Zwischen Lothar-Daiker- und Bismarck-Straße

Bad Mergentheim: 50 Millionen kostet das neue „MediSPA“

Wolfgang Maier hat ehrgeizige Ziele: Er will das neue „MediSPA“ bis Ende 2025 erstellen. Geplant sind 256 Betten, Waldlodges, 479 Wellness- und Ruheplätze, ein 120 Meter langer Infinity-Pool und Investitionen von insgesamt 50 Millionen Euro.

Von 
Sascha Bickel
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So soll das „MediSPA“ in der Kurstadt einmal aussehen: Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss die Parkplätze, darüber der Wellnessbereich mit Infinity-Pool und Behandlungsräumen und darüber wiederum die Doppelzimmer und Suiten. Ganz oben im Hand sind dann die Waldlodges vorgesehen. © Komm-Invest/MediSPA

Bad Mergentheim. Zwischen Lothar-Daiker-Straße und Bismarckstraße soll das neue „Medical-Spa-Hotel“, kurz „MediSPA“, direkt gegenüber der Kurverwaltung entstehen. Nachdem die Pläne Ende 2021 bekanntgemacht wurden, bat die FN-Redaktion nun um ein Gespräch mit Investor Wolfgang Maier, der auch das „Mawell“-Resort in Langenburg besitzt und Geschäftsführer der Komm-Invest GmbH & Co. KG ist. Er ging gerne auf die neuesten Detailplanungen des 50-Millionen-Euro-Vorhabens ein.

Teurer ist es also schon einmal geworden, war doch vor eineinhalb Jahren „nur“ von 40 Millionen die Rede. Aber die Baukosten- und Zinssteigerungen, die Inflation und der Wegfall der erhofften KfW-Zuschüsse haben Spuren hinterlassen, räumt Wolfgang Maier ein und freut sich dennoch riesig über die ausgearbeiteten Pläne, die einen Wellness-Tempel der besonderen Art, ein extravagantes Hotel und ein insgesamt beeindruckendes Projekt versprechen. Holz, Grün, Wasser, Naturstein und viel Schatten – auf all das legt Maier großen Wert: „Ich möchte ein echtes Erholungserlebnis schaffen.“

© Maier/MediSPA

Wellnesskomplex

Die ersten zwei Ebenen sind den Autos vorbehalten, darauf baut der gesamte Wellnesskomplex im nächsten Stockwerk auf.

Großzügig ist er bemessen mit 5700 Quadratmetern, insgesamt 200 Meter lang und 28 Meter breit, verrät Maier – „der Blick der künftigen Gäste richtet sich auf den nahen Kurpark“. Ganz vorne, an der Gebäudekante ist der 120 Meter lange Infinity-Pool geplant, er geht am Ende in einen Indoor-Pool über und schließt an eine Poolbar an.

Kino-Sauna und Tropendampfbad

Es gibt einen großzügigen Wellness- und Hotel-Empfangsbereich, dazu kommen 28 Behandlungsräume, ein exklusives Hamam mit knapp 100 Quadratmetern, eine Kino-Sauna, ein Tropendampfbad mit vielen Pflanzen, Wasserattraktionen, eine Salzgrotte, Fitness- und Yoga-Räume. 479 Wellness- und Ruheplätze sind vorgesehen.

Auf der nächsten Ebene sind dann die Doppelzimmer und Suiten zu finden und darüber im Hang dahinter die Waldlodges.

78 Doppelzimmer und Suiten sollen es werden, dazu acht Waldlodges mit jeweils vier Wohneinheiten, in Summe also 110 Zimmer und insgesamt 256 Betten.

Die Dachbegrünung umfasst 7000 Quadratmeter Fläche. Vorgesehen ist auch weiterhin „ein Wandelgang“ mit rund 500 Metern Länge, der auch die rund 300 Meter entfernte „Solymar“-Therme anschließt.

Der Zeitplan ist ambitioniert, aber Wolfgang Maier möchte nun vorwärts kommen, wie er erklärt. Sobald das neue Betriebsgebäude der Kurverwaltung hinter der Fachklinik „Schwaben“ Ende des Jahres bezogen ist, soll der Abriss des bestehenden Betriebsgebäudes und des ehemaligen Heizkraftwerkes der Kurverwaltung (gegenüber Hotel „Best Western“) erfolgen. Maier hofft, dass der Bebauungsplan bis dahin durch ist und er mit einer vorzeitigen Teil-Baufreigabe im Frühjahr 2024 mit der Errichtung des Parkhauses auf den unteren zwei Ebenen, angrenzend an die Lothar-Daiker-Straße, beginnen kann. Darauf werde dann aufgebaut und das große Ziel bleibe, so Wolfgang Maier, „bis Ende 2025“ das „MediSPA“ schon fertigzustellen.

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Übernommen hat Maier mittels Erbbaurechtsvertrag auch das bestehende Parkhotel. Bis 2027 ist es aber noch an die „Best Western“-Gruppe vermietet. Erst dann will sich Maier diesem Gebäudekomplex annehmen und auch dort bauliche Veränderungen einläuten.

Weniger Parkplätze

Zur Parkplatzsituation merkt Maier schließlich noch an, dass man die ursprünglich in einem Untergeschoss geplante Ebene mit 54 Stellplätzen streichen musste, weil der Wasser- und Heilquellenschutz höchste Priorität genieße. Dadurch erhalte das neue „MediSPA“ im Parkhaus nur zwei Parkebenen – im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss – mit je 97 Parkplätzen. Weil man auch nicht so stark in den Berg hineingehe, blieben am Ende 194 Stellplätze statt einmal angedachter 320 übrig. Dazu ergänzt Kurdirektor Sven Dell, dass es weiterhin Parkplätze in der Lothar-Daiker-Straße gebe und das gesamte Parkangebot um 140 Stellplätze wachse. Dell freut sich auch, dass die vorbereitenden und aufwendigen Leitungsarbeiten in der Straße in diesen Tagen enden und nun die nächsten großen Schritte für das „MediSPA“ anstehen.

CDU-Landtagsabgeordneter Wolfgang Reinhart, der Vorsitzende des Kur-Verwaltungsrates und Landtagsvizepräsident, begrüßt die 50-Millionen-Investition in der Kurstadt und die Detailpläne für den „Leuchtturm MediSPA“ ausdrücklich. Vom ersten Tag an habe er das Projekt positiv begleitet, so Reinhart, und sei begeistert von Maiers tollen Ideen. Jetzt wolle man gemeinsam in die Umsetzung gehen und Bad Mergentheim in diesem Areal nachhaltig und zukunftsträchtig verändern.

„Genial“

Wolfgang Maier ergänzt: „Alle wollen das! Es macht großen Spaß. Die Unterstützung vor Ort ist genial. Ich bin zuversichtlich, dass das einen Warmstart geben und ab der Eröffnung gut laufen wird. Die Strahlkraft ist jetzt schon da. Mir liegen heute bereits zehn bis 15 Bewerbungen potenzieller neuer Mitarbeiter für das MediSPA vor. Die ersten Leute haben wir schon eingestellt und ihnen den Arbeitsplatz später in Bad Mergentheim zugesagt.“

So hätte das Projekt aussehen sollen: Eindrücke aus der Planungsphase. © Maier/MediSPA
© Maier/MediSPA
Ein 120 Meter langer Infinity-Pool erstreckt sich vor dem künftigen „MediSPA“ in Bad Mergentheim. Im Innenbereich wird ebenso großzügig geplant. © Maier/MediSPA

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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