Gemeinderatssitzung - Stadträte sprechen sich dafür aus, Flächen für Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen

Schlierstadt: Bis zu drei Windräder könnten kommen

Von 
Nicola Beier
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Im Gewann Metzgersbusch auf Gemarkung Schlierstadt sollen zwei Windkraftanlagen entstehen (rote Punkte). Ein dritter Standort könnte hinzukommen (türkiser Punkt). Ein genauer Platz steht für die Anlagen allerdings noch nicht fest. © Stadt Osterburken

Osterburken. Bisher gibt es keine Windkraftanlagen auf Gemarkung Osterburken. Das könnte sich ändern, denn der Stadt liegen bereits mehrere Anfragen zu solchen Anlagen für das Gewann Metzgersbusch auf Gemarkung Schlierstadt vor, wie Bürgermeister Jürgen Galm in der Sitzung des Osterburkener Gemeinderats am Dienstag erklärte. Nun gehe es, darum zu entscheiden, ob diese Fläche für den Bau der Anlagen zur Verfügung gestellt werde.

„Wir haben im Rahmen des Nutzungsplans bereits vor Jahren eine Fläche ausgewiesen, die letztlich jedoch begrenzt ist“, so Galm weiter. Standorte in Richtung Merchingen und Rosenberg seien zwar auch geprüft worden, jedoch sprach die Flugroute der Heeresflieger Niederstetten gegen die Ausweisung dieser Bereiche. Auch in Schlierstadt konnten aufgrund der Flugrouten des Flugplatzes nur bedingt Flächen ausgeschrieben werden.

Im Osterburkener Gemeinderat notiert

Stadtrat Nils-Christoph Baumann machte auf die marode Tartanbahn und die abgenutzte Sprunganlage auf dem Sportgelände Osterburken aufmerksam. Gerade die Tartanbahn habe Löcher und Risse in der Deckschicht. Er bat darum, dass die Stadt ein Angebot für die Sanierung einhole.

Stadtrat Klaus Vogel wies auf die hohe Geschwindigkeit der Autofahrer hin, die aus Bofsheim kommend nach Osterburken einfahren. Er bat darum, „etwas gegen diese Raserei“ zu tun. Bürgermeister Galm schlug vor zunächst eine Geschwindigkeitsanzeigetafel aufhängen und dann weitere Messungen durchführen. nb

„Die Entwicklung der erneuerbaren Energien geht jetzt weiter, auch das Land will richtig Tempo in die Sache bringen. Ich denke daher, dass es an der Zeit ist, die Flächen [im Gewann Metzgersbusch; Anm. d. Red.], die wir im Flächennutzungsplan ausgewiesen haben, nun zur Verfügung stellen“, sagte das Stadtoberhaupt. Ein Standort im Wald, so wie es dort der Fall ist, könne immer hinterfragt werden. Daher habe man sich bereits im Rahmen einer Waldbegehung das Areal angesehen (die FN berichteten).

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Konkret geht es um eine rund 1,5 Hektar große Fläche absterbenden Buchenmischwalds, der zwei rund 175 Meter großen Windrädern weichen müsste. Ein dritter Standort wurde bereits bei der Waldbegehung diskutiert. Dieser könne im Rahmen einer sogenannten Positivplanung auch umgesetzt werden, verdeutlichte Galm. Die gesetzlich geforderten Abstände von den Standorten zu den umliegenden Ortschaften werden eingehalten und wahrscheinlich noch übertroffen (genaueres lässt sich nicht sagen, da die Standorte noch nicht final feststehen).

„Wir haben verschiedene Antragssteller, die sich nach den Flächen erkundigt und Interesse bekundet haben. Manche sind willig, auch mehrere Anlagen zu errichten – da geht es um bis zu zehn Windräder“, erklärte der Bürgermeister. „Das ist in diesem Bereich sicher etwas viel. Aber die weitere Entwicklung ist nicht abzusehen.“

Nachdem die Zustimmung der Räte erfolgt sei, müsste der Gemeinderat sich mit den Angeboten auseinandersetzen und in einer späteren Sitzung darüber entscheiden, an welches Unternehmen der Auftrag vergeben werde, führte Galm fort. Dabei gehe es darum, die verschiedenen Angebote zu vergleichen und herauszufinden, ob der Gemeinderat möglicherweise gestalterisches Mitspracherecht habe. Die Bürger sollen ebenfalls beteiligt werden.

Nach der Präsentation des Bürgermeisters ergriff Stadtrat und Ortsvorsteher von Schlierstadt, Jürgen Breitinger, das Wort: „In der ursprünglichen Planung waren zwei Anlagen vorgesehen, die eine Höhe von bis zu 75 Metern vorweisen. Mittlerweile redet man von drei Anlagen, die eine Höhe von 175 Metern oder noch höher erreichen. Das ist eine deutliche Zunahme.“

Natürlich spreche die höhere Effizienz der Anlagen für sich. Im Ortschaftsrat in Schlierstadt sprach man sich daher dafür aus, die Anzahl von bis zu drei Analgen mitzutragen. Sollten es jedoch mehr werden, „sollte man ein offizielles Verfahren angehen. Das heißt eine Benachrichtigung des Ortschaftsrates und die Einbeziehung der Bevölkerung“, forderte Stadtrat Breitinger. Galm konnte die Sorge verstehen, wies aber auf die Planungen hin, die drei Anlagen auf städtischer Fläche vorsehen.

Der Gemeinderat beschloss mit einer Gegenstimme von Jürgen Breitinger, Flächen der Stadt Osterburken im Rahmen von zwei bis drei Anlagen in Anlehnung an die Festlegungen des Flächennutzungsplans zur Nutzung von Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen.

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