Neues Angebot

Adelsheim: Begegnungscafé lebt durch Input aller

Der ehemaligen Verkaufsraum der Tafel wurde umgebaut. Ab sofort können dort Menschen jeden Alters, jeder Herkunft und Religion zusammenkommen. Die Tafelausgabestelle bleibt indes erhalten.

Von 
Nicola Beier
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Adelsheim. Der ehemalige Ausgaberaum des „Fairkauf“ in Adelsheim ist nicht wieder zu erkennen. Statt einer Kühltheke und mehrere Regale voller Lebensmittel befinden sich am Dienstagabend mehrere Sitzgruppen und Stehtische in der Mitte des Raumes. Die Sonne scheint durch die Fenster.

Zahlreiche Gäste, darunter Adelsheims Bürgermeister Wolfram Bernhardt, Roland Burger als Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Buchen sowie einige Stadträte waren zur Eröffnungsfeier des neuen Begegnungscafés in die Lachenstraße 4 in Adelsheim gekommen. Steffen Horvath, Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbands Buchen, erinnerte sich nach der Begrüßung an einen Ägyptenurlaub im vergangenen Jahr. Damals hatte er von den Fördergeldern für die Adelsheimer Innenstadt erfahren und dass dafür „Abnehmer gesucht“ würden, erklärte er schmunzelnd. So sei die Idee für das Begegnungscafé entstanden.

Blick zurück

Im April 2022 hatte das DRK die Räume des damaligen „Caritas-Ladens“ in Adelsheim übernommen und zunächst den „DRK Fairkauf“ eröffnet, um dort Lebensmittel an Bedürftige auszugeben. Seit Anfang Mai ist der Laden nun offiziell eine Ausgabestelle der Tafel Buchen. Die Lebensmittel werden nicht mehr in Adelsheim, sondern in Buchen sortiert und in der Baulandkommune nur noch ausgegeben (wir berichteten). „Es stellte sich also die Frage, was mit dem frei werdenden Raum in Adelsheim passiert“, erklärte Horvath.

Die Idee für das Begegnungscafé stellte er im Oktober 2023 erstmals im Beirat Innenstadt in Adelsheim vor.

Das Gremium war jedoch nicht sofort zufrieden, weshalb Horvath das Konzept überarbeitete, den DRK-Ortsverein Adelsheim-Sennfeld einbezog und nochmals präsentierte. Letztlich wurde die Fördersumme von 30 000 Euro für die nächsten drei Jahre bewilligt.

Damit konnte die Idee realisiert werden. „Der Raum war in einem katastrophalen Zustand“, erinnerte sich Projektkoordinatorin Arieam Woldesilase. Binnen rund sieben Wochen musste so einiges renoviert werden: Neue Türen wurden eingebaut, neue Technik installiert, es wurde gestrichen und neue Möbel aufgebaut. So verwandelte sich der ehemalige Ausgaberaum der Tafel in das neue Begegnungscafé Adelsheim. Der Ausgaberaum der Tafel bleibt an zwei Tagen in der Woche geöffnet und zieht in den hinteren Teil, wo zuvor die Lebensmittel sortiert wurden. „So können vorne Begegnungen und Treffen stattfinden“, sagte Woldesilase erfreut.

Das ist jedoch nicht ohne Mitarbeiter möglich, die sich um das Begegnungscafé kümmern und Angebote bereitstellen. Daher zeigte sich Steffen Horvath sehr erfreut darüber, dass sich Julia Oßwald und Birgit Glasl gefunden haben. Beide sprühten nur so vor Ideen für das Begegnungscafé, die sie bei der Eröffnung mit Blick auf den Veranstaltungskalender kurz vorstellten.

Jeden Donnerstag soll von 18 bis 20 Uhr eine Kreativwerkstatt mit Julia Oßwald stattfinden. „Wir stellen Stifte, Scheren, Kleber und Pappe zur Verfügung. Dann soll ein Rahmen entstehen, in dem jeder, egal ob jung oder alt, seine Kreativität ausleben kann“, erklärte sie. Außerdem will sie am 28. Mai von 16 bis 18 Uhr den Kurs „Ich bin mutig“, speziell für jüngere Teilnehmer anbieten. Dabei soll es um Gleichberechtigung, Selbstbewusstsein und Empowerment gehen. Zudem könne sie sich in Zukunft auch einen Flohmarkt vorstellen, der im Begegnungscafé veranstaltet werden könne.

Raum für alle

Bei Birgit Glasl dreht sich alles ums Spielen. Egal ob an der Wii, mit Lernspielen oder Gesellschaftsspielen jeder Art. An ihren „Spieletreffs“ können alle zusammenkommen und gemeinsam Zeit verbringen. Im weiteren Verlauf könne sie sich Nachmittage vorstellen, an denen gemeinsam gebastelt, gestrickt oder gelesen werde.

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Außerdem sollen auch Tage mit einem offenen Programm hinzukommen, wo dann wirklich einfach die Tür offen steht und jeder hereinspazieren kann. Vereine, Freundeskreise und Interessengruppen können die Räume ebenfalls nutzen – so wie die Gemeinderatskandidaten, die am 17. und 24. Mai ihre Kandidatenvorstellung im neuen Begegnungscafé abhalten. „Als Untermieter haben wir die Volkshochschule gefunden, die frühs Integrationskurse anbietet“, fügte Horvath an. Künftig wird das Programm des Cafés über die Adelsheim App und das Amtsblatt veröffentlicht. Zu diesen Terminen hat das Begegnungscafé dann geöffnet.

Horvath betonte: „Dass das Café jetzt mit Leben gefüllt wird, muss von den Bürgern kommen. Die Impulse setzen sie.“ So können sich Interessierte, die ebenfalls ein Programm anbieten wollen, bei Arieam Woldesilase per Mail an a.woldesilase@drk-buchen.de melden.

Alte Funktion bleibt erhalten

Roland Burger gratulierte zur Eröffnung und betonte, dass das Café einen Mehrwert für alle Bürger bieten soll. Er zeigte sich erfreut, dass aber auch die alte Funktion des Tafelladens weitergeführt werde und wünschte viel Erfolg.

Dem schloss sich auch Adelsheims Bürgermeister Wolfram Bernhardt an, der sich dafür bedankte, dass der DRK-Kreisverband die Chance des Verfügungsfonds ergriffen habe und so das Begegnungscafé entstanden sei. „Ich bin guter Dinge, dass das was wird“, sagte er überzeugt. Auch Markus Wagner und Marius Zetzmann vom Citymanagement Adelsheim gratulierten ebenfalls. Das Projekt ist ein gutes Zeichen, dass es jetzt vorangeht“, erklärte Wagner, der abschließend gute Begegnungen wünschte.

Abschließend überreichte Ralf Ulrich von Conetser aus Adelsheim eine Spende in Form eines Rechners mit Maus und Tastatur.

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