Ahorn. Eigentlich stand der Tagesordnungspunkt „Informationen zur Teilfortschreibung Windenergie des Regionalplans Heilbronn-Franken 2020 im Zuge der Regionalen Planungsoffensive Erneuerbare Energien“ nur zur Kenntnisnahme auf dem Programm. Doch der Gemeinderat Ahorn nahm dies zum Anlass, länger über deren „Gerechtigkeit“ zu diskutieren.
Bürgermeister Benjamin Czernin erklärte, eine Infoveranstaltung des Regionalverbands besucht zu haben. Sein Eindruck: „Die Kommune wird nicht genügend in die Planungen involviert. Die Planungshoheit wurde uns genommen. Die Gemeinde Ahorn hat schon entsprechende Flächen ausgewiesen. Wir haben bereits genug für die Erneuerbaren Energien getan. Wir im ländlichen Raum müssen immer nur leisten und bekommen nichts dafür zurück.“ Die Windkraftzonen müssten gerecht verteilt werden und sich nicht nur im ländlichen Raum befinden, so Benjamin Czernins Statement .
Er zeigte Karten des Regionalverbands, auf denen man erkennen kann, dass im Stadt- und Landkreis Heilbronn aktuell keine Flächen beansprucht werden. Der Bürgermeister erklärte: „Der Main-Tauber-Kreis und der Landkreis Schwäbisch Hall machen mit je einem Drittel die Windkraftanlagen in Baden-Württemberg aus. Eine gerechte Verteilung wird es zwar nie geben, aber der Stadt- und Landkreis Heilbronn soll in der Fortschreibung künftig mit im Boot sitzen.“
Auf den ausgewiesenen Flächen „Nordöstlich von Buch“ und „Südwestlich von Uiffingen“ stehen bereits Windräder. Im Bereich der Autobahnanschlussstelle Buch sowie im Distrikt „Schaftrieb“, der im Gegensatz zu den anderen Gebieten kommunaler Wald ist, sollen neue Flächen ausgewiesen werden.
Gerade in diesem Bereich mahnte Martin Bauer zur Vorsicht und warnte, dass die Buchwaldsiedlung sonst „von Windrädern umzingelt“ sei. Er schlug vor, dass sich die betroffenen Gemeinden zusammentun: „Das dürfen wir uns nicht alles gefallen lassen.“
Harald Honeck merkte an, dass er „nicht zum Fenster herausschauen und nur noch Windräder sehen möchte“. Der Bürgermeister sagte abschließend: „Wir müssen zum gegebenen Zeitpunkt eine sinnvolle Stellungnahme abgeben und dabei auch bedenken, dass andere Gemeinden vielleicht eher auf die Windkraft als kommunale Einnahmequelle schauen.“ Der Gemeinderat nahm vorerst Kenntnis. sk
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