschlosses Bad Mergentheim stehen zwischen dem 5. und 13. Juli an. Mit am Start sind James Blunt (5. Juli), der Rapper Bushido (6. Juli), das „Rabatz & Rabauken Festival“ für Familien (7. Juli), The BossHoss und Wincent Weiss (13. Juli). Mit The BossHoss führte die Redaktion jetzt ein Interview und erfuhr einiges über die Hauptstadt-Cowboys.
The BossHoss sind am Freitag, 12. Juli, in der Kurstadt bei „Live im Schloss“ dran – im Rahmen ihrer Jubiläumstour machen sie hier Station und bieten 20 Jahre Abriss-Rock im Country-Style. Die siebenköpfige Band aus Berlin wurde 2004 gegründet.
Zu den Gründungsmitgliedern zählen Alec „Boss Burns“ Völkel (Gesang, Waschbrett) und Sascha „Hoss Power“ Vollmer (Gesang, Rhythmusgitarre). „Boss Burns“ beantwortete die FN-Fragen.
Im Juli steht das Open-air im Bad Mergentheimer Schloss an – seid Ihr zuvor schon mal in der Region Tauberfranken gewesen? Kennt Ihr die Weinbauregion?
Alec „Boss Burns“ Völkel: Ich glaube, es ist tatsächlich Premiere, dass wir in Bad Mergentheim spielen. In der Region allgemein, glaube ich, waren wir schon, aber nach 20 Jahren und über 2000 Shows weiß ich nicht mehr ganz genau, wann und wo wir überall waren. Dass es eine großartige Weinbauregion mit Baden, Württemberg und Franken ist, das wissen wir, denn wir bieten ja selbst fränkischen Wein an. Es gibt ja seit ein paar Monaten „The BossHoss“-Weine, der „BadAss Winery“, also eine eigene Weinkollektion. Da gibt es einen schönen Rotwein, einen Rosé und Weißwein aus dem Frankenland vom Weingut Markus Meier aus Markt Nordheim. Also: The BossHoss trinken fränkischen Wein.
Was reizt an dieser besonderen Location in der Kurstadt?
„Boss Burns“: Wir waren schon in einigen Burgen und Schlössern, aber das Bad Mergentheimer Residenzschloss ist natürlich eine ganz besondere Location. Die historische Schlossanlage hat viele Jahrhunderte auf dem Buckel. Der tolle Schlosshof mit den mächtigen Bäumen ist eine großartige Kulisse für einen wundervollen Open-air-Abend und wir freuen uns sehr darauf, hier spielen zu dürfen.
Zieht man danach sofort weiter oder bleibt vor oder nach dem Konzert noch Zeit, sich vor Ort ein bisschen umzuschauen und persönliche Eindrücke zu sammeln?
„Boss Burns“: Das hoffe ich doch sehr. Ich denke ja. Wir kommen ja meist mit unserem Tour-Bus, unserem Nightliner. Wir reisen über Nacht und kommen am Vormittag an und da bleibt ein bisschen Zeit, sich das anzuschauen. Das ist ja das Schöne daran, wenn man im Sommer unterwegs ist und an besonderen Orten spielt, dass man da noch ein bisschen Kultur mitnehmen kann. Ich werde es mir anschauen und ich freue mich sehr darauf.
Was ist schön daran, auf Tournee zu sein – und was eher nicht? Was von zu Hause fehlt am meisten?
„Boss Burns“: Ach, auf Tour zu sein ist einfach das Beste für uns. Wir sind Musiker mit Herz und Seele – und alles, was wir wollen, ist auf eine Bühne und mit unseren Fans gemeinsam Konzerte erleben.
Und auf dieser Tournee ist es natürlich noch mal was ganz Besonderes, weil wir 20 Jahre The BossHoss feiern. Das wird eine Best-of-Tour, die mit ganz viel Stolz und Dankbarkeit getränkt sein wird. Das Schönste ist, dass wir seit 20 Jahren auf Tournee gehen dürfen und wir das große Glück haben, das zu tun, was uns am meisten am Herzen liegt und das ist live zu spielen.
Was vermisst man von zu Hause? Ganz klar, die Familie und die Kinder. Meist spielen wir drei bis vier Shows am Stück und kommen dann auch wieder für drei bis vier Tage nach Hause, damit sich das mit dem Vermissen in Grenzen hält.
Auf was dürfen sich die Fans in Bad Mergentheim freuen?
„Boss Burns“: Zum einen auf eine perfekte Kombination, eine wundervolle Schlosskulisse und ne großartige Rock’n’Roll-Band an einem ganz besonderen Ort. Und 20 Jahre The BossHoss, das ist eine Best-of-Show, in der wir echt unsere 20 Jahre History zelebrieren werden. Das heißt: Songs aus 20 Jahren, von den Anfängen bis heute. Die großen Hits sind natürlich dabei: Don’t Gimme That, Dos Bros, Jolene – aber auch Songs, die wir früher sehr gerne live gespielt haben und jetzt länger nicht im Programm hatten.
Für uns wird es nicht einfach, in die zweieinhalb Stunden alles reinzupacken, was uns begeistert. Über 20 Jahre sind eine ganze Menge Songs entstanden, aber es wird eine ganz besondere Tournee, die es so noch nicht gab.
Gibt es eine andere Setlist bei den Open-air-Konzerten als in der Halle?
„Boss Burns“: Ja, natürlich. Da wir 20 Jahre feiern und es eine Best-of-Show geben wird, ist es eben nicht wie üblich eine verlängerte Album-Hallentour in den Sommer hinein. Wir wollen die Hütte abreißen im wahrste Sinne des Wortes. Wir bringen einen Haufen Feuer und ganz viel Leidenschaft mit. Es wird grandios und wirklich ein ganz besonderer Abend. Versprochen!
Bei der letzten CD „Electric Horsemen“ habt Ihr verstärkt elektronische Elemente eingesetzt, wird das auch bei der Live-Präsentation der Fall sein?
„Boss Burns“: So elektronisch empfinden wir das gar nicht. Der Titel impliziert, glaube ich, dass es mehr elektronische Elemente gäbe als es vorher gab, vielleicht in dem einen oder anderen Song – der Titelsong zum Beispiel, ein bisschen. Aber es ist trotzdem ein Rock’n’Roll-Album!
Wir versuchen auf jedem Album immer neue Sounds mit zu integrieren, die Musik ein bisschen vielfältiger zu machen, neue Elemente einzubringen, ein bisschen was auszuprobieren.
Auf dieser Tour wird das jetzt nicht der Fall sein, weil es keine Album-Tour ist, wo der Fokus auf dem Album ist, sondern es ist halt jetzt die Jubiläumstour mit The BossHoss pur und viel Rock’n’Roll.
Schauen wir auf Eure Beteiligung bei der Fernsehshow „The Voice of Germany“: Fluch oder Segen? Gibt es eine Fortsetzung für Euch?
„Boss Burns“: Ich finde, das war grundsätzlich positiv. Wir haben es total gerne gemacht und hatten den wundervollen Nebeneffekt, dass wir uns hier einem Millionenpublikum präsentieren durften. Bis dahin waren wir auch schon ein paar Jahre unterwegs und haben viel gespielt, aber natürlich kannten uns nicht so viele Leute – aber durch „The Voice of Germany“ hat uns gefühlt ganz Deutschland kennengelernt. So konnten wir auch auf The BossHoss, unseren Sound und unsere Musik hinweisen. Deshalb haben wir es sehr, sehr gerne gemacht.
Eine Fortsetzung ist erst mal nicht geplant. Wir haben, glaube ich, dreimal mitgemacht. Dann auch bei „The Voice Kids“ 2019. Jetzt konzentrieren wir uns auf uns selbst. Wir werden mit der Jubiläumstour mehrere Monate on the road sein und wollen über den Sommer hinweg auch neue Songs rausbringen. Wir haben also vorerst genug mit uns selbst zu tun.
War „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ auf VOX nur eine nette Abwechslung oder war es auch inspirierend für Euer Songwriting, hat es Euch künstlerisch was gebracht?
„Boss Burns“: Total! Das kann ich nur bejahen – in voller Gänze! Es war eine großartige Erfahrung, weil es den musikalischen Horizont erweitert und dazu führt, dass man über den eigenen Tellerrand hinausblickt. Musiker und Künstler neigen ja dazu, sehr bei sich zu sein und oft auch mit anderen Musikgenres zu fremdeln, nach dem Motto, ne, das ist nicht meins, da pass ich nicht hin. Und „Sing meinen Song“ macht all die Türen auf, baut all diese Schranken ab, bringt Künstler aus verschiedensten Genres zueinander und man tauscht Musik. Und dadurch, dass man die Musik des anderen annimmt und zu seiner eigenen macht, erlebt man die Werke der anderen Künstler auch noch einmal ganz anders.
Musik verbindet einfach und das ist für das eigene Songwriting auch eine Erfahrung gewesen, dass man offener wird, neue Dinge zu zu lassen, andere Dinge auszuprobieren und sich nicht sperrt, wenn man denkt, das passt nicht, das kann man nicht machen. Das gibt es in der Musik eigentlich nicht.
Das ist ein sehr, sehr schönes Fernsehformat, das uns sehr bereichert hat und eine Erfahrung gebracht hat, die wir nicht missen möchten.
Info: Die Fränkischen Nachrichten begleiten die Veranstaltungsreihe als Medienpartner. Tickets gibt es unter anderem in den FN-Kundenforen.
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