Bad Mergentheim. „La vie en rose – L’amour et autre chose“ lautete das Motto einer Konzertsoiree der Mezzosopranistin Monika Gebel gemeinsam mit drei Instrumentalisten im Albert-Schweizer-Saal des Evangelischen Gemeindezentrums in Bad Mergentheim. Auf dem Programm stand ein unterhaltsamer Abend mit viel Romantik und Emotionen, klassischen französischen Chansons sowie Operncomedy und Kabarett.
Monika Gebel war viele Jahre Ensemblemitglied im Kammerchor am Würzburger Dom, der unter anderem 2007 den ersten Preis beim Internationalen Chorwettbewerb auf Malta und 2008 den ersten Preis beim Franz-Schubert-Wettbewerb in Wien gewann.
Momentan engagiert sie sich als Kantorin und Mitglied der der „Corona-Schola“ in der Würzburger Augustinerkirche. Bei dem Chansonabend in Bad Mergentheim wurde die Mezzosopranistin abwechselnd instrumental begleitet von Regine Schlereth (Flügel), Amandine Affagard (Gitarre) sowie Dino Suljkovic (Akkordeon).
Mit ihrem Programm entführte sie gemeinsam mit dem Instrumentaltrio das Publikum in die Welt, Stimmungen und Emotionen französischer Melodien und Klassikern sowie spezifischen Lebensgefühlen. Und zwar in einer bunten Mischung mal besinnlich ernst und wehmütig melancholisch sowie andererseits mal heiter und frech humoristisch bis hin kabarettistisch.
Den Auftakt bildeten besonders stimmungsvoll Charles Trenels „La Mer (Das Meer)“ und Francis Poulencs „Les chemins de l’amour (Die Wege der Liebe)“. Es folgten Hubert Girauds „Sous le ciel de Paris (Unter dem Himmel von Paris)“, Gabriel Faurés Liebeslied „Chanson d’amour“, Charles Trenets melancholisch und erinnernd fragende Ballade „Que reste-t-il de nos amours (Was bleibt von unserer Liebe)“ sowie schwungvoll mitreißend „Havanaise (Habanera)“ aus Georg Bizets Oper „Carmen“.
Im zweiten Konzertabschnitt waren unter anderem Gabriel Furés „Fleur jetèe (Fortgeworfene Blume)“, George Moustakis „Rien n’a changé (Nichts hat sich verändert)“ und „Francis Poulencs „Le sommeil (Der Schlaf)“ zu hören. Als besondere Noten präsentierten solistisch Amandine Affagard an der Gitarre bei Gerog Bizets Melodie „L’arlésienne“ sowie typisch französisch klingend am Akkordeon Dino Suljkovic mit der traditionellen und an das Ufer der Seine erinnernden Walzermelodie „Valse musette“.
Von vergnüglich schauspielerischer und kabarettistischer Seite zeigte sich Gebel bei Michel Sardous „La maladie d’amour“ als Doktorin, die mit allerlei medizinischen Methoden und Mitteln schmerzlichen Liebeskummer zu therapieren versuchte.
Freilich sollten und durften bei einem charakteristisch französischem Chansonabend auch Klassiker der legendären und weltberühmten Sängerin Édith Piaf nicht fehlen, so zum einen gemäß dem Konzerttitel „La vie en rose“ sowie als krönende Zugabe „Non, je ne regrette rien (Nein, ich bereue nichts)“.
Zu Beginn verriet Gebel, dass sie doch etwas Lampenfieber verspüre, so dass sie anfangs vielleicht auch aufgrund der großen Zuhörerschaft im sehr gut besuchten Schweizer-Saal etwas gehemmt wirkte. Zunehmend aber steigerte sich die Sängerin und Chansonniere in immer bessere, temperamentvolle und ausdrucksstarke Form. Das resümierende Ergebnis war eine reichlich schöne und stimmungsvolle Chansonsoiree, wie auch der reichliche Applaus des Publikums belegte.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/bad-mergentheim_artikel,-bad-mergentheim-bad-mergentheim-chansons-von-melancholisch-bis-heiter-und-frech-_arid,2184452.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/bad-mergentheim.html