Caritas-Krankenhaus

Bad Mergentheim: 100 Corona-Patienten und 70 mit Influenza

Grippewelle, Influenza, das RS-Virus und Corona beschäftigten aktuell die Mitarbeiter im Caritas-Krankenhaus. Es gab auch schwere Krankheitsverläufe und einzelne Patienten mussten intensivmedizinisch versorgt werden.

Von 
Sascha Bickel
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Zwei Pflegerinnen auf dem Weg zur Intensivstation. © dpa

Main-Tauber-Kreis/Bad Mergentheim. Von der Grippewelle, Influenza, RS-Virus und Corona liest man gerade im Winter immer wieder. Das medizinische Personal landauf und landab ist stark gefordert, um alle Patienten zu versorgen. Die FN-Redaktion hakte mal im Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim nach, wie die vergangenen Wochen verlaufen sind und wie die aktuelle Lage ist.

Wie ist die Situation im Caritas-Krankenhaus, in welchem Bereich gibt es gerade besonders viele kleine oder große Patienten?

Professor Dr. Mathias Buttmann, der stellvertretende Ärztliche Direktor im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, gibt gerne Auskunft und hat zunächst eine gute Nachricht im Gepäck: „Ganz aktuell ist die Situation im Caritas-Krankenhaus insgesamt relativ entspannt. Dies ist allerdings nur eine Momentaufnahme und die Situation kann sich rasch ändern. Denn: Es kommt immer wieder zu einer Häufung von Aufnahmen von Patienten mit Atemwegsinfektionen, was meist tagesabhängig ist. Dies sorgt für einen erhöhten Arbeitsaufwand für das Personal, vor allem in der Kinderklinik, der Notaufnahme und der Isolationsstation.“

Wie liefen die vergangenen acht Wochen ab? Wo war besonders viel zu tun?

Der Blick auf die vergangenen Wochen im Caritas-Krankenhaus zeigt, dass man durch verschiedene Krankheitserreger immer wieder vor wechselnde Herausforderungen gestellt wird. Prof. Dr. Buttmann erklärt: „So haben wir in zwei Monaten fast 100 Corona-positive Patientinnen und Patienten im Caritas behandelt. In vielen Fällen war dabei allerdings die Atemwegsinfektion nicht der Grund für eine stationäre Aufnahme und es gab nur sehr vereinzelt schwere Verläufe.“ Im gleichen Zeitraum verzeichnete das Krankenhaus auch „mehr als 70 Patienten mit Influenza A + B“, also der „echten“ Grippe. Dabei gab es laut Buttmann „mitunter schwere Krankheitsverläufe und einzelne Patienten mussten auch intensivmedizinisch versorgt werden“.

Buttmann ergänzt noch: „Außerdem haben wir in den vergangenen Wochen knapp 60 Patienten mit einer RSV-Infektion stationär behandelt, darunter vor allem Kinder in unserer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.“

In allen Fällen sind erhöhte Schutz- und Hygienemaßnahmen erforderlich, um die Übertragung von Infektionen zu vermeiden. Dies führt zu einem erhöhten Arbeitsaufwand beim gesamten Personal vor allem in der Notaufnahme, der Isolationsstation und in der Kinderklinik.

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Was wird für die nächsten Wochen noch erwartet?

„Die saisonale Welle mit einer erhöhten Anzahl an Atemwegserkrankungen ist noch nicht vorbei“, warnt Prof. Dr. Buttmann.

Das unterstreicht auch das Robert-Koch-Institut in seinem wöchentlichen Report: „Sowohl die Grippewelle als auch die RSV-Welle halten laut RKI-Definition weiter an“, so der aktuelle Bericht. Und weiter heißt es: „Die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) . . . befindet sich insgesamt weiterhin auf einem hohen Niveau.“ In Bezug auf Corona stellt das RKI fest: „In der Abwassersurveillance deutet sich nach einem stetigen Rückgang seit der 50. Kalenderwoche 2023 wieder ein Anstieg der SARS-CoV-2-Viruslast seit der vierten Kalenderwoche 2024 an.“

Dazu merkt Prof. Buttmann an: „Daher stellen wir uns auch im Caritas-Krankenhaus auf weiterhin hohe Patientenzahlen mit infektiösen Atemwegserkrankungen ein, zumal die Zahlen aufgrund der bevorstehenden Fastnachtstage voraussichtlich weiter steigen werden.“

Welche Verhaltenstipps geben die Experten den Bürgern für die anstehende Zeit? Bleibt der Mund-Nasen-Schutz im Caritas bis zum Frühjahr Pflicht?

Angesichts der Situation werden alle Caritas-Besucher dringend darum gebeten, so erfuhren die FN, auf den Stationen und in den Patientenzimmern weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

„Das Tragen von Masken hat sich als äußerst wirksame Maßnahme erweisen, um die Ausbreitung von Atemwegserkrankungen zu minimieren. Dies ist in Krankenhäusern besonders wichtig, da hier kranke und immungeschwächte Menschen versorgt werden. Außerdem sollten Menschen mit akuten Atemwegsinfekten und Symptomen wie starkem Schnupfen oder Husten auf Besuche im Krankenhaus verzichten“, so Prof. Buttmann.

Auch die Händedesinfektion beim Betreten und Verlassen des Krankenhauses sei ein wichtiger Schutz vor der Weiterverbreitung von Infektionen.

Für allgemeine Hygienetipps hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine gute Übersicht zusammengestellt. Sie heißt: „Atemwegsinfektionen – Hygiene schützt!“

Dabei wird unter anderem geraten, bei Krankheit zu Hause zu bleiben. Immer die Hände zu waschen. Beim Husten und Niesen auf Hygiene und die Umgebung zu achten. Abstand von erkrankten Personen zu halten und gegebenenfalls eine Maske zu tragen sowie regelmäßig gründlich zu lüften.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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