Vermutlich gibt es keinen Bereich in der Familienpolitik, in dem der Staat seinen eigenen Ansprüchen so hinterherhinkt wie beim Angebot an Kita-Plätzen. Bereits seit acht Jahren haben alle Kinder ab dem ersten Geburtstag einen gesetzlich garantierten Anspruch auf einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz. Doch Jahr für Jahr gehen Eltern leer aus.
So gibt es auch in Adelsheim unzufriedene Eltern, die ihren Unmut in der Verwaltung zum Ausdruck gebracht haben, weil sie keinen Betreuungsplatz bekommen haben. Zu Recht. Denn ein Kindergarten ist mehr als nur eine Betreuungsstelle. Die Kinder entwickeln dort ihr Sozialverhalten und ihre Persönlichkeit weiter, sie lernen von- und miteinander und finden die ersten Freunde. Sie haben Raum und können mit Gleichaltrigen spielen. Das alles fällt weg, wenn der Kindergarten keinen Platz hat.
Allerdings sollten sich Eltern dann nicht resigniert zurückziehen, sondern ihren Anspruch deutlich zum Ausdruck bringen. Derzeit stehen zehn Kinder auf der Ü3-Warteliste. Mit stetigen Veränderungen an Zuzügen in den letzten Jahren hat es die Stadt Adelsheim nicht geschafft, den Wettlauf um Angebot und Nachfrage bei den Kindergartenplätzen zu gewinnen. Was – zugegeben – auch nicht ganz einfach ist. Jetzt allerdings zu sagen, man sei von den Entwicklungen überrascht worden, ist sicher auch nicht die reine Wahrheit.
In Adelsheim ist das Problem der fehlenden Kita-Plätze jedenfalls aktuell erstmal gelöst: So kommen im evangelischen Kindergarten, der zurzeit erweitert wird, ab dem 1. Januar 2022 zwei weitere Gruppen hinzu und auch für den Waldkindergarten in Sennfeld gab es im Gemeinderat am Montagabend grünes Licht.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Adelsheim: Waldbaden im Kindergarten
Daniela Käflein zu Kindergartenplätzen in Adelsheim