Bad Mergentheim. Prof. Dr. Kim Linsenmayer, die neue Leiterin des DHBW-Campus Bad Mergentheim, warb im Gemeinderat um Unterstützung: Es ging um Wachstum, Sichtbarkeit, Internationalität, Digitalisierung, Wohnraum und starke Netzwerke. Die Stadträte und der Oberbürgermeister sagten zu, nach Kräften zu helfen.
Seit Jahresanfang ist Prof. Dr. Linsenmayer, die mit ihrer Familie in Edelfingen lebt, die neue Campusleiterin der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) und sie möchte gerne den Ausbau im Schloss – zunächst im Schloss 10 (ehemalige Kurversorgungsanstalt) – vorantreiben. Durch ein „nachhaltiges Wachstum“ hält sie dauerhaft „810 Studierende in der Kurstadt für realistisch möglich“, derzeit sind es knapp 550. Durch verschiedene Schritte plant sie das Ziel zu erreichen. Am Ende ihrer überzeugenden Präsentation verabschiedete sie der Gemeinderat mit Applaus aus der Sitzung.
Wahrnehmung verbessern
Die Campusleiterin sieht beispielsweise den Ausbau der Internationalisierung als große Chance und Herausforderung. Sie peilt zudem an, noch verfügbare Potenziale im vorhandenen Studienangebot im Abgleich mit den Ressourcen zu heben. Aktuell gibt es fünf Studiengänge in Bad Mergentheim. Am Herzen liegen ihr auch der Ausbau der Digitalisierung, die bessere Sichtbarkeit und Wahrnehmung des DHBW-Campus und eine Strategie zur Wohnraumverbesserung vor Ort. In den Fokus kommt da unter anderem das ehemalige, städtische Altenpflegeheim (APH) in der Herrenmühlstraße, das seit vielen Jahren leer steht und nicht zum Jufa-Familienhotel umgebaut wird.
Teilnehmer aus vier Kontinenten
Sehr erfreut zeigte sich Linsenmayer, dass im Mai das neue „Campus-Stüble“, also ein Begegnungsraum für Studierende, gegenüber dem Schloss an der Ecke Münzgasse/Pfarrgang (ehemals Vögele) eröffne und dass das DHBW-Studienkolleg gut laufe. Hier würden ausländische Studieninteressierte auf ein duales Studium in Deutschland vorbereitet – mit Erfolg und wachsendem Zuspruch.
Acht von 16 erfolgreichen Absolventen 2023 hätten ein DHBW-Studium in Bad Mergentheim, Mannheim, Stuttgart oder Heidenheim begonnen, die anderen acht studierten nun an Hochschulen in Berlin, Aachen, Bochum und München. Im neuen Studienvorbereitungskurs seien es jetzt 21 Teilnehmende aus vier Kontinenten und 13 Ländern: Burkina Faso, Indien, Indonesien, Jemen, Kap Verde, Marokko, Mexiko, Nepal, Nigeria, Syrien, Tadschikistan, Ukraine und USA.
In der anschließenden Diskussion im Rat plädierte auch Stefan Dietz (Freie Wähler) nochmals für die Weiterentwicklung des ehemaligen APH zum studentischen Wohnen. Oberbürgermeister Udo Glatthaar betonte, dass die Stadtverwaltung und ebenso der Gemeinderat hinter diesen Plänen stünden.
Jordan Murphy (SPD) warb dafür, das Stadtmarketing zu stärken und die Kräfte mit dem Campus noch mehr zu bündeln, um die Kur- und Hochschulstadt zu bewerben. Prof. Linsenmayer sah es genauso: Es brauche noch mehr Hochschulkommunikation, es gelte ein Gefühl für den tollen Standort zu vermitteln und dabei sei das Storytelling wichtig. Es gehe „um fachliche Kompetenz, aber eben auch um Spaß am Studium und Vernetzung“.
„Lieber 1000 Studenten“
CDU-Fraktionschef Andreas Lehr verhehlte nicht, dass er lieber 1000 als 810 Studenten anstrebe, „man dürfe nicht zu klein denken“. Die künftige APH-Nutzung sei Konsens, nur leider rede man schon lange darüber, jetzt müsse endlich etwas passieren. Es gebe da eine große Chance, so Lehr, die Nähe zum Schloss und zum Campus sei auf jeden Fall gegeben.
Philipp Lutzmann (Grüne) lobte abschließend grundsätzlich die Arbeit der DHBW, denn dort werde man „gut aufs Berufsleben vorbereitet“, das könne er aus eigener Erfahrung bestätigen.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/bad-mergentheim_artikel,-bad-mergentheim-bad-mergentheim-campus-soll-wachsen-und-sichtbarer-werden-_arid,2190297.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/bad-mergentheim.html