Offizieller Start - Großprojekt mit Vorzeigecharakter soll zum Schuljahr 2024/25 fertig sein / Kosten liegen bei etwa 32 Millionen Euro / Besondere Bedeutung für die Schulstadt Osterburken

Osterburken: Neubau des GTO beginnt mit einem Baggergriff

Mit einem Baggergriff und den Stichen von 16 Spaten wurde der Neubau des Ganztagsgymnasiums in Osterburken offiziell in Angriff genommen.

Von 
Nicola Beier
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Symbolischer Baggerbiss mit Landrat Dr. Achim Brötel, Bürgermeister Jürgen Galm, Kultusministerin Theresa Schopper sowie Baubeteiligten und Kreisräten. © Nicola Beier

Osterburken. Zu einem für ihn „ganz besonderen Hochfeiertag“ begrüßte Landrat Dr. Achim Brötel zahlreiche (Lokal-)Politiker voller Freude am Dienstag beim Spatenstich für den Neubau des Ganztagsgymnasiums Osterburken. Ein Bagger und 16 Spaten standen bereit, um den Start zu besiegeln. Neben der Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, Theresa Schopper, und dem Minister Peter Hauk, waren unter anderem MdB Nina Warken und Regierungspräsidentin Sylvia Felder zum offiziellen Beginn der Baumaßnahmen gekommen. Daneben zahlreiche Kreisräte und Vertreter des Gemeinderats.

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Weil „Bildung die mächtigste Waffe ist, um die Welt zu verändern“ (Nelson Mandela) investiere der Neckar-Odenwald-Kreis „viel Geld in das größte Einzelbauprojekt unserer bisherigen Geschichte“, erklärte Brötel. Zu Beginn standen 26,9 Millionen Euro im Raum, durch beträchtliche Preissteigerungen könnten die Kosten nun aber auf rund 32 Millionen Euro ansteigen.

Zunächst andere Pläne

Doch diese hohen Summen wurden am Dienstagnachmittag nur am Rande erwähnt. Viel mehr blickte Landrat Brötel auf eine „Zeit intensiver Diskussionen“ und ein „Wechselbad der Gefühle“ zurück, welche dem Projekt „Ersatzneubau GTO“ vorangingen. Denn zunächst sei man nur von einer umfangreichen Sanierung ausgegangen. Als dann „die Schadstoffbelastung im Bestandsgebäude“ dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machte, musste umgeplant werden: Man entschied sich für einen Neubau des GTO, erklärte er.

Maßgeblich zu dieser „richtigen Entscheidung“ beigetragen habe auch die Zusage der Stadt Osterburken „einen substanziellen Beitrag zur Gesamtfinanzierung zu erbringen“, so Brötel weiter. Dem Kreis wird zum einen ein Grundstück der Stadt kostenfrei zur Verfügung gestellt, zum anderen erlässt man die Kosten für den Schullastenausgleich für die nächsten 25 Jahre.

Im absoluten Turbogang ging es dann weiter: Vom Aufgabeverfahren, dem Architektenwettbewerb mit Preisgericht, über die Vergabe der Planungen an Muffler Architekten aus Tuttlingen und die anschließende Planungsarbeit – es wurde keine Zeit verloren. Denn schließlich soll bereits zum Schuljahr 2024/25 alles fertig sein. Dann soll die Schule „nicht nur Lernraum, sondern vor allem auch Lebensraum“ für die Schüler sein – ganz im Sinne des Ganztageskonzepts, für das das GTO steht, so Brötel. Abschließend dankte er allen Beteiligten für die Zusammenarbeit, nicht zuletzt Kreiskämmerer Michael Schork und dem landratsamtseigenen „Bauminister“ Dietmar Gehrig.

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Die Schüler sollen das Gebäude als Heimat annehmen, der Lebensraum dort zum Denken und die Fantasie anregen – das sei der zentrale Gedanke beim Planen des Schulgebäudes gewesen, erklärt Diplomingenieur Michael Muffler vom Architektenbüro. Im Mittelpunkt stehe die „Geborgenheit“, die das Gebäude den Jugendlichen vermitteln soll, wie es sich für eine Ganztagsschule gehöre. Er bedankte sich für das Vertrauen und wünschte eine unfallfreie Bauzeit.

Schule mit „Vorreiterrolle“

Kultusministerin Theresa Schopper rückte die „Vorreiterrolle“ des GTO in den Vordergrund. Denn als Schule mit einem Ganztagesangebot leitete man schon früh alles für die gute Förderung der Kinder in die Wege, gerade im ländlichen Raum. Die dadurch entstehende „Sogwirkung“ sorge dafür, dass auch Schüler aus den umliegenden Landkreisen den Weg nach Osterburken auf sich nehmen. Die ersten Bilder des Neubaus machten auch ihr wieder Lust, noch mal in die Schule zu gehen, denn das Gebäudekonzept fördere durch seine „moderne und multifunktionale Lernlandschaft“ den Lernerfolg der Schüler. „Die rund 27 Millionen Euro sind gut angelegtes Geld in die Zukunft der Kinder“, ist sie sich sicher.

Davon war auch MdB Nina Waren überzeugt, die prophezeite, dass der Neubau besonders im sozialen und gesellschaftlichen Miteinander neue Maßstäbe setzen werde.

Kultusministerin Theresa Schopper trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. © Nicola Beier

Die „herausragende Bedeutung für die Stadt Osterburken“ unterstrich Bürgermeister Jürgen Galm. Das pädagogische Ganztagskonzept komplementiere das schulische Angebot der Stadt und mache es zu „etwas ganz außergewöhnlichem“. Mit dem Neubau investiere man in die Bildung junger Menschen. „Sie zu gestalten und die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern, das wird uns nur mit entsprechenden Angeboten gelingen. Der Baggergriff am heutigen Tag ist daher zugleich ein Beitrag zu unserer Zukunftssicherung“, sagte er und bedankte sich bei allen Beteiligten.

Abschließende Worte fand Oberstudiendirektorin Regina Krudewig-Bartel. Sie bedankte sich dafür, von Beginn an in die Planungen einbezogen worden zu sein. Denn so könne sich „der besondere Geist der Schule“ im neuen Gebäude widerspiegeln, in dessen Mittelpunkt Werte wie „Offenheit, Gemeinschaft und das kreative Miteinander“ stünden.

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