Jahresrückblick

2022 in Bad Mergentheim: Erst kam der Krieg, dann die Flüchtlinge

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hält die Welt in Atem. Die Auswirkungen waren 2022 bis ins Taubertal und nach Bad Mergentheim zu spüren.

Von 
Sascha Bickel
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Für den Frieden demonstrierten Schüler und Lehrer im März (Bild) und auch im September auf dem Bad Mergentheimer Marktplatz. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. „Wir sagen Nein zu Putins Krieg und zeigen heute Solidarität mit der Ukraine und ihren Menschen“, diese Worte fielen im März bei einer bewegenden Friedensdemonstration von 850 Schülern und Lehrern auf dem Marktplatz der Kurstadt gleich mehrfach. Im September versammelten sich hier erneut rund 1500 Schüler und Lehrer und riefen zum Frieden auf.

Im März hörten die Schüler, Lehrer und die interessierten Passanten, welches Leid Kriege verursachen und dass sie Menschen die Heimat nehmen. Bewegende Redebeiträge waren vor dem Alten Rathaus zu vernehmen. Die intensiven Schilderungen einer 23-jährigen Ukrainerin, die die chaotische Flucht vor Putins Bomben nach Deutschland führte, gingen dabei ganz besonders unter die Haut.

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Und auch im September sollte ein deutliches Zeichen gegen Hass und Gewalt und für ein friedliches Miteinander ausgesandt werden. Zusätzlich zur gemeinsamen Demonstration auf dem Marktplatz fanden in den Schulen unterschiedliche Projekte und Workshops statt. Im Zentrum aller Aktionen stand stets der Gedanke des friedlichen Zusammenlebens im direkten Umfeld der Jugendlichen oder die globalen Beziehungen zwischen unterschiedlichen Ländern oder Völkern.

Allein Baden-Württemberg hat nach Informationen des CDU-Kreisverbandes mittlerweile rund 140 000 Flüchtlinge nur aus der Ukraine aufgenommen. Der Main-Tauber-Kreis biete bereits 1600 Ukrainern Zuflucht.

In seiner Jahresabschlussrede im Rahmen der Haushaltssitzung des Gemeinderates im Dezember sagte Oberbürgermeister Udo Glatthaar: „Weil für uns Weihnachtswünsche immer auch Friedenswünsche sind, möchte ich nochmals ein Dankeschön in unsere Bürgerschaft hinein senden: Als Folge eines unmenschlichen, russischen Angriffskrieges sind hier in Bad Mergentheim 2022 mehr als 400 Schutzsuchende aus der Ukraine aufgenommen worden. Das sind im Verhältnis zu unserer Größe weit mehr Menschen als in den meisten umliegenden Städten. Wir haben eine Welle der Hilfsbereitschaft erlebt, flankiert vom unermüdlichen Einsatz Ehrenamtlicher. Das macht mich stolz auf diese Stadt. Erhalten wir uns diese Menschlichkeit.“

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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