Adelsheim. Grünes Licht erteilten die Stadträte am Montagabend in ihrer Gemeinderatssitzung der Einrichtung eines Naturkindergartens in Sennfeld. Die Konzeption stellte Judith Teller vor.
Adelsheim. Bürgermeister Wolfram Bernhardt teilte in der Sitzung zunächst mit, dass es bei der Bedarfsabfrage zum Waldkindergarten 18 Rückmeldungen gegeben habe, die Interesse bekundeten.
Mögliche Flächen besichtigt
Die evangelische Kirchengemeinde Sennfeld habe bereits frühzeitig ihre Bereitschaft zum Betrieb des Waldkindergartens signalisiert. Mögliche Flächen habe man mit Judith Teller von der Fachberatung beim evangelischen Verwaltungs- und Serviceamt und Pfarrer Dr. Roser besichtigt. Judith Teller, die selbst als Erzieherin im Waldkindergarten tätig war, informierte die Stadträte über die Waldpädagogik. Sie bekräftigte die positiven Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung und die Gesundheit der Kinder. „Kinder erleben sich draußen als Gestalter ihrer Umwelt und sind schöpferisch tätig“, hob sie hervor. Auch die soziale Kompetenz entwickle sich hervorragend. „Waldkinder sind in der Schulfähigkeit nicht benachteiligt“, betonte sie und empfahl, mit dem Waldkindergarten ins Frühjahr hinein zu starten.
Eingehend beantwortete sie die zahlreichen Fragen der Stadträte und betonte: „Ein Waldkindergarten ist keine billige Lösung. Es braucht gutes Personal und eine gute Ausstattung.“ Die Frage von Stadtrat Marco Rieß nach einem möglichen Zeitplan beantwortete das Stadtoberhaupt vorsichtig: „Wir müssen noch zahlreiche Gespräche mit verschiedenen Behörden führen. Wenn alles klappt, könnten wir den Waldkindergarten im späten Frühjahr 2022 hinbekommen.“ Einstimmig erteilte der Gemeinderat der Errichtung grünes Licht.
Um die Änderung der Personalausstattung im katholischen Kindergarten „Don Bosco“ ging es in einem weiteren Tagesordnungspunkt. Im Bereich der Betreuung für Kinder unter drei Jahre werden nun 0,59 zusätzliche Stellen benötigt, um die Zahl der Ganztagesplätze von fünf auf zehn zu erhöhen und die Betreuungszeit in der Krippe „Eulen-Nest“ um täglich eine Stunde zu erweitern. Auch hier stimmte der Gemeinderat ohne Gegenstimme zu.
Mehr Interessenten als Bauplätze gibt es im Baugebiet „Steinäcker rechts“. Wie Bürgermeister Bernhardt verdeutlichte, habe man 40 Bekundungen für 31 Bauplätze. „Und es werden noch mehr Bewerber kommen“, vermutete Stadträtin Heide Lochmann, die sich bei der Bauplatzvergabe für das „Buchener Modell“ aussprach. In einer Vergabe-Plattform könne man den kompletten Bewerbungsvorgang abbilden. Damit verfolge man einen rechtssicheren Vergabeprozess, so das Stadtoberhaupt. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, wobei eine Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der Fraktionen zusammensetzt, mitwirken soll. Kopfzerbrechen bereitete den Stadträten die Neubewertung der Sachlage für eine Bewerbung zur ELR-Schwerpunktgemeinde. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Stadtrat beschlossen, dass man einen Antrag auf Anerkennung als Schwerpunktgemeinde im Rahmen des Programms „Entwicklung ländlicher Raum“ stellen wird.
Höhere Fördersumme
„Mit ein Grund für diese Überlegung war, dass man als ELR-Schwerpunktgemeinde eine höhere Förderung für den Abriss der alten Eckenberghalle und die Neugestaltung des Parkplatzes an der Oberen Eckenbergstraße erhalten kann“, so Bernhardt.
Da diese Maßnahmen jedoch keinen Aufschub dulden, habe der Gemeinderat im Juli dieses Jahres zugestimmt, für diese Maßnahmen Anträge im Rahmen der normalen ELR-Förderung zu stellen. „Vor diesem Hintergrund, aber auch angesichts anstehender Pflichtaufgaben, ist eine Neubewertung unumgänglich“, so der Bürgermeister. Hinzu komme, dass man sich nach Fertigstellung der Umgehung vornehmlich der Marktstraße in Adelsheim widmen wolle.
Einstimmig entschied der Gemeinderat, die Bewerbung als ELR-Schwerpunktgemeinde zurückzunehmen und bis Sommer 2022 ein Konzept für die Marktstraße mit Bürgerbeteiligung zu erarbeiten.
Gemeinderat in Kürze
- Bürgermeister Bernhardt informierte die Stadträte, dass die Stadt Adelsheim für die Beschaffung eines HLF einen Zuschuss in Höhe von 92 000 Euro erhalte. Zu dieser Förderung kommt auch ein Zuschuss vom Kreis in Höhe von 27 600 Euro.
- Hans-Jürgen Pittner hat sich angeboten, sich in Sachen Städtepartnerschaft als verantwortliche Person zu engagieren, erklärte das Stadtoberhaupt. Interessierte können sich bei der Stadt melden.
- Über den Sommer wurden bereits die ersten Luftreiniger für das EBG bestellt. Das war noch, bevor díe Förderbedingungen bekannt waren. Nachdem sie dann veröffentlicht wurden, habe man in Abstimmung mit den Schulen 27 weitere Luftreinigungsgeräte für die Schulen bestellt. Mit der Lieferung rechne man bis spätestens zu den Herbstferien.
- Die Stadt Adelsheim veranstaltet am dritten Adventswochenende einen „entzerrten“ Weihnachtsmarkt in Zusammenarbeit mit der JVA.
- Der Verpachtung des Bauhofdachs zur Errichtung einer Photovoltaik-Anlage an die Bürgerenergiegenossenschaft Bauland stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.
- Am Walmdach im ehemaligen Schulgebäude in Leibenstadt dringt Wasser an diversen Stellen ins Gebäude. Der Gemeinde beschloss die Neueindeckung des Gebäudes für 22 000 Euro als außerplanmäßige Sanierung.
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