Festakt mit Finanzstaatssekretärin Gisela Splett - Ein Traum wurde im Mai 1996 wahr / Hochschloss vollständig vereinnahmt / Viel Lob von Verantwortlichen

Bad Mergentheim: 25 Jahre Deutschordensmuseum gefeiert

Das ganze Deutschordensschloss als Museum – wahr wurde dieser Traum im Mai 1996. Mit einem stilvollen Festakt wurde das Jubiläum des „Deutschordensmuseums“ im Roten Saal angemessen gefeiert.

Von 
Peter Keßler
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Mit einem würdigen Festakt wurde im „Residenzschloss Mergentheim“ das 25-jährige Bestehen des Deutschordensmuseums im kompletten Schloss gefeiert. Unser Bild zeigt (von links) SSG-Geschäftsführer Manuel Liehr, Landrat Christoph Schauder, den Museumsvereinsvorsitzenden Gernot-Uwe Dziallas, Ministerialrätin Juliane Weckerle, SSG- und Museums-GmbH-Vorsitzenden Michael Hörrmann, Staatssekretärin Gisela Splett, OB Udo Glatthaar und SSG-Konservatorin Maike Trentin-Meyer. © Kessler

Bad Mergentheim. Ein „mutiger, visionärer Schritt“ sei die Gründung dieses Museums vor 25 Jahren gewesen. Das betonte Manuel Liehr, kommissarischer Geschäftsführer der „Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG)“ bei der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste aus Landes-, Kreis- und Kommunalpolitik. Den Deutschen Orden in der Region sollte diese Präsentation wieder ins Bewusstsein rufen.

I den zwei Jahren, in denen das Museum von SSG betreut wird, habe man viel erreicht. Mehr als 6000 Besucher habe man im August dieses Jahres beim Festival „Annotopia“ im Schloss- und Schlossgartenbereich gehabt und schon beim Auftritt des SAP-Orchesters im Juli, dem erstes Konzert nach der Corona-Pause, seien es im Schlossinnenhof 180 Besucher gewesen. Mit der neuen Kombikarte schlage man eine Brücke zu Schloss und Schlossgarten Weikersheim, die aktuelle Lego-Ausstellung sei ein niederschwelliges Angebot, um weitere Besucherkreise und auch die Jugend an Kultur in Schloss und Museum heranzuführen.

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Nach dem Festvortrag von Finanzstaatssekretärin Gisela Splett (siehe gesonderten Bericht) hob Oberbürgermeister Udo Glatthaar die Bedeutung der Stadt für den Deutschen Orden hervor: Dieser habe die längste Zeit seines Bestehens hier im Schloss seine Regierung gehabt. Ob man heute nun von „Schloss“ oder „Deutschordensmuseum“ rede, sei nicht so wichtig. Allerdings habe der von SSG in den Vordergrund gestellte Name „Residenzschloss“ dem Ensemble „neuen Glanz verliehen“. Dank gebühre der langjährigen Museumsdirektorin Maike Trentin-Meyer für die „wunderbare Aufbauarbeit“. Das gleiche gelte für Schlossverwalterin Monika Menth mit ihrem Team, die jetzt dafür sorgten, dass alles organisatorisch gut laufe und neue Programme entwickelt würden. Auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter seien von großer Bedeutung.

„Echtes Erfolgsmodell“

Von einem „echten Erfolgsmodell“ sprach Landrat Christoph Schauder. Der Zusammenschluss von Land, Landkreis, Stadt und Museumsverein zum Betrieb des Deutschordensmuseums habe sich hervorragend bewährt. Er (als Hausherr des Klosters Bronnbach) schlage nun vor, die Kombikarte der Schlösser Weikersheim und Bad Mergentheim weiterentwickeln zu einer Karte „Zwei Schlösser und ein Kloster“. Der Main-Tauber-Kreis gehöre wieder zu den Top-Urlaubsregionen im Land und es lohne sich, im Kulturbereich vertrauensvoll zusammenzuarbeiten.

Einen Nachdruck des „Haushaltungs-buchs“ Eduard Mörikes bekam Staatssekretärin Splett geschenkt. © Peter Keßler

Gernot-Uwe Dziallas, Vorsitzender des Vereins Deutschordensmuseum e.V., lenkte den Blick zurück in das Jahr 1930, als rund 60 weitsichtige Personen aus der Stadt und dem ganzen Oberamtsbezirk sich zur Gründung des „Heimatmuseums“, das später dann „Bezirksheimatmuseum“ hieß, zusammengefunden hätten. Sie seien von der Notwendigkeit überzeugt gewesen, „in Verantwortung für die Vergangenheit Werte und Gegenständliches mit besonderer kultureller oder geschichtlicher Bedeutung zusammenzutragen und unter musealer Betreuung der Nachwelt zu erhalten“. In einem Museum sollten die gesammelten Gegenstände verwahrt und der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden – ergänzt durch Vorträge, Sonderschauen und Führungen. Viele Bürger hätten in diesem Verein engagiert und ehrenamtlich gearbeitet. Nur die Corona-Pandemie habe verhindert, dass man das 90-jährige Bestehen dieses Museumsvereins im letzten Jahr angemessen gefeiert habe.

Klare Ziele

Zusammen mit den drei anderen Gesellschaftern der Deutschordensmuseums-GmbH. fühle man verpflichtet, die 1930 formulierten Ziele verantwortungsvoll zu verfolgen. Dem Land Baden-Württemberg als Hauseigentümer und den weiteren Mitgesellschaftern danke er für das große Engagement und bitte sie um Unterstützung für eine „dringende Modernisierung in Form von zeitgemäßer Präsentation und zum Teil digitaler Wissensvermittlung“, bei der auch die Stadtgeschichte mehr Raum bekommen solle.

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Zur Erinnerung überreichte Gernot-Uwe Dziallas der Staatssekretärin einen Nachdruck vom „Haushaltungsbuch“ des Dichters Eduard Mörike, das im Museum ausgestellt sei.

„Partner haben sich hier zusammengefunden, um ein nicht verzichtbares kulturelles Erbe zu erhalten und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen“. So würdigte abschließend Michael Hörrmann, Geschäftsführer der SSG und der Deutschordensmuseum Bad Mergentheim gGmbH., die Leistung der Gesellschafter. Es gelte, das „kulturelle Erbe der nächsten und übernächsten Generation zu übergeben“. Man treffe immer mehr auf Menschen, die „keine Schloss-Sozialisierung mehr haben“. Beim Besuch eines solch hochwertigen Museums „können sie unser kulturelles Erbe als ihr eigenes kulturelles Erbe erkennen“. Das verdanke man auch dem „tollen Team“ aus Monika Menth, der Leiterin der auch für Bad Mergentheim zuständigen Schlossverwaltung Weikersheim, Michaela Ullrich, die in Bad Mergentheim die Verantwortung trage, und Maike Trentin-Meyer als der SSG-Konservatorin für Hohenlohe.

Musikalischer Rahmen

Mit Bläsersätzen von Wolfang Amadeus Mozart und Libor Sima wurde der Festakt niveauvoll umrahmt durch das „Trio Dal Segno“, bestehend aus Lehrkräften der Bad Mergentheimer Jugendmusikschule (Christiane Stribel-Berge, Oboe, Annette Hirt, Klarinette, und Fabian Schnaidt, Fagott).

Freier Autor

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