Bad Mergentheim. Die klare Ratsmehrheit ist für den Weiterbetrieb der Grundschule Stuppach/Neunkirchen. Die Grünen konnten sich mit ihrem Antrag nicht durchsetzen. Nun soll der Wasserschaden im Schulgebäude Stuppach zeitnah repariert werden. Dazu gab es einen Beschluss.
Im August dieses Jahres ist es in der Grundschule Stuppach zu einem Wasserschaden gekommen. Dabei wurden insbesondere die Räumlichkeiten im Erdgeschoss und die Stromversorgung in Mitleidenschaft gezogen worden, heißt es in der Ratsvorlage der Stadtverwaltung. Die FN berichteten bereits über die Ereignisse.
Zwischenzeitlich wurde laut Stadt in Zusammenarbeit mit der Gebäudeversicherung der Rückbau in den Räumen (Decken, Böden, teilweise auch die Wände) und bei den Installationen vorgenommen. Parallel wurden sofort Trocknungs- und Desinfektionsarbeiten durchgeführt. Diese seien zwischenzeitlich größtenteils abgeschlossen. Nun soll die bauliche und gebäudetechnische Wiederherstellung stattfinden.
„Nachdem die Elektroverteiler und die Elektroinstallation bei dem Wasseraustritt in Mitleidenschaft gezogen wurden, müssen wesentliche Teile davon neu errichtet werden. Neben der Erneuerung der Elektroverteilungen ist auch umfassend die Elektroinstallation zu erneuern und dem aktuellen Normungsstand anzupassen. Mit dieser Maßnahme ist der normkonforme elektrotechnische Betrieb der Grundschule bis zur anstehenden Generalsanierung der Grundschule gewährleistet“, so die Stadt.
Nach aktueller Einschätzung geht die Verwaltung von einem Grobkostenrahmen von 300 000 Euro aus.
Mit 23-Ja-Stimmen, sechs Enthaltungen der Grünen und bei einer Nein-Stimme von Jochen Flasbeck (Freie Wähler) wurde im Gemeinderat am Donnerstag der Beschluss gefasst, die Elektroinstallation in der Grundschule Stuppach zu erneuern.
Thomas Tuschhoff hatte zuvor einen Antrag der Grünen eingebracht, den er selbst als „heißes Eisen“ bezeichnete: „Unsere Fraktion stellt den Antrag, auf die Erneuerung der Elektroinstallation in der Grundschule Stuppach zu verzichten. Die dadurch eingesparten ca. 300 000 Euro sollen stattdessen in die Sanierung der Grundschule in Wachbach investiert werden. Zudem sollen die Grundschüler aus Neukirchen und Stuppach künftig in der Grundschule Wachbach unterrichtet werden.“
Zur Begründung führt der Grünen-Antrag aus: „Die Stadt Bad Mergentheim ist in keiner Weise dazu in der Lage, die erforderlichen Mittel und Planungskapazitäten aufzubringen, um alle 231 Immobilien in ihrem Besitz angemessen zu unterhalten. Zudem wird sich der Unterhaltungsaufwand in den nächsten Jahren noch deutlich erhöhen, weil mit steigenden Energiepreisen und hohen Aufwendungen für die energetische Sanierung zu rechnen ist.“
Seit der Schließung der Wachbacher Hauptschule
Seit der Schließung der Hauptschule in Wachbach stünden, so die Grünen, in der Ottmar-Schönhuth-Schule Raumkapazitäten zur Verfügung, die sich für den Grundschulunterricht eignen, dafür aber nicht genutzt werden. „Mit der Zusammenlegung der Grundschulen Neunkirchen, Stuppach und Wachbach zu einer zweizügigen Grundschule in Wachbach würden sich die Aufwendungen für den Gebäudeunterhalt in Neunkirchen und Stuppach deutlich reduzieren“, so Tuschhoff, der weiter erklärt: „Die einzügige Grundschule Neunkirchen/Stuppach trotz des damit verbundenen Aufwands beizubehalten, würden wir mittragen, wenn dies pädagogisch sinnvoll wäre. Es ist jedoch das Gegenteil der Fall. Eine zweizügige Grundschule mit einer Schulleitung, einem Sekretariat und einer Mensa ist sehr viel verlässlicher zu organisieren als zwei einzügige Schulen, die sich noch dazu auf drei Standorte verteilen.“ Schon heute hätten die Grundschüler aus Neunkirchen und Stuppach ihre Schule nur in zwei von vier Grundschuljahren im eigenen Ort. In den anderen beiden Jahren würden sie mit dem Bus fahren, erinnerte Tuschhoff.
Fraktionschef Andreas Lehr betonte erneut, dass die CDU geschlossen gegen diesen Antrag sei und die dezentralen Strukturen erhalten werden sollten. Jordan Murphy teilte mit, dass auch die SPD für die Schulsanierung in Stuppach votiere, man müsse in den sauren Apfel beißen, aber die Schule sei wichtig, sofern die Schülerzahlen auch in Zukunft stimmen.
Wolfgang Herz (CDU) hob den Standortfaktor für Familien hervor, wenn vor Ort eine Schule sei, während Dr. Alexandra Kurfeß (Grüne) nochmals auf die Probleme in der Lehrerversorgung verwies.
Neunkirchens Ortsvorsteher und Freie Wähler-Stadtrat Josef Wülk bezeichnete die beiden Grundschulstandorte Stuppach und Neunkirchen als funktionierende Einheiten und stellte sich ebenfalls ganz klar gegen die Schließungspläne der Grünen. Auch CDU-Stadträtin und Stuppachs Ortsvorsteherin Birgit Teufel wandte sich gegen die Grünen und ihre Idee: „Die Eltern wollen die kleinen Grundschulen behalten.“
Mit 7:22-Stimmen (bei einer Enthaltung) konnten sich die Grünen und Freie Wähler-Stadtrat Jochen Flasbeck nicht gegen den Rest durchsetzen. Danach folgte die Abstimmung zu den Erneuerungsarbeiten – wie bereits beschrieben.
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