Bad Mergentheim/Stuttgart. 140 Millionen Euro fließen mehreren Krankenhäusern im Land zu. Auch das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim bekommt Geld. Gesundheitsminister Manne Lucha sagt: „Das Land trägt seinen Teil bei zu gut ausgestatteten und modernen Kliniken.“
Die Landesregierung fördert Investitionen in sieben Krankenhausprojekte in Baden-Württemberg, dazu werden drei Planungsvorhaben bezuschusst. Das hat der Ministerrat jetzt beschlossen und 140 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Zuvor hatte der Landeskrankenhausausschuss sich bereits für die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen ausgesprochen.
In Stuttgart bekommen beispielsweise das städtische Klinikum für den Standort Mitte und das Robert-Bosch-Krankenhaus Zuschüsse für Bauvorhaben. Die Universitätsmedizin Mannheim wird unterstützt bei der Erweiterung ihrer Labormedizin. Weitere Kliniken im Land profitieren.
Erste Tranche
Das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim wird bezuschusst bei der Erweiterung der Logistik und der Apotheke.
Über die genaue Höhe der Förderungen wollte das Sozialministerium am Dienstag auf Nachfrage der Redaktion aber noch keine Auskunft geben.
Die jetzt ausgeschütteten 140 Millionen Euro sind eine erste Tranche des Jahreskrankenhausbauprogramms 2022, das insgesamt 248 Millionen Euro umfasst. Weitere Projekte sollen dann voraussichtlich im Herbst/Winter dazukommen und gefördert werden.
Im Haushalt des Landes stehen in diesem Jahr insgesamt rund 515 Millionen Euro für Krankenhausinvestitionen in Baden-Württemberg bereit – ergänzt um die Mittel aus dem Krankenhauszukunftsfonds in Höhe von insgesamt rund 550 Millionen Euro.
„Wir freuen uns sehr über diese positive Nachricht aus dem Sozialministerium, damit hat das Projekt Logistikzentrum mit Apotheke am Caritas-Krankenhaus eine wichtige Hürde genommen“, betont Matthias Kaufmann, seit März diesen Jahres Kaufmännischer Direktor am Caritas-Krankenhaus. „Die Entscheidung des Sozialministeriums unterstreicht zugleich die Bedeutung dieses Projekts für die Versorgung der Menschen in unserer Region.“
Der Neubau des Logistikzentrums mit Apotheke sei eine wichtige Investition in die Zukunft. „Wir versorgen von hier aus nicht nur das Caritas-Krankenhaus mit allen wichtigen medizinischen Materialien vom Einmalhandschuh über Fieberthermometer bis hin zu Kanülen, Hüftprothesen und OP-Kitteln. Insgesamt zehn verschiedene Krankenhäuser und Reha-Kliniken in der Region werden vom Standort Bad Mergentheim aus mit Medikamenten und medizinischem Verbrauchsmaterial beliefert“, unterstreicht Kaufmann.
Wie wichtig für Ärzte, Pflegende und Patienten etwa die zuverlässige Belieferung mit Einmalhandschuhen, Schutzkitteln und Desinfektionsmitteln ist, habe die Corona-Pandemie eindrucksvoll gezeigt.
Zwölf Millionen Euro
Insgesamt investiert das Caritas-Krankenhaus knapp zwölf Millionen Euro in den Neubau des Logistikzentrums und ist mit dieser Summe bereits vor der Förderzusage in Vorleistung gegangen. Baustart war bereits im Dezember 2020. Der zweistöckige Bau schließt über den unterirdischen Versorgungsgang direkt an das Hauptgebäude des Krankenhauses an. Die Nutzfläche von knapp 3000 Quadratmetern teilen sich die Apotheke und die Materialwirtschaft.
Unter dem gemeinsamen Dach ist bereits ein modernes Labor für die Herstellung von Zytostatika für die Behandlung von Tumorpatienten sowie für die Herstellung weiterer parenteralen Arzneimitteln entstanden, die nur unter kontrollierten „Reinraum“-Bedingungen verarbeitet werden dürfen. Dazu kommen weitere Apothekenräume mit zusätzlichen Labors, Arzneimittel- und Infusionslagern sowie Büros.
Die Materialwirtschaft wird mit großzügigen Lagerflächen und Büros ausgestattet und auf eine digitale, Scanner-gestützte Organisation umgestellt. Ein zentraler Liefer- und Transportbereich mit großem Hof ermöglicht die gemeinsame Anfahrt zur Apotheke wie zur Materialwirtschaft.
„Trotz der aktuellen Lieferschwierigkeiten in der Baubranche stehen wir kurz vor der Fertigstellung und konnten unseren Zeitplan einhalten“, betont Matthias Kaufmann. Das Zytostatika-Labor wurde bereits vor einigen Monaten in Betrieb genommen. Anfang Oktober wird außerdem ein moderner Kommissionierautomat für die Sortierung und Bereitstellung der Medikamente im Logistikzentrum eingebaut. Auch die Lagerregale für die Materialwirtschaft sind bereits eingebaut, ebenso wie die Büromöbel. Die technischen Gewerke befinden sich in den letzten Zügen, die Abnahmen sind für September geplant.
Fördergespräch steht noch aus
Nach der positiven Nachricht aus dem Sozialministerium sind die Verantwortlichen im Caritas nun auf die Fördersumme gespannt. Die genaue Höhe wird erst nach einem offiziellen Fördergespräch zwischen dem Caritas-Krankenhaus, dem Regierungspräsidium Stuttgart und dem Sozialministerium feststehen. „Aktuell gibt es leider noch keinen Termin für dieses Fördergespräch“, so Kaufmann. „Wir rechnen damit, dass es möglicherweise im Herbst stattfinden kann. Der endgültige Förderbescheid könnte dann Anfang 2023 ergehen.“
Erfreut über die Zuschuss-Zusagen für das Caritas ist auch der Landtagsvizepräsident und CDU-Landtagsabgeordnete Wolfgang Reinhart. Er hatte erst vor kurzem im FN-Interview auf die Notwendigkeit der Förderung für das Caritas-Krankenhaus und seine stete Unterstützung hingewiesen.
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